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Der Kalte Kuss Des Todes

Der Kalte Kuss Des Todes

Titel: Der Kalte Kuss Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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seinen kleinen Spaß gehabt, und jetzt tat er, worum ich ihn gebeten hatte. Dann runzelte er die Stirn. »Auf der Seite, die der Tür zugewandt ist, oder?«
    »Ja«, sagte ich ungeduldig. Tavish stieß ein leises Schnauben aus, und Finn schaute ihn an. Tavish schien ihm etwas mitzuteilen. Kacke. Jetzt war ich dran. Finn schaute mich an, seine Miene war schwer zu lesen, aber mir schien es, als wäre ihm ein Licht aufgegangen.
    O Shit. Was hatte Tavish ihm gerade gesagt?
    »Also, Püppchen«, sagte Tavish mit seiner trägen, tiefen Stimme, »was hat’s mit den Steinen auf sich?«
    Ich schloss kurz die Augen. »Die hab ich von einer Bekannten. Ich glaube, sie könnten mir nützlich sein, das ist alles.«
    Tavish schaute Finn an. »Was sind das für Steine?«
    »Hämatit«, antwortete dieser stirnrunzelnd. »Aber nicht magisch, ich hab’s überprüft.«
    Ach ja? Seit wann? Aber das war jetzt egal; die Steine waren tatsächlich nicht magisch.
    »Müssen sie auch nicht sein«, meinte Tavish und deutete dann auf mich. »Die Magie ist in ihr. Und falls du vorhast, eine Botschafterin der Sidhe-Königin zu rufen, Püppchen« – Tavish beugte sich mit ungewöhnlich ernster Miene vor -, »das ist zu gefährlich. Lady Meriel und Lady Isabella werden es nicht erlauben, und ich kann das Tor nicht unbemerkt öffnen, das hab ich dir doch schon gesagt.«
    Kacke! Ich hätte es besser wissen müssen. Einen jahrhundertealten Kelpie legt man nicht so schnell rein.
    »Hör zu«, sagte ich zu Finn, »alles, worum ich dich bitte, ist, die Steine für mich zu rufen .« Ich warf einen Blick über die Schulter auf Tavish. »Und ich möchte nicht, dass du ihn daran hinderst. Mach dir keine Sorgen wegen der anderen. Die Phouka benutzt kein Tor.«

    »Aye, das stimmt. Sie muss überall ihre hässliche Schnauze reinstecken.« Er stieß ein verächtliches Schnauben aus.
    »He, Gen«, sagte Finn, »Tavish hat mich nicht behindert. Die Steine sind nicht mehr dort.« Er breitete bedauernd die Arme aus. »Zumindest stehen sie nicht mehr auf deinem Nachtkästchen. Und wenn ich nicht weiß, wo sie sind, kann ich sie nicht rufen . Kannst mich dreimal fragen, wenn du willst.«
    Ich starrte ihn böse an. Ich hatte gute Lust, genau das zu tun. Aber er schien es ehrlich zu meinen, also ließ ich davon ab. Mist.
    »Aber sie stehen immer dort. Ich hab sie noch nie woanders hingestellt.« Ich presste frustriert die Lippen zusammen. »Wo könnten sie bloß sein …?«
    »Die Polizei ist in deiner Wohnung gewesen, Gen«, sagte Finn sanft. »Sie haben alles durchsucht.«
    Mein Magen krampfte sich zusammen. Shit, shit, shit. Ich hasste es, dass schon wieder Fremde in meiner Wohnung gewesen waren. Was sollte ich jetzt tun?
    »Tut mir leid, Gen.« Finn rieb mir tröstend die Schulter. »Ich hab’s erst hinterher erfahren.«
    Ich ballte entschlossen die Fäuste. Es gab noch einen anderen Weg, wenn ich die Kiesel schon nicht kriegen konnte. An Tavish gewandt, sagte ich: »Also gut. Ich brauche Folgendes: einen Glamour, um mein äußeres Erscheinungsbild zu verändern, Kleidung, ein Handy und Geld. Du kannst mir das alles doch besorgen, oder?«
    Tavishs Kiemen spreizten sich jäh und legten sich dann mit einem hörbaren Wispern wieder an seinen Hals. Kein gutes Omen. »Aye, aber das bedeutet nicht, dass ich’s auch tue.«
    »Warte wenigstens, bis Tavish mit dem Band fertig ist«, bat Finn beschwichtigend. »Vergiss nicht, du bist immer noch verletzt.«

    »Mir geht’s gut.« Ich stemmte streitlustig die Hände in die Hüften. »Ihr beiden könnt ebenso gut gleich aufgeben. Ich werde tun, was ich tun muss – notfalls ohne eure Hilfe. Selbst wenn wir etwas in den Aufnahmen finden, verrät uns das nicht, wo sich die Sidhe aufhält. Die Phouka könnte es wissen oder zumindest rausfinden, wo sie ist -«
    Tavish packte meinen Arm. Seine Finger streichelten zärtlich über die kaum verheilten Brandwunden. Auf einmal konnte ich mich nicht mehr konzentrieren.
    »Was in des Flusses Namen ist mit dir passiert?«, fragte er barsch.
    Ich blinzelte ihn verwirrt an. Mein Hirn war auf einmal ganz wirr, als müsste ich was wissen, das ich vergessen hatte. Warum fragte er mich das erst jetzt?
    »Die Bäckerei ist in die Luft geflogen, Tavish, das weißt du doch. Und ich war noch drin. Außerdem schaue ich jetzt nicht anders aus als vorhin, als ich deinen Strand betrat«, sagte ich perplex. »Da musst du es doch schon gesehen haben.«
    »Ach, Püppchen, ich achte nicht allzu sehr auf

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