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Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11

Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11

Titel: Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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enttäuscht an.
    »Er hat gesagt, ich soll in 'ner Stunden noch einmal anrufen.« Er sah auf die Uhr.
    »Bis dahin wird ihm schon was einfallen«, sagte Siobhan Clarke.
    »Und wie soll ich das verhindern?«, giftete Rebus.
    »Tut mir Leid, Sir.«
    »Ach, Sie können ja nichts dafür.«
    »Also hat er sich eine Stunde Bedenkzeit ausbedungen«, sagte Wylie. »Folglich haben wir ebenfalls noch eine Stunde Zeit. Reicht für ein paar Telefonate. Und Hastings' Papiere können wir uns auch noch mal vornehmen…« Sie sah die anderen fragend an. »Man weiß ja nie.«
    Rebus nickte zustimmend. Ja, das Mädchen hatte Recht: Alles, nur nicht dumm herumsitzen. Und so machten sie sich wieder an die Arbeit und tranken dosenweise Limonade, während im Hintergrund ein Kassettenrekorder, den Grant Hood mitgebracht hatte, sanfte Musik absonderte. Instrumentalmusik: Jazz und Klassik hauptsächlich. Rebus war zunächst skeptisch, doch dann stellte er fest, dass das Gedudel die Langeweile vertrieb. Der Farmer meinte nur: Stellen Sie die Musik wenigstens nicht so laut.
    Siobhan Clarke war ganz seiner Meinung: »Wenn bekannt wird, dass ich Jazz höre, kann ich mich ja nirgendwo mehr blicken lassen.«
    Eine Stunde später stattete die ganze Mannschaft Watsons Büro einen zweiten Besuch ab. Diesmal ließ Rebus die Tür offen. Das war er seinen jungen Kollegen einfach schuldig. Watson hielt den Mund. Rebus wählte die Nummer und ließ es ewig läuten. Offenbar hatte Callan es sich inzwischen anders überlegt. Sah ganz danach aus, als ob der Mann keine Lust mehr verspürte, mit ihm zu sprechen.
    Doch dann hob er ab. Nicht seine Haushälterin, nein, Callan höchstpersönlich, der gleich zur Sache kam.
    »Ist mit Ihrem Telefon eine Konferenzschaltung möglich?«
    Der Hauptkommissar nickte. »Ja«, sagte Rebus.
    Callan nannte ihm eine Nummer, die er anrufen sollte: Glasgower Vorwahl. Der Name des Teilnehmers: C. Arthur Milligan. Rebus kannte den Mann, ein Nobelanwalt und Angstgegner der Polizei und der Staatsanwaltschaft. Milligan arbeitete bisweilen auch mit Hugh Cordovers Bruder Richie zusammen, einem nicht minder erfolgreichen Anwalt. Wenn Milligan und Cordover gemeinsam auftraten, hatten die Polizei und die Staatsanwaltschaft nichts zu lachen.
    Falls man sich die beiden leisten konnte.
    Der Farmer zeigte Rebus, welche Knöpfe er für eine Konferenzschaltung drücken musste. Dann plötzlich Milligans Stimme: »Hallo, Inspektor Rebus, können Sie mich hören?«
    »Laut und deutlich, Sir.«
    »Hallo, Mr. Milligan«, sagte Callan, »ich verstehe Sie auch sehr gut.«
    »Guten Tag, Bryce. Wie ist das Wetter bei Ihnen?«
    »Weiß der Teufel. Ich kann ja nicht raus wegen diesem Arschloch.«
    Gemeint war Rebus. »Also, Mr. Callan, vielen Dank für Ihre Bereitschaft, mit uns…«
    Milligan unterbrach ihn: »Wenn ich recht verstanden habe, möchten Sie Ihr Gespräch mit meinem Mandanten aufzeichnen. Wer ist sonst noch anwesend?«
    Rebus nannte den Hauptkommissar, ohne die Übrigen zu erwähnen. Dann verhandelte er mit Milligan über den Tonbandmitschnitt. Schließlich einigte man sich darauf, dass die Aufzeichnung beginnen konnte. Rebus drückte auf die Taste.
    »Alles klar«, sagte er. »Wenn ich jetzt bitte…«
    Wieder Milligan: »Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass mein Mandant nicht verpflichtet ist, irgendeine Ihrer Fragen zu beantworten.«
    »Ist mir klar, Sir.« Rebus gab sich Mühe, verbindlich zu klingen.
    »Außerdem spricht er nur mit Ihnen, um seiner Bürgerpflicht nachzukommen, obwohl er schon seit langem keinen Wohnsitz mehr im Vereinigten Königreich hat.«
    »Ja, Sir, ich weiß das durchaus zu schätzen.«
    »Haben Sie ihm irgendetwas vorzuwerfen?«
»Absolut nicht. Uns geht es nur um Informationen.«
»Und das Tonband würden Sie in einem Verfahren nicht als
    Beweismittel verwenden?« »Kann ich mir nicht vorstellen, Sir.« Er wählte seine Worte
    zurückhaltend. »Aber ausschließen können Sie es nicht?« »Ich kann nur für mich selbst sprechen, Sir.« Es entstand eine kurze Pause. »Bryce?«, sagte Milligan. »Soll losschießen«, sagte Bryce Callan. Milligan: »Also, dann fangen Sie an, Inspektor.« Rebus brauchte einen Augenblick, um sich zu sammeln. Er
    überflog nochmals rasch die Dokumente auf dem Schreibtisch, angelte seine Zigarette aus dem Papierkorb und zündete sie wieder an.
    »Was rauchen Sie?«, fragte Callan.
»Embassy.«
»Kosten hier zwei Pence die Packung. Ich rauche seit einiger
    Zeit Zigarren. Los,

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