Der Kampf beginnt
attackierten mit ihren Zwillingslasern bereits einen schwerfälligen JES-Raketenwerfer.
Falls die JES-Besatzung glaubte, Zeit genug zu haben, sich mit den Schweberädern auseinander zu setzen und zu entkommen, hatte sie die Beweglichkeit eines Legionär falsch eingeschätzt. Raul zog das Fadenkreuz genau über die Heckluke und atmete einmal besonders lang aus, während er auf das Signal des Feuerleitcomputers wartete. Dann erinnerte er sich, dass Charal ihn entweder verloren oder bewusst hatte ausbauen lassen. Stattdessen verfügte er über drei mittelschwere Laser zur Unterstützung der Multi-Autokanone.
Er presste den Hauptfeuerknopf und hielt ihn gedrückt, während das riesige Geschütz über seinem Cockpit einige Hundert hochexplosive Granaten spie.
Die von ihrem Treibsatz auf maximale Durchschlagswucht beschleunigten Granaten krachten ins Heck des JES -Raketenwerfers, rissen tiefe Krater in der Panzerung auf und verwüsteten die Kabine von innen. Das ganze Fahrzeug schüttelte sich, schwenkte in einer unbeholfenen Bewegung um und blieb dann mitten auf der Ebene tot stehen.
Es dauerte ein Dutzend Schritte, bevor Raul klar wurde, dass er gerade eine in der Republik geborene Fahrzeugbesatzung hingerichtet hatte. Unwillkürlich bremste er den Mech auf Schrittgeschwin-digkeit und starrte auf den ausgeweideten JES hinab.
»Aufgepasst«, warnte ihn Tassa. »Sie kommen zurück.«
Zwei Einschlagsspuren von Autokanonenfeuer fraßen sich vor ihm durch den Boden, zwei knochenweiße Jagatais sausten im Tiefflug über die Ebene und nahmen den Legionär unter Beschuss. Er trat aus der Gefahrenzone zur Seite, aber einer der Piloten reagierte reflexartig und blitzschnell. Das Heck eines Jagatai flog herum, als er die Schussrichtung korrigierte. Die Maschine donnerte über Raul hinweg - und für eine Sekunde glaubte er sich in Sicherheit. Dann fuhr der Pilot die Flügelklappen aus und zog die Nase des Omni-Jä-gers aufwärts. Das Heck der Maschine senkte sich hinter dem Rücken des Legionär herab und bombardierte ihn mit Laserfeuer aus den hinteren Waffen.
Die blutrote Energielanze brannte seitlich von Raul nur eine verkohlte Spur in den Boden, doch die leuchtend grünen Lichtpfeile eines Impulslasers hämmerten auf der ganzen Rückseite des Mechs in die Panzerung. Metallkeramik floss an den Beinen des BattleMechs herab und fiel in den Dreck, wo sie kleine Krater in den Boden brannte.
Raul spürte die durch den Kanzelboden steigende Hitze, noch bevor er auf die Vektorgrafik der Schadensanzeige schaute und sah, dass er einiges von der Dämmschicht rund um den Fusionsreaktor verloren hatte. Die Betriebstemperatur des Legionär schoss in den gelben Warnbereich. Von jetzt an würde so ziemlich alles, was Raul mit der Kampfmaschine unternahm, selbst ein einfaches Schlendern, ihn im Cockpit förmlich rösten.
Plötzlich verspürte er deutlich weniger Mitgefühl für die Stahlwolfbesatzung im Wrack des JES. Zu knapp war er selbst einem feurigen Ende entkommen.
»Falls Sie nicht komplett stillgelegt sind, hätte ich nichts gegen etwas Unterstützung einzuwenden.«
Tassa Kays Sarkasmus schnitt durch Rauls Moment der Selbstvergessenheit und riss ihn zurück in die Gegenwart. Sein Blick flog zur
Sichtprojektion, deren mit ID-Blöcken versehene Symbole ihm klar und deutlich zeigten, was geschah. Tassas Ryoken II trieb an der fernen Seite des gestrandeten Behemoth zwei Dämon-Panzer um das Fahrzeugwrack. Die beiden Panzer glitten genau in Sicht, die Fahrer sahen den wartenden Legionär und schwenkten beide abrupt weg zur Mitte der Ebene und dem Schutz der eigenen Linien.
Raul feuerte ein paar Salven seiner MAK hinter den beiden her. Beide Schüsse verfehlten und rissen nur knapp hinter dem vorderen Panzer den ausgedörrten Boden auf. Tassa ließ sich allerdings nicht so leicht um den Abschuss bringen. Sie drehte den Torso ihres Mechs weiter nach links und nahm das hintere Fahrzeug zwischen den PPKs in die Zange. Die Partikelprojektorkanonen verschleuderten höllische Entladungen bläulich weißer Energie von unbeschreiblicher Intensität.
Eine zuckte über die Frontpartie des hinteren Dämon , im wahrsten Sinne des Wortes ein >Schuss vor den Bug<.
Der zweite künstliche Blitzschlag traf die Breitseite des Panzers.
Die physische Wucht des Treffers warf den Dämon auf die rechten Räder und schob das Fahrzeug mehrere Meter weit, während die gebündelten Energiemengen des Strahls durch die Panzerung schnitten. Der Panzer
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