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Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. West
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auf den Boden, während er weiterging.
    Jorim sah Enna und Jul fragend an, doch auch die zuckten mit den Schultern, und so entstand eine unangenehme Stille.
    »Schön, diese Ruhe«, brach Nespur schließlich das Schweigen. »Fast so, als sei ich alleine unterwegs.«
    Sie folgten noch immer dem ungewöhnlichen Führer, dem sie sich in diesem Labyrinth anvertraut hatten: dem auf und ab hüpfenden Irrlicht. Dies entbehrte natürlich nicht einer gewissen Ironie, fand Jorim, dennoch genoss er die außergewöhnliche Wanderung.
    Das Labyrinth wurde immer verworrener und unwegsamer. Die Felsen rückten näher zusammen, sodass sie nur hintereinander gehen konnten, und selbst dann mussten sie sich an einigen Stelle regelrecht hindurchzwängen. Felsen lagen auf dem Boden verstreut, oder es hatten sich Büsche in den Gängen breitgemacht. Auch Pilze wuchsen hier in rauen Mengen, und Jul hatte schon bald seine Taschen mit den Früchten des Waldes gefüllt. Manchmal überspannten sogar die Wurzeln mächtiger Bäume die Felsengänge.
    Glücklicherweise gab es viel Schatten, wodurch das Irrlicht meist gut zu erkennen war. Hier und da flog es in einen verirrten Sonnenstrahl, was den Anschein erweckte, dass es sich darin auflöste.
    Irgendwann hörten sie ein Rauschen und wenig später kreuzte ein plätschernder Bach ihren Weg. Das Gewässer hatte sich anscheinend seinen eigenen Lauf durch das Labyrinth gebahnt.
    Noch eine ganze Weile lang folgten sie den verworrenen Pfaden, und als sich schon eine gewisse Unruhe in der Gruppe auszubreiten begann, lichtete sich das Labyrinth endlich. Die Felsen zogen sich zurück, ebenso wie die Bäume, und dann standen die Halblinge auf einer weitläufigen Lichtung, in deren Mitte sich ein See befand. Seerosen trieben gemächlich umher, Frösche quakten, und ein Bach speiste den See leise plätschernd. Jorim fragte sich, ob dies derselbe Bach war, den sie eben erst mitten in all dem Felsengewirr überquert hatten.
    »Nun ist die Zeit unseres Abschieds gekommen«, erklang die helle Stimme des Irrlichts. »Schreitet hinüber zum anderen Ende der Lichtung und ihr werdet über weite Länder blicken.«
    »Wir danken dir!«, rief Enna und trat auf das Irrlicht zu, wobei sie langsam ihre Hand ausstreckte. Das Irrlicht begann zu flackern, strahlte mit einem Mal viel heller und tauchte Ennas blondes Haar in goldenen Glanz. Es war ein außergewöhnlich schöner Anblick.
    »Gib auf dich acht«, flüsterte Enna.
    »Mögen Licht und Schatten euch begleiten«, erwiderte das Irrlicht, schwebte einen Moment lang in der Luft und verschwand dann so schnell wie eine Sternschnuppe am nächtlichen Firmament.
    Kurz noch schauten die fünf ihm hinterher. Dann umrundeten sie den See und machten sich zum anderen Ende der Lichtung auf.
    Das Irrlicht sollte recht behalten. Nur wenige Bäume säumten die Lichtung an dieser Stelle, und dahinter lag eine mit Wildblumen übersäte Wiese, die nicht nur steil bergab führte, sondern auch einen überwältigenden Ausblick bot.
    Die Halblinge traten zwischen den Bäumen hervor und ließen den Blick über das Land schweifen.
    »Erstaunlich«, flüsterte Nespur und deutete nach unten, wo ein riesiger, kristallklarer See zu Füßen der Berge lag. »Ich weiß nicht, wie das Irrlicht das gemacht hat, aber da unten liegt der Grenzsee.«
    »Bildet der nicht einen Teil der Grenze zwischen Arbor und Eren-Danan?«, wunderte sich nun auch Jul. Nespur nickte.
    »Dann sind wir weit gekommen, dafür, dass wir so wenig gelaufen sind«, stellte Elvor fest.
    »Wir haben mindestens zwei Tage eingespart, ja«, pflichtete ihm Nespur bei.
    Der Grenzsee schloss unmittelbar an die Ausläufer der Schroffen Berge an. Die Berge hatten sie nun also hinter sich gebracht. Doch noch immer stand die Sonne tief im Osten – die Zeit musste in der Welt der Irrlichter eine andere Bedeutung haben. Anders war ihr schnelles Vorankommen nicht zu erklären.
    Träger Dunst lag über dem See, wallte wie von unsichtbaren Händen bewegt über das Wasser. Weit im Süden glaubte Jorim die Gipfel ferner Berge zu erkennen, und er fragte sich, ob dies die Suravan-Berge waren. Doch er mochte sich auch täuschen. Vielleicht waren es auch nur aufziehende, dunkle Wolken.
    »Nun«, rief Nespur, »dann lasst uns aufbrechen und …« Er hielt inne, als sein Blick auf Jul fiel. Auch die anderen wandten sich nun dem jungen Halbling mit den schmalen Schultern und dem dicken Bauch zu. Jorim konnte nicht anders, er musste lachen, doch

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