Der Kammerjäger
Holzhämmer hervor. Darauf hielt einer Klaus an den Haaren fest, während zwei andere ihm die Spitzen der Nadeln in die Ohren steckten und mit den Hämmern ausholten.
«Wie heißt es doch?» fragte der Schatten mann. «Manche Dinge sind schlimmer als der Tod? Ein Mann mit Ihrem Beruf sollte das besser als jeder andere wissen. Also, Klaus, ich habe das hier schon einmal machen müssen, und es ist nicht angenehm. Erstaunlicherweise stirbt man nicht sofort, sondern erleidet zuerst eine ganze Zeitlang extreme Schmerzen. Nachdem ich das gesagt habe, werden Sie mir sicherlich zuhören.»
<, kalauerte Klaus.
Schließlich erhob sich der Schattenmann und trat langsam aus dem Dunkel heraus. Klaus war neugierig, das Gesicht dieses Mannes zu sehen. War er fürchterlich entstellt? Hatte irgendein widerlicher Geburtsfehler sein Antlitz so grotesk verunstaltet, daß erwachsene Männer vor ihm zurückschreckten?
Mit jedem Schritt, den der Schattenmann in Richtung Licht machte, stieg Klaus' Unruhe. Als schließlich das Gesicht des Schattenmanns erhellt wurde, wich Klaus sichtlich zurück, sprachlos angesichts der Entdeckung, daß dieser Mensch Buddy Hackett wie aus dem Gesicht geschnitten war.
«Töten Sie diesen Mann», zischte der Schattenmann mit einem leichten Lispeln, «Ihr , diesen Ohne zu übertreiben, hätte man Marys Schrei als grauenerregend bezeichnen können. Es war ein Schrei, wie man ihn von einer Frau erwarten könnte, die einem Irren mit einem blutigen Sägemesser gegenübersteht. Tatsächlich war Mary bloß durch hohes Gras gelaufen und hatte dabei einige Laubheuschrecken (Pterophylla camellifolia) aufgeschreckt.
Da ihnen ausgeklügelte Flugfähigkeiten fehlen, waren die großen grünen Insekten schwerfällig Mary ins Gesicht geflogen, was sie veranlaßte, zu schreien und komisch mit den Händen um sich zu schlagen.
Katy hörte schließlich auf zu lachen, als Mary sie mit einem eisigen Blick bedachte, der soviel sagte wie: «Das ist nicht komisch.»
«Tut mir leid», log Katy. «Aber die tun dir nichts. Die versuchen nur abzuhauen.»
«Woher soll ich denn wissen, was die versuchen?» fragte Mary. «Die sind direkt auf mich zugeflogen, um Himmels willen! Ich hab gedacht, sie greifen mich an.»
«Oh, sicher, Mom», verdrehte Katy die Augen. «Böse, menschenfressende Laubheuschrecken, klar, wer kennt sie nicht.»
Sie stapfte vor ihrer Mutter her in den stillen Wald hinein, ein paar Kilometer nördlich des Hauses von Marys Mutter in Tarrytown.
«Was machen wir überhaupt hier draußen?» fragte Katy, während sie zusah, wie ein Distelfalter (Cynthia cardui) vorbeiflatterte.
Das war eine gute Frage, auf die Mary gerne die Antwort gewußt hätte. Sicher, sie hatte ein Ziel, das sie erreichen wollte, solange sie im Wald waren, aber was bedeutete es in ihrem Gesamtlebensplan?
Wieso waren sie hier draußen? Was bedeutete es, daß Mary im Begriff war zu tun, was sie im Begriff war zu tun? Bedeutete es, daß sie Bob wieder in ihre Gunst aufnehmen wollte? Glaubte sie, daß Bob seine Lektion gelernt hatte? Bedeutete es überhaupt irgendwas?
«Also», begann Mary. «Ich brauche deine Hilfe bei etwas.» «Geil», sagte Katy. «Bei was denn so?»
«Ja, na ja, ähmmm ... » Mary wollte nicht zugeben, daß sie Bobs kleine Maskottchen zu Wanzenstaub zertreten hatte. Nicht nur würde sie damit ein schlechtes Beispiel geben, sondern Katy würde sie endlos damit nerven, und darauf konnte sie gut verzichten.
«Na ja, erinnerst du dich an diese Wanzen, die dein Dad auf seinem pe stehen hatte?» fragte Mary. «Seine kleinen Maskottchen?»
«Du meinst Jiminy; Ringo und Slim?»
«Genau», sagte Mary. «Was waren das eigentlich für welche?» Katy stutzte. «Wieso ... ?»
«Tu mir einen Gefallen, Katy. Kümmer dich nicht um das Tempus meiner Verben. Beantworte einfach meine Fragen, okay? Also, was waren das für welche?»
«Also, mal sehen», überlegte Katy, während sie sie an ihren Fingern abzählte, «Jiminy war eine Maulwurfsgrille, Ringo war ein Hain-Laufkäfer, und Slim war eine Gespenstheuschrecke.» < «Kein Problem», grinste Katy.
«Und wo finden wir noch mehr von denen?» fragte Mary. «Mo-om», sagte Katy, aus der
Weitere Kostenlose Bücher