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Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. West
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der Körper seiner Gegnerin war ungeschützt. Augenblicklich stürmte er vorwärts und rammte ihr den Dolch quer durch die Rippen.
    »Der Weg zum Herzen einer Fackelschergin führt nur durch ihre Rippen«, knurrte er grimmig und zog seine Waffe heraus. Die Erinya riss die Augen auf, wollte erneut zuschlagen, doch ihre Arme zitterten. Mühelos wich Bronn dem schwach geführten Hieb aus, indem er zur Seite sprang. Gleichzeitig hieb er ihr die zweite Axt in den Oberschenkel. Die Frau sackte auf die Knie, und ein Schlag ins Genick brachte ihre Fackel für immer zum Verlöschen.
    Nun hatte Bronn allerdings endgültig den Zorn seiner Feindinnen entfacht! Sie stürmten alle gleichzeitig auf ihn los, ihre Anführerin vorweg.
    Bronn humpelte so schnell er konnte zu den beiden Felsen zurück und warf dabei einen hastigen Blick nach links, denn er glaubte, dort eine Bewegung wahrgenommen zu haben. Er konnte jedoch nicht genauer hinsehen und flüchtete schnell hinter die großen Steine, zwischen denen er auf die Erinyen gewartet hatte. Er kletterte auf einen kleinen Findling, dann weiter auf einen der Felsen. Von seinem erhöhten Standpunkt aus, schaute er den Angreiferinnen entgegen, machte sich bereit, in einem Hagel von Peitschenschlägen zerrissen zu werden. Doch dann wurde er überrascht: Die Erinyen waren stehen geblieben.
    Nicht zu Bronn blickten sie auf, sondern starrten auf etwas, das rechts neben ihm war. Dann hörte auch er es: ein schweres Atmen, als würden die Berge gierig nach Luft ringen. Er beobachtete, wie das Gestein einer nahen Felswand begann, sich zu bewegen. Es schien flüssig zu werden und glitt dann auf die Erinyen zu. Je näher es ihnen kam, desto mehr nahm es Gestalt an. Zunächst sah es aus wie ein Tier auf vier Beinen, doch dann richtete es sich auf, verwandelte sich in ein zweibeiniges Wesen, mindestens acht Fuß hoch. Die Gestalt erinnerte an einen Menschen, war dafür aber eigentlich viel zu kräftig und hünenhaft. Mit großen Schritten ging das Wesen auf die Erinyen zu. Seine dicken grauen Arme reichten bis zum Boden, und die Schultern waren noch breiter als die eines Ghuls. Die Konturen waren in steter Bewegung, nahmen nie eine feste Form an.
    »Der Geist der Berge – mein Ruf wurde erhört«, flüsterte Bronn ehrfürchtig. Er sah, wie sich im Gesicht des Berggeistes Spalten auftaten: seine Augen. Diese schienen aus weißem Nebel zu bestehen und fixierten die Erinyen, die sich nicht von dem abwenden konnten, was da auf sie zukam. Einer jedoch gelang es: ihrer Anführerin. Sie wandte den Kopf, und ihr Blick bohrte sich voller Hass in Bronn.
    »Was auch immer das ist«, zischte sie in Richtung ihrer Streiterinnen, »reißt es in Stücke! Ich werde diesen Halbling lehren, was es bedeutet, den Zorn einer Erinya auf sich zu ziehen.«
    Bronn umklammerte Dolch und Axt, deren Griffe von Regen und Blut glitschig geworden waren.
    »Und ich werde dich lehren, was es bedeutet, sich mit Bronn Sternenfaust anzulegen«, erwiderte er tonlos.
    Jetzt, da sein Ruf erhört worden war und der Berggeist ihm beistand, fühlte Bronn neuen Mut in sich aufsteigen. Nun hatte er endlich das Gefühl, sich von seiner Vergangenheit befreit zu haben, und konnte annehmen, was auch immer vor ihm lag. Er ahnte, was das sein würde – doch er war glücklich.
    Noch immer steckten die Widerhaken der Peitsche in seinem linken Bein, einer davon musste unglücklicherweise eine Arterie in seiner Kniekehle verletzt haben. Bronn fühlte Blut warm über seine Haut laufen, aber noch war Leben in ihm.
    Mit raschen, geschmeidigen Schritten griff die Erinya an. Hell loderte die Fackel in ihrer Hand auf, verdrängte die Dunkelheit und zeigte ein Gesicht von grausiger Schönheit. Sie lächelte kurz, wodurch weiße Zähne sichtbar wurden. In diesem Augenblick schleuderte Bronn seinen Dolch hinab. Die Waffe hätte ihr Ziel nicht verfehlt, aber die Erinya fegte sie mit einer raschen Bewegung ihrer Peitsche aus der Luft. »Ich hatte auf einen richtigen Kampf gehofft, Halbling!«, rief sie spöttisch.
    Bronn nickte in Richtung der anderen Erinyen. Sie hatten den Berggeist umzingelt, in dem Glauben, ihn mit ihren Geißeln bezwingen zu können. »Dann schließ dich dem Rest deiner garstigen Kameradinnen an«, erwiderte Bronn, »denn diese fechten heute ihren letzten Kampf.«
    Die Erinya drehte sich nicht um, auch nicht, als die ersten Peitschenschläge von den Felswänden widerhallten und das Plateau von aufleuchtenden Fackeln in ein gespenstisches

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