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Der Kalte Kuss Des Todes

Der Kalte Kuss Des Todes

Titel: Der Kalte Kuss Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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– die Untertreibung des Monats – »und gerne bereit, Ihnen jeden Wunsch von den Augen abzulesen, nicht wahr, Darius-Schätzchen?« Sie tätschelte seine Wange.
    »Jaaa«, lallte Darius, den Blick immer noch auf mich gerichtet. Sein Kopf rollte zur Seite.
    Malik regte sich nicht, ja, er zuckte nicht einmal mit der Wimper. Aber ich spürte seine jäh anwachsende Anspannung, spürte das Aufheulen seines Hungers so intensiv, dass ich mich beinahe gekrümmt hätte.

    »Alles, worum ich Sie bitte, ist, ihn nicht zu töten«, verlangte Hannah, beugte sich vor und leckte Darius’ entblößten Hals. »Ich finde ihn so praktisch. Und in jeder Hinsicht befriedigend. Es würde mich sehr enttäuschen, ihn zu verlieren.«
    »Dann gehen Sie jetzt«, befahl Malik.
    Sie versetzte Darius’ Schulter einen Stoß. Dieser taumelte auf die Füße und torkelte auf Malik zu. Malik breitete die Arme aus und fing den größeren Vampir auf. Dann schob er seinen Arm unter dessen Kniekehlen und hob ihn hoch, als ob er nicht mehr wöge als seine Calvin Kleins.
    »Ich fürchte, Sie müssen uns allein lassen, Malik. Hier ist noch jemand, dem ich einen Gefallen tun muss.«
    Sie bückte sich und hob lächelnd eine große schwarze Tasche hoch, die hinter dem Sofa gestanden hatte. Sie ließ sie aufs Sofa plumpsen. Was immer darin sein mochte, klirrte hörbar. »Elizabetta möchte, dass Rosa sich dem Anlass entsprechend kostümiert.«
    Dem Anlass entsprechend – das war sicher nicht mein Geschmack, davon war ich überzeugt.
    »Geht ins Schlafzimmer.« Hannah deutete auf die andere Tür. »Keine Sorge, wir warten hier auf euch.«
    Malik zögerte. Sein Blick huschte gierig über Darius, und ich musste schlucken – aus Angst oder Eifersucht, ich war mir nicht sicher.
    » Hüte dich vor ihr, Genevieve «, teilte er mir telepathisch mit. » In ihr steckt mehr, als man vermutet .«
    Die Verbindungstür öffnete sich wie von selbst. Besaß er auch kinetische Fähigkeiten? Ich verschob den Gedanken auf später.
    Als sich die Tür hinter ihm und seiner »kleinen Mahlzeit« geschlossen hatte, richtete ich meinen Blick auf die zufrieden grinsende Hannah. Maliks Warnung hatte mich daran erinnert,
dass ich in Rosas Körper auf Rosas Fähigkeiten begrenzt war; meine eigenen nützten mir nichts. Das hatte mich auf meinen bisherigen Jagdausflügen nach Sucker Town nie gestört, aber es ist ein entscheidender Nachteil, keine Magie sehen zu können, wenn man es mit einer Schwarzen Magierin zu tun hat. Selbst meine Fähigkeit, Geister wahrzunehmen, vermisste ich jetzt. Ohne Cosettes Hilfe kam ich mir seltsam verlassen vor.
    »Ja, warum bist du hier, Hannah?«, wiederholte ich Maliks Frage.
    Sie ging zu mir, blieb ebenfalls vor der großen Scheibe stehen. Gelangweilt schaute sie zu den Tanzenden hinab. »Wie Hühner im Fuchsbau, nicht wahr?« Sie lachte verächtlich. »Und sie wissen nicht mal, in welcher Gefahr sie schweben! Aber wir schon, nicht wahr, Genevieve?« Sie spielte mit ihrem silbernen Totenkopfanhänger. »Wir wissen, wie unberechenbar das Leben sein kann – außer natürlich, wenn sich eine helfende Hand anbietet.«
    Sie blies ans Glas, das sich beschlug. Dann machte sie eine Handbewegung und murmelte: »Ich will sehen .«
    In dem Glas tauchte ein Bild auf: ein ähnlicher Raum wie der unsrige. Declan und Elizabetta standen einander gegenüber, zwischen sich ein kleines Tischchen, auf dem ein Kristallglas ruhte, das bis zur Hälfte mit einer dicken, purpurroten Flüssigkeit gefüllt war. Elizabetta hatte einen kleinen Dolch in der Hand und schaute mit einem erwartungsvollen Lächeln zu Declan auf. Auch Declans blaue Augen warfen Lachfältchen. Grinsend nahm er den Dolch in die Hand. Mit einer Bewegung, so schnell, dass man ihr mit dem bloßen Auge kaum folgen konnte, schnitt er sich den Unterarm auf. Sein dunkles Blut fiel tropfend in das bereits halb volle Glas.
    »Sie verbünden sich, besiegeln den Pakt mit ihrem Blut«, erklärte Hannah leise neben mir.

    Declan bot Elizabetta seinen blutenden Unterarm an, und diese streckte ihm den ihren hin. Beide sprachen Worte, die ich nicht hören konnte, aber ich sah, wie ihre Lippen sich bewegten. Dann senkten sie die Köpfe und tranken das Blut des anderen.
    »Sie haben vereinbart, sich die Beute zu teilen«, flüsterte Hannah heiser.
    »Mit Beute bin ja wohl ich gemeint, mein Sidhe-Ich«, bemerkte ich sachlich. Innerlich jedoch war ich in Aufruhr. Das Bild beschlug sich und löste sich auf.
    Ich schaute

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