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Der Kalte Kuss Des Todes

Der Kalte Kuss Des Todes

Titel: Der Kalte Kuss Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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als Erstes, dass du zu lange abstinent geblieben bist und dass deine Magie überreagiert, dass du für sexuelle Avancen offen bist, selbst ohne ein Fruchtbarkeitsritual. Sie glauben, ihr Weg wäre eine Lösung für ihr Fortpflanzungsproblem. Und für dein eigenes.«
    »Ach ja?«, schnaubte ich. »Mich zu kidnappen und zwangsweise zu schwängern, ist also eine rein praktische Überlegung für sie?«
    »So was in der Art«, murmelte er beschämt.
    »Kacke! Und ich dachte, nur Menschen fahren auf diesen Sidhe-Sex-Mythos ab!«
    »Die Menschen denken dabei nur an den Sex, nicht an die Gründe, die dahinterstecken. Aber für sie ist das Kinderkriegen so, als würden sie aus dem Boot kippen. Für uns ist es weit schwieriger, auch ohne die Komplikationen durch den Droch Guidhe .« Er klang bitter. »Nun gut. Tavish ist jedenfalls zu den Najaden gegangen, um sie zur Vernunft zu bringen, aber das könnte eine Weile dauern. Du musst also vorsichtig sein. Und ich kann mich nicht vor Mitternacht von hier loseisen. Kannst du irgendwo hingehen, wo es sicher für dich ist?«

    »Ich weiß nicht …« Ich ließ meinen Blick schweifen; er fiel auf ein HOPE-Aufklärungsplakat. »Ich fahre zur HOPE-Klinik; dort sind sie an die Magie mit all ihren Schattenseiten gewöhnt. Falls was passieren sollte, wird sie das nicht so schnell aus der Ruhe bringen.«
    »Also gut. Ich muss jetzt Schluss machen, Gen. Helen hat mir erlaubt, mitzukommen, wenn sie den Floristenlehrling noch mal befragt. Wir fahren jetzt dorthin. Bis später. Und sei bloß vorsichtig!«
    »Klar«, antwortete ich, aber die Leitung war bereits tot.
    Ich starrte auf die Passanten. Ich war vollkommen schockiert. Kacke! Und da hatte ich geglaubt, ich hätte genug Probleme: Vamps, die sich einen Sidhe-Snack genehmigen wollten, die Polizei, mit der ich Versteckenspielen musste … Und jetzt wollten mich auch noch die Fae an den nächsten Bettpfosten nageln und zu Fortpflanzungsexperimenten benutzen. Wieso hatte Grianne mir nichts gesagt? Sie musste das doch wissen …
    Da kam mir ein ganz schrecklicher Gedanke: Wenn die Dryaden und die Najaden mich als Babymaschine missbrauchen wollten, was war mit den Satyren? Und falls die das auch wollten, welche Rolle spielte Finn bei der Sache? Der Gedanke traf mich wie ein Faustschlag. Wollte er den Daddy spielen? Hatte er sich deshalb so beim Hexenrat für mich eingesetzt, damit ich meinen Job behalten konnte? Hatte er deshalb mein Geheimnis bewahrt? Vielleicht steckte hinter seiner Ritterlichkeit ja ein ganz anderes Motiv? Fühlte er sich überhaupt zu mir hingezogen, oder war auch das nur gespielt? Benutzte er seine Magie, um den Wunsch seiner Herde nach Nachwuchs zu erfüllen?
    Diese Fragen schnitten mir wie Dolche ins Herz. Ich schlang die Arme um meinen Oberkörper. War das alles, was ich ihm bedeutete? Ich schaute auf mein Handy; ich wollte
ihn anrufen und fragen. Aber wenn die Antwort nun »ja« lautete? Schlimm genug, dass er mich zurückstieß …
    Ich holte tief Luft. Nein, das war Unsinn. Finn war in letzter Zeit tatsächlich merklich kühler mir gegenüber gewesen. Eigentlich, seit ich ihm von meiner Abstammung väterlicherseits erzählt hatte. Wenn er also tatsächlich ein Interesse daran hatte, der künftige Vater meiner Kinder zu werden, dann stellte er es falsch an. Seltsamerweise war dieser Gedanke ein Trost für mich. Warum, das konnte ich allerdings nicht sagen. War es besser, wegen etwas, das ich nicht ändern konnte, zurückgestoßen oder aus den falschen Gründen begehrt zu werden? Ich schüttelte verwirrt den Kopf. Ich hatte im Moment wirklich andere Probleme.
    Aber zumindest hatte Finn mir die Sachlage erklärt, was mehr war, als man von Grianne behaupten konnte … oder von Tavish. Aber Tavish war ein Wylde Fae, kein minderer Fae, wo also passte er ins Puzzle? Ich stöhnte. Mentaler Overload.
    Jetzt wusste ich gar nicht mehr, wem ich noch trauen konnte.
    Und hatte diese Fluchsache etwas mit dem Mord an Tomas zu tun?
    Aber wenn jemand eine Sidhe dazu überreden konnte, einen Mord zu begehen, dann doch sicher auch dazu, Sex zu haben? Obwohl – in Tomas’ Fall war’s sozusagen beides gleichzeitig gewesen. Aber jeder und jede Sidhe wusste, dass Sidhe-Sex in seiner vollen magischen Kraft einen Menschen tötete.
    Verdammt . Dryaden-Kidnapper, intrigante Phoukas und trickreiche Kelpies mal beiseite – wichtiger war, die Sidhe zu finden, die Tomas getötet hatte. Aber abgesehen von meinem morgigen Treffen mit der Phouka,

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