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Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11

Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11

Titel: Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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sämtliche Edinburgher Baufirmen abzuklappern – die größten und ältesten zuerst. Zunächst ein Anruf, und wenn es in dem Unternehmen jemanden gab, der ihnen weiterhelfen konnte, folgte ein Besuch.
    »Vielleicht hat John ja recht, wenn er uns als Histo-Team bezeichnet«, meinte Wylie. »Als Archäologin hab ich mich bisher noch gar nicht gesehen.«
    »Na ja, zwanzig Jahre kann man nicht gerade als prähistorisch bezeichnen.«
    Hood war ganz beglückt darüber, wie leicht es ihm fiel, mit Wylie zu sprechen. Keine peinlichen Pausen oder Versprecher. Nur in einem Punkt waren sie uneins. Wylie glaubte nämlich, dass man sie mit den Skelly-Ermittlungen gewissermaßen auf ein Abstellgleis geschoben hatte.
    »Interessierst du dich für Fußball?«
    »Vielleicht?«
    »Und für wen bist du?«
    »Sag du zuerst.«
    Hood: »Ich war schon immer für die Rangers. Und du?«
    Sie grinste: »Celtic.«
    Sie mussten beide lachen. Dann wieder Wylie: »Wie heißt es noch mal so schön: Gegensätze ziehen sich an.«
    Der Satz ging Grant Hood immer noch im Kopf herum, als sie jetzt im dritten Stock in dem Vorzimmer saßen.
    Peter Kirkwall, der Chef der Firma Kirkwall Construction, war Anfang dreißig und trug einen perfekt sitzenden Nadelstreifenanzug. Mit einer Schaufel in seinen zarten Händen konnte man ihn sich nur schwer vorstellen. Trotzdem war er auf einigen der gerahmten Fotos, die an den Wänden seines Büros hingen, als Malocher zu sehen.
    »Auf dem ersten Bild«, sagte er wie ein Kunsthistoriker, der Gäste durch eine Ausstellung führt, »bin ich mit sieben Jahren zu sehen, wie ich in Daddys Hof gerade Zement mische.« Sein Vater war Jack Kirkwall, der die Firma bereits in den Fünfzigerjahren gegründet hatte. Er war ebenfalls auf einigen Fotos abgebildet. Doch im Mittelpunkt stand Peter: Peter, der als College-Student in den Sommerferien als Maurer arbeitet; Peter mit den Plänen für einen großen Bürokomplex, das erste Großprojekt des Unternehmens, das er höchstpersönlich abgewickelt hatte; Peter im Gespräch mit Prominenten, hinter dem Lenkrad eines Mercedes CLK und schließlich an dem Tag, als Jack Kirkwall aus der Firmenleitung ausgeschieden war.
    »Wenn Sie sich genau über die damaligen Verhältnisse informieren möchten«, sagte er und nahm in seinem Schreibtischstuhl Platz, »dann müssen Sie meinen Vater fragen.« Er machte eine kurze Pause. »Kaffee? Tee?« Offenbar war er erfreut, als beide den Kopf schüttelten: Schließlich hatte er einen vollen Terminkalender.
    »Wir wissen es zu schätzen, Sir, dass Sie uns Ihre wertvolle Zeit opfern«, sagte Wylie etwas melodramatisch. »Und wie laufen die Geschäfte?«
    »Phänomenal. Da sind zum einen die Umbauarbeiten an der Holyrood Road, dann haben wir noch weitere Projekte im Western Approach Corridor, in Gyle, Wester Hailes. Und in Granton ist ebenfalls ein Großprojekt in Planung…« Er schüttelte den Kopf. »Wir kommen kaum noch nach. Jede Woche machen wir ein Gebot.« Er zeigte auf einige Pläne, die auf dem Konferenztisch lagen. »Wissen Sie, wie mein Vater angefangen hat? Mit Garagen und kleinen Anbauten. Heute sind wir so weit, dass wir wahrscheinlich sogar in den Londoner Docklands zum Zuge kommen.« Er rieb sich gut gelaunt die Hände.
    »Mr. Kirkwall, in den Siebzigerjahren hat Ihre Firma unseres Wissens an der Umgestaltung von Queensberry House mitgearbeitet.« Wylie kam jetzt zur Sache und holte Kirkwall auf den Boden zurück.
    »Tut mir Leid, ja natürlich. Ich bin leider nicht mehr so leicht zu bremsen, wenn ich mal in Fahrt gekommen bin.« Er räusperte sich. »Ich habe unsere Unterlagen durchgesehen…« Er zog aus einer Schublade ein dickes altes Heft, ein paar Notizbücher und einen Karteikasten hervor. »Ende '78 waren wir eine der Firmen, die das Krankenhaus renoviert haben. Natürlich nicht ich. Ich bin damals ja noch zur Schule gegangen. Und ausgerechnet dort haben Sie jetzt ein Skelett gefunden.«
    Hood gab ihm die Fotografien der beiden Kamine. »Der Raum an hinteren Ende des Untergeschosses. Ursprünglich war dort mal die Küche.«
    »Und dort hat man die Leiche gefunden?«
    »Nach unserer Schätzung war die Leiche etwa zwanzig Jahre dort versteckt«, sagte Wylie und übernahm die Rolle der Wortführerin, während Hood sich eher schweigsam gab. »Was zeitlich mit Ihren Bauarbeiten übereinstimmen würde.«
    »Also, meine Sekretärin hat alles herausgesucht, was wir noch haben.« Er lächelte blasiert. Mit seinem gestreiften Hemd, den

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