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Der Kalte Kuss Des Todes

Der Kalte Kuss Des Todes

Titel: Der Kalte Kuss Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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schrecklicher Gedanke: Hatte er mich deshalb bloß in die Lippe gebissen, weil er fürchtete, mir ansonsten die Kehle rauszureißen? Dann fiel mir meine »Erinnerung« von Rosa ein, wie sie ihre von Venom glänzenden Lippen leckte und den Kopf senkte, um den Autarchen zu beißen.
    Ich wusste, wie ich die Motte retten konnte.
    Ich schlüpfte aus meiner Lederjacke und zog mir, auf einem Fuß hüpfend, einen Turnschuh aus.
    Malik beobachtete mich mit mildem Interesse. »Was tust du da, Genevieve?«
    Ich wies mit einer Kopfbewegung auf die Motte. »Jemand muss sie beißen, sonst stirbt sie. Du willst nicht -«
    »Das wäre kontraproduktiv«, unterbrach er mich.

    »Ja, ja.« Ich zog den anderen Turnschuh aus und öffnete den Reißverschluss meiner Jeans. »Also suche ich uns jemanden, der’s macht.« Ich schob die Jeans herunter, dann schaute ich ihn wachsam an. »Rosa.«
    Es blitzte rot in seinen Augen auf. »Du willst in Rosas Körper schlüpfen? Ich wüsste nicht, wie das helfen sollte.«
    Ich schluckte. »Rosa – sie – ihr Körper ist der eines Vamps; wenn ich also den Zauber aktiviere … dann habe ich dieselben Fähigkeiten wie ein Vampir. Dann kann ich von dem Mädchen trinken.« Mein Magen krampfte sich nervös zusammen; ich hatte in dieser »Verkleidung« noch nie Blut getrunken, immer nur Venom. »Du könntest meine Notbremse sein.«
    Er antwortete nicht, was ich als Zustimmung deutete. Ich zog die Jeans ganz aus und stand nun in Socken, T-Shirt und weißem Zauberbikini da. Das magische Tattoo auf meiner linken Hüfte war nicht zu sehen, es wurde von dem angezauberten Bikini verdeckt. Ich schob das Bikinihöschen runter und bemerkte zerstreut, dass Tavish mich zu einer echten Blondine gemacht hatte. Ich schaute , konnte aber noch immer kein magisches Tattoo sehen . Konzentriert tastete ich die Haut an meiner Hüfte ab. Ich hatte den Zauber seit fast einem Monat nicht mehr benutzt, er sollte eigentlich ganz wild darauf sein, in Aktion treten zu können. Aber ich fühlte nichts. Verdammt . Erneut fragte ich mich, ob vielleicht mit dem Zauber etwas nicht stimmte. Oder lag’s an Tavishs Glamour? Nun, es wurde sowieso Zeit, ihn wieder loszuwerden.
    »Schere«, murmelte ich und schaute mich suchend um. Da lag eine auf einem Rollwagen mit chirurgischen Instrumenten. Wo war der plötzlich hergekommen? Egal, entweder ich hatte es nicht mitbekommen, oder Malik trieb noch immer seine Spielchen mit meiner Wahrnehmung. Ich nahm die Schere, beugte mich vor und warf meinen blonden Pferdeschwanz
über den Kopf, der nun vor meinem Gesicht baumelte.
    »Miss Taylor«, meldete sich Neil Banners gepflegte Stimme irgendwo von der Seite, »dürfte ich wohl einen Vorschlag machen?«
    Den Oberkörper vorgebeugt, warf ich ihm unter den Armen einen ungehalten Blick zu. »Was?«
    »Wenn ich recht verstehe, sind Sie und dieser Vampir hier der Meinung, das Mädchen nur retten zu können, wenn jemand ihr Blut trinkt?«
    »Ja«, antwortete ich. Musste er sich ausgerechnet jetzt einmischen? »Heben Sie sich Ihre Proteste für später auf, dafür ist jetzt keine Zeit.«
    »Ach nein, Sie missverstehen mich«, sagte er mit einem freundlichen Lächeln, »ich habe nichts dagegen. Nicht, wenn ihre Seele dabei gerettet wird.«
    Ich glotzte ihn überrascht an.
    »Aber ich glaube, es gibt eine bessere Lösung«, fuhr er fort und deutete auf die Aufzüge. »Da ist noch ein anderer Vampir. Einer, der selbst dringend Hilfe braucht. Warum nicht ihn trinken lassen? Auf diese Weise würden zwei Seelen gerettet werden statt einer.«
    Ich richtete mich verblüfft auf und starrte ihn an. Auf den Gedanken war ich überhaupt nicht gekommen. Mein Blick huschte zu Bobby, der immer noch zusammengekrümmt vor den Aufzügen lag und sich den Bauch hielt, aus dem der Messergriff ragte. Die Blutlache hatte sich inzwischen merklich vergrößert. Ich hatte ihn vollkommen vergessen – und wie es aussah, alle anderen auch. Aber er war schließlich ein Vampir, er konnte alles überleben, außer – »Wollen Sie damit sagen, dass er stirbt?«, fragte ich Banner. »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Gott hat mir die Fähigkeit geschenkt, die Seelen der Menschen
zu sehen«, erklärte er, legte seine Handflächen zusammen und hob die Finger an die Lippen. »Wenn unser irdischer Leib dem Tode nahe ist, verdünnt sich unsere Aura und löst sich schließlich ganz auf. Dann kann unsere Seele ins Himmelreich aufsteigen. Ein wahrhaft wundervoller, herrlicher Moment, das zu

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