Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kalte Kuss Des Todes

Der Kalte Kuss Des Todes

Titel: Der Kalte Kuss Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
Vom Netzwerk:
erleben«, schwärmte er, »aber manchmal ist die Seele zu schwer vor Kummer, Schmerz und Verzweiflung und kann die Reise nach oben nicht antreten.«
    »Gut und schön«, sagte ich, »aber was hat das mit den beiden da zu tun?«
    »Die Aura des jungen Mädchens und die des Vampirs haben sich bereits fast vollständig aufgelöst, Ms Taylor.« Er presste seine Hände noch fester zusammen. »Sie liegen im Sterben. Thaddäus und ich haben für ihre Seelen gebetet, aber ich fürchte, das reicht nicht. Ich fürchte, diese Seelen sind zu schwer beladen, um ins göttliche Himmelreich aufzufahren. Das Mädchen könnte als Geist hier gefangen bleiben, und der Vampir …« Er schüttelte bedauernd den Kopf.
    Ich drehte mich zu Malik um. »Stimmt das?«
    »Ich kann weder Geister noch Seelen sehen, Genevieve«, erwiderte er ruhig, »aber ich weiß, dass er glaubt, was er sagt.«
    »Nein, ich meine, dass Bobby im Sterben liegt. Er ist doch ein Vamp, das dürfte eigentlich nicht sein.«
    Malik hob sein Kinn und nahm Witterung auf. »Er ist jung, und es ist lange her, seit sein Herr ihn ordentlich hat trinken lassen. Er ist schwach. Und die magischen Fesseln blockieren seine Verbindung zu seinem Herrn. Ja, es ist durchaus möglich, dass er ähnlich leidet wie ein Mensch mit Verletzungen wie diesen.«
    »Dann tu’s!«
    Er starrte mich ausdruckslos an. »Was meinst du?«
    »Lass den Scheiß, Malik.« Ich stemmte meine Hände in die Hüften. »Du bist hier der Puppenspieler, du ziehst hier die
Fäden. Also gib ihnen den Befehl, das Mädchen zu Bobby zu bringen und ihn trinken zu lassen.«
    Er starrte mich abschätzend an. »Du verlangst viel von mir, Genevieve. Meine Einmischung ist bisher nur minimal, ich ermuntere sie nur, das zu tun, was die Situation und ihr Training ohnehin verlangen. Und natürlich, dass sie uns für unwichtig halten, weil wir keine medizinische Hilfe benötigen.« Er wies in die Halle. »Es ist schwierig, sie zu etwas zu zwingen, was ihnen fernliegt.«
    »Aber du kannst es?«
    »Wenn ich will.«
    »Was verlangst du?«, fragte ich seufzend. »Nenne deinen Preis. Aber es ist eine einmalige Sache, nicht mehr.«
    Er hob erstaunt die Braue. »Du willst mir doch nicht etwa einen Sidhe-Pakt anbieten, Genevieve?«
    »Das ist es doch, was du willst, oder?«, entgegnete ich trocken. »Wieso sonst bist du hier?«
    »Wieso sonst«, stimmte er mir langsam zu. Dann klatschte er in die Hände, und ich zuckte zusammen. »Aber das ist ein zu großzügiges Angebot, um es übereilt anzunehmen.«
    »Also gut, du kriegst drei Wahlmöglichkeiten, aber ich habe Vetorecht. Und wenn mir keine der drei Möglichkeiten gefällt, darfst du einmal zubeißen. Aber bloß ein Mal, hörst du?«
    »Blut. Und ich bestimme, in welcher Art und Weise ich es zu mir nehme.« Ein träges Lächeln breitete sich auf seinen Zügen aus, seine Fangzähne blitzten. Es war keine Frage, sondern eine Absichtserklärung.
    Mein Herz schlug einen Purzelbaum. Mist. Warum musste er so schön und so gerissen sein? »Vorausgesetzt, niemand wird verletzt.«
    »Vorausgesetzt, niemand wird physisch verletzt«, ergänzte er.

    Mein Herz schlug schon wieder einen Purzelbaum, diesmal jedoch aus einem ganz anderen Grund. Solche Ergänzungen waren gar nicht gut. Sollte ich mich wirklich auf diesen Handel einlassen? Ich hatte einen Geschäftsdeal im Sinn gehabt, von dem beide Seiten gleichermaßen profitierten, und nicht, mit einem unberechenbaren magischen Pakt meine Zukunft aufs Spiel zu setzen. Solche Vereinbarungen gehen nie gut aus, für keine Seite; die Magie ist einfach zu kapriziös.
    Ich schaute zu dem leblosen Bobby hinüber; er hatte seine Mutter verloren, dann seine Freundin, und jetzt lag sein Vater im Koma. Er mochte ja ein heißer Mädchenschwarm, ein Star sein, aber für mich war er immer noch der verängstigte Teenager, den ich damals kennengelernt hatte. Er hatte es nicht verdient, so zu sterben, auch wenn er ein Vampir war.
    Nicht, wenn ich etwas dagegen tun konnte.
    Und das Mädchen sollte auch nicht sterben, was auch immer sie von mir wollte. Ich schloss kurz die Augen und schickte ein Stoßgebet an welchen Gott auch immer, der gerade zuhörte.
    »Ich bin einverstanden.«
    »Nein.« Maliks Pupillen blitzten rot auf. »Ich bin nicht einverstanden.«
    Ich sperrte verblüfft den Mund auf. Er wollte nicht? »Was soll das heißen?«
    »Ich will keinen solchen Handel abschließen.«
    »Aber was wird dann aus den beiden?« Ich deutete auf Bobby und das

Weitere Kostenlose Bücher