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Der Junge, der Träume schenkte

Der Junge, der Träume schenkte

Titel: Der Junge, der Träume schenkte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luca Di Fulvio
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deutlich hören konnte und die Aufnahme perfekt würde. Zufrieden rieb Arty sich die Hände. Durch den Tonfilm würden sie noch mehr Geld verdienen. Und siebzig Prozent davon gingen in seine Tasche.
    Die Szene verlief bestens. Am Set wirkte die kleine Schlampe noch jünger. Arty hatte ihr eine Schulmädchenuniform mit weißen Kniestrümpfen besorgt. Weiße Baumwollschlüpfer, keine Strumpfhalter oder Damenunterwäsche. Ein kleines Mädchen. Er kicherte vergnügt, während der Punisher ihr einen Tritt in den Bauch versetzte und ihr anschließend den Rock herunterriss. Das Mädchen schrie wie eine Besessene und bedeckte in spontaner Scham seine nackten Beine. Vielleicht ist sie noch Jungfrau, dachte Arty mit einem wohligen Schauer.
    Der Punisher packte sie an den Haaren und schleuderte sie auf das schmale Bett. Das Szenenbild war die perfekte Nachbildung eines Collegezimmers. Grinsend verfolgte Arty, wie er ihr rüde den Tennispullover über den Kopf zog und dann die Bluse aufriss. Kein Büstenhalter, bloß ein dünnes Baumwollhemdchen, unter dem sich die gerade erblühten Brüste abzeichneten.
    »Jetzt fick sie«, murmelte Arty vor sich hin.
    Der Punisher schlug ihr mit der Faust auf den Mund. Das Mädchen stöhnte auf. Arty sah hinüber zum Tontechniker, der ihn mit einem Handzeichen beruhigte. Der Ton war ausgezeichnet. Der Punisher riss ihr den Schlüpfer herunter.
    »Gut gemacht. Jetzt fick sie«, murmelte Arty wieder.
    Der Punisher packte das Mädchen, zog es vom Bett hoch und schleuderte es zu Boden. Erneut trat er zu.
    »Fick sie, verdammt«, sagte Arty erneut.
    Plötzlich atmete Bill schwer. Er ließ von ihr ab, griff an die Ledermaske und hielt sich den Kopf.
    »Verdammt, was macht er denn da?«, fragte Arty den Kameramann, der neben ihm stand.
    Bill hörte die Kameras surren. Er hörte sie ganz deutlich. Aber es erregte ihn nicht. Zwischen seinen Beinen tat sich rein gar nichts. Er blickte auf die junge Frau, die sich weinend und stöhnend am Boden wand. Arty hatte recht, sie war genau sein Typ. Doch nichts tat sich. Und das verfluchte Surren rief ihm einzig und allein seinen Albtraum vom elektrischen Stuhl in Erinnerung.
    »Arty!«, schrie Bill und riss sich die Maske vom Gesicht.
    »Stopp!«, brüllte Arty dem Filmteam zu und betrat die Szenerie. »Was zum Teufel ist los?«, fragte er mit gedämpfter Stimme, während ringsum am Set die Techniker miteinander tuschelten und feixten.
    »Ich kriege keinen hoch.«
    Auf der Suche nach einer Lösung blickte Arty sich um. »Sie ist noch Jungfrau«, erklärte er und deutete auf das am Boden liegende Mädchen. »Die Gelegenheit dürfen wir uns nicht entgehen lassen. Der Film kann eine Sensation werden.«
    Bill packte ihn am Jackenkragen. »Ich kriege keinen hoch«, zischte er wütend und frustriert.
    »Schon gut, schon gut, beruhige dich erst mal ...«, beschwichtigte Arty ihn und suchte erneut nach einer Lösung. »Das Ganze kostet uns einen Haufen Geld ...«, murmelte er, während er am Set auf und ab ging.
    Das Mädchen versuchte aufzustehen.
    Arty hielt sie fest. »Bleib, wo du bist«, befahl er ihr. Dann wandte er sich an Bill. »Tu so, als würdest du sie ficken. Mach deine Hose auf und tu so, als würdest du sie ficken. Ich filme dich von hinten. Aber mach, dass sie schreit.«
    Wortlos sah Bill ihn an.
    »Das kann passieren, Partner. Aber setz die Maske wieder auf und bring die Szene zu Ende. Keine Sorge, niemand wird etwas merken.« Daraufhin wandte Arty sich zum Filmteam um. »Macht euch bereit!« Er verschwand hinter den Scheinwerfern, und als Bill die Maske übergezogen hatte, brüllte er: »Und bitte!«
    Die Kameras begannen erneut zu surren.
    »Mach eine Großaufnahme von dem Mädchen«, wies Arty einen Kameramann an. »Die brauche ich als Übergang.«
    Der Punisher öffnete seine Hose, legte sich auf die junge Frau, spreizte ihre Beine und tat so, als dränge er in sie ein. Um sie zum Schreien zu bringen, kniff er ihr fest in die Brustwarze.
    Der Film stieß auf verhaltene Resonanz. Arty und Bill verdienten so viel wie mit ihrem letzten Film – über dreißigtausend Dollar –, doch die Kunden waren nicht zufrieden. Irgendetwas wirke unecht, sagten sie, obwohl sie nicht wussten, was es war. Arty und Bill jedoch wussten es.
    »Das kann passieren«, sagte Arty zu Bill an dem Tag, als sie sich auf den nächsten Film vorbereiteten, den sie, um das Vertrauen der Kunden zu belohnen, zu einem günstigeren Preis vertreiben wollten. »Aber es darf nicht noch

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