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Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11

Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11

Titel: Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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dem Schreibtisch zusammengelegt und hielt darin einen frisch angespitzten Bleistift.
    »Möchten Sie, dass ich mich in das Ding hineinstürze?« fragte Rebus und zeigte auf den Stift. »Rituelles Harakiri.«
    »Ich möchte von Ihnen nur hören, was passiert ist. Da kommt einmal der SPP, und ausgerechnet an dem Tag…«
    »Der wird ohnehin sofort für Linford Partei ergreifen.«
    Der Farmer sah ihn wütend an. »Ach, hören Sie schon auf. Erzählen Sie mir lieber, was passiert ist.«
    »Was wollen Sie denn von mir? Die beiden anderen haben Ihnen doch schon erzählt, worum es geht.«
    »Aber ich möchte es noch einmal von Ihnen hören – und zwar genau.«
    »Siobhan hat Ihnen ganz sicher die Wahrheit gesagt, und Linford dürfte Ihnen einen Haufen Lügen aufgetischt haben, um seinen Arsch zu retten.« Watsons Gesicht wurde immer dunkler.
    »Los, fangen Sie schon an.«
    »Also, Siobhan ist ein paarmal mit Linford ausgegangen«, sagte Rebus. »Nichts Ernstes. Dann hatte sie die Nase von ihm voll. Ich war eines Abends in Ihrer Wohnung, um mit ihr über ihren Fall zu sprechen. Auf dem Heimweg bin ich noch kurz unten im Auto sitzen geblieben, um mir eine Zigarette anzuzünden. Plötzlich tritt jemand aus dem Mietshaus gegenüber, geht um die Ecke zum Pinkeln und hastet dann zurück in das Haus. Ich bin hinterhergegangen, weil mir die Sache irgendwie merkwürdig vorgekommen ist. Dabei bin ich auf Linford gestoßen, der durch ein Fenster im Treppenhaus Siobhan beobachtete. Gestern Abend hat sie mich dann angerufen und gesagt, dass sie sich von jemandem beobachtet fühlt. Und dann hab ich ihr schließlich die Geschichte mit Linford erzählt.«
    »Und wieso haben Sie ihr nicht schon früher davon erzählt?«
    »Ich wollte sie nicht beunruhigen. Außerdem habe ich gedacht, dass er sich dort bestimmt nicht mehr blicken lässt.« Rebus hob resignierend die Hände. »Offenbar bin ich doch nicht der harte Typ, für den ich mich immer gehalten habe.«
    Der Farmer lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Und was sagt Linford?«
    »Ich wette, er hat Ihnen erzählt, dass Inspektor Rebus sich diesen ganzen Schwachsinn nur ausgedacht, dass Siobhan sich getäuscht hat und ich ihr diese Geschichte aufgebunden habe.«
    »Und warum sollten Sie so etwas tun?«
    »Um ihn loszuwerden, damit ich die Ermittlungen führen kann, wie es mir passt.«
    Der Farmer sah den Bleistift an, den er noch immer in den Händen hielt. »Allerdings hat er ein anderes Motiv genannt.«
    »Und zwar?«
    »Er hat gesagt, dass Sie Siobhan für sich selbst wollen.«
    Rebus verzog das Gesicht zu einem höhnischen Grinsen. »Also, das ist seine Fantasie, nicht meine.«
    »Wirklich nicht?«
    »Nein, wirklich nicht.«
    »Ich kann diese Sache nicht einfach zu den Akten legen, nachdem Carswell die Szene persönlich mitbekommen hat.«
    »Verstehe, Sir.«
    »Und was soll ich Ihrer Ansicht nach tun?«
    »Wenn ich Sie wäre, würde ich Linford wieder in die Fettes Avenue verfrachten. Dann kann er dort wieder den netten Jungen am Schreibtisch spielen und hat mit der wirklichen Polizeiarbeit nichts mehr zu tun.«
    »Aber Mr. Linford will das nicht.«
    Rebus war aufrichtig erstaunt. »Er will hier bleiben?« Der Farmer nickte. »Wieso?«
    »Er sagt, dass er Ihnen die Sache nicht übel nimmt. Führt den ganzen Ärger auf den Ermittlungsstress zurück.«
    »Begreife ich nicht.«
    »Ehrlich gesagt, ich auch nicht.« Der Farmer stand auf, ging zu seiner Kaffeemaschine und füllte nur eine Tasse. Rebus gab sich Mühe, seine Erleichterung nicht zu zeigen. »Ich an seiner Stelle wäre doch froh, wenn ich Siobhan und Sie los wäre.« Der Farmer verstummte und setzte sich wieder. »Aber was Inspektor Linford will, das bekommt Inspektor Linford auch.«
    »Wird 'ne Menge Ärger geben.«
    »Wieso?«
    »Haben Sie in den letzten Tagen mal einen Blick in den Lagerraum geworfen? Die Bude platzt aus allen Nähten. Schon schwierig genug, Siobhan und ihn unter normalen Umständen auf Distanz zu halten, aber es kommt noch hinzu, dass die Fälle, an denen wir arbeiten, möglicherweise zusammenhängen.«
    »Das hat Detective Clarke auch gesagt.«
    »Mir hat sie erzählt, dass Sie daran denken, die Supertramp-Ermittlungen einzustellen.«
    »Von Ermittlungen kann man in dem Fall doch kaum sprechen. Klar, die vierhunderttausend haben mich schon interessiert. Trotzdem habe ich ihr eigentlich keine Chance gegeben.«
    »Sie ist eine gute Polizistin, Sir.«
    Watson nickte. »Und das, obwohl Sie bei Ihnen ihr

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