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Der kalte Traum - Bottini, O: Der kalte Traum

Der kalte Traum - Bottini, O: Der kalte Traum

Titel: Der kalte Traum - Bottini, O: Der kalte Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bottini
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sich Bewunderung. »Wenn er im Team ist …«
    Ahrens brachte sie auf den neuesten Stand – der Kapetan am Leben, ein Deutscher mit Identität, Familie, Adresse, doch in der Vornacht entführt, angeblich von Marković’ Leuten.
    »Nicht hier!«, sagte Mayr. »Morgen Nachmittag in meinem Büro.«
    Ahrens schüttelte den Kopf. »Wir fliegen um drei nach Deutschland. Vielleicht …«
    »Sieh an«, sagte Irena.
    »… am Vormittag?«
    »Geht nicht, da spiele ich Fußball.«
    »Nach Deutschland «, sagte Irena.
    »Dann eben, wenn Sie zurück sind.«
    »Wann seid ihr zurück?«, fragte Irena.
    Ahrens lächelte irritiert. »Sonntag oder Montag.«
    »Oh, ihr bleibt über Nacht in Deutschland?«, fragte Irena.
    »Komm mit uns, wenn du magst.«
    »Mmmm«, machte Irena. Ihre Brille war verrutscht, sie sah betrunken und verwirrt aus. Ach, nur ein bisschen, hatte sie auf Ahrens’ Frage, ob sie Vori noch liebe, geantwortet, Ist ja lange her, neun Jahre.
    »Marković«, sagte Vori.
    Ivica Marković war in den Raum getreten, sein Blick hatte sie erfasst. Mit einem freundlichen Lächeln näherte er sich. Der Elan, der Charme wie immer, darunter, fand Ahrens, wirkte er erschöpft und besorgt. Die Fassade hatte Risse bekommen.
    »Die vier Musketiere!«, rief er.
    Jagoda Mayr lachte.
    »Das ging schnell«, murmelte Irena.
    Vori nahm ihr das Weinglas aus der Hand, rückte ihre Brille gerade.
    »Ja«, sagte sie. »Ich sollte gehen. Neun Jahre, meine Güte.« Sie küsste Vori auf die Wange.
    »Aber …« Betroffen sah Ahrens ihr nach.
    »Wie schade«, sagte Marković. »Ich hätte mich gern für einen Moment im Glanz der Schönheit und Intelligenz Ihrer Exfrau gesonnt.«
    »Ihr ist heute nicht nach Smalltalk«, erwiderte Vori.
    Marković lächelte. »Ein Mann, zwei schöne Frauen …«
    »Drei schöne Frauen«, erwiderte Vori.
    »Auch die zweite räumt das Feld.« Jagoda Mayr hob grüßend die Hand und folgte Irena.
    Marković zeigte auf die leeren Gläser, schenkte nach. »Ein starkes Team haben Sie da zusammengestellt«, sagte er zu Ahrens.
    Ja, dachte sie. Vier Angreifer, ein Verteidiger. Zum ersten Mal empfand sie Zuversicht.
    »Sind Sie bei Ihrer Suche vorangekommen?«
    »Ein wenig«, erwiderte sie.
    Marković lächelte betrübt. »Wie viel Zeit wollen Sie noch vergeuden? Lassen Sie die Toten ruhen, sie haben ihren Frieden verdient.«
    Ahrens hielt seinem Blick stand. »Die Toten? «
    Seine Augen schienen für einen Moment den Fokus zu verlieren, und sie hatte den Eindruck, dass er verstand.
    Die Toten leben, gospodin, und ich weiß es.
    Am späten Nachmittag hatte sie noch einmal mit Adamek telefoniert. Ein weiterer Mord, an einem Exilkroaten, die Entführer Ćavars flüchtig, doch die Polizei war ihnen auf der Spur und ging davon aus, dass er noch lebte. In Schwerin hatte man einen Fiat gefunden, den sie in Hamburg gestohlen hatten.
    Aber das bleibt unter uns, klar?
    Ja.
    Sagt Ihnen der Name Mate Sjelo was?
    Mate Sjelo, Goran?
    Vori hatte den Kopf geschüttelt.
    Sascha Jordan?
    Nein.
    Vermutlich Leute von Markovic.
    Vori hatte den ganzen Tag lang vergeblich versucht, Slavko zu erreichen, um ihn nach Sjelo und Jordan zu fragen. Anfangs hatte er noch das Freizeichen gehört. Dann nicht mehr, Slavko hatte das Telefon außer Betrieb genommen.
    »Auf die Toten«, sagte Marković.
    »Und die Lebenden«, ergänzte Ahrens.
    Sie stießen an, tranken.
    »Es sind zwei weitere Namen aufgetaucht«, sagte sie.
    »Noch mehr Tote? Ich bitte Sie!«
    Vori legte ihr die Hand auf den Oberarm. »Es ist zu früh.«
    Er hatte recht. Sie durfte sich nicht von der Zuversicht verleiten lassen.
    Marković seufzte theatralisch. »Auch Sie befassen sich jetzt mit diesem Unsinn, Vori? Nichts Besseres zu tun?«
    »Nichts, was Ihnen Freude bereiten würde.«
    »Wie können Sie das sagen! Man hört, Sie verbringen viel Zeit mit der Kirche. Das bereitet mir Freude.«
    »Sie sind wie immer bestens informiert.«
    »Das hat mir einige Male das Leben gerettet, mein Freund.«
    »Das Leben? «, fragte Ahrens.
    »Ich stehe an der Front, vergessen Sie das nicht.«
    Sie unterdrückte ein Schmunzeln. »Richtig, die afghanische Front im Verteidigungsministerium.«
    »Die Front, an der über das Schicksal meines Landes entschieden wird, gospođo Ahrens.« Er sah Vori an. » Unseres Landes.«
    »Diese Front«, sagte sie, »verläuft in Deutschland.«
    »Nein, sie verläuft hier «, flüsterte Marković und zog mit der Hand eine Linie zwischen ihnen und

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