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Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. West
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dann hier sucht?«
    »Wir suchen Bronn Sternenfaust, meinen Großvater«, klärte Elvor ihn auf.
    Elgo starrte Elvor eine Weile lang verdutzt an, dann verkrampfte sich sein Gesicht, und er sah wütend und traurig zugleich aus. Seine Lippen pressten sich derart fest aufeinander, dass sie wie blutleer wirkten. Nur für einen tiefen Schluck aus seiner Flasche, die er unter seinem Umhang hervorholte, öffnete er sie.
    »Was hast du?«, wollte Nespur wissen. »Du kennst doch die Geschichte von Bronn Sternenfaust und seiner Truppe, oder etwa nicht?«
    Elgo seufzte schwer und nickte schließlich. »Ja, ich kannte ihn.«
    »Du kanntest ihn?« Elvor richtete sich auf. »Was meinst du damit?«
    Elgo nahm einen weiteren großen Schluck und wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab, ehe er weitersprach. »Ich meine damit, dass die tapferen Recken alle verloren sind, und Bronn Sternenfaust ist tot.«
    Leise bewegte sie sich durch das Gras, während ihre Hand sachte über die Spitzen hinwegstrich. Das Dorf vor ihr war verlassen, war gezeichnet von Gewalt und Tod. Sie wusste dies, ohne näher treten zu müssen, denn selbst hier lagen Leichen, und der Geruch des Todes hatte sich überall ausgebreitet. Sie ging vor einer jungen Frau in die Hocke, in deren Brust eine Wunde klaffte, als sei sie von einem brennenden Holzscheit durchstoßen worden. Fast schon zärtlich strich sie über die Haut der Frau, die dem Kindesalter gerade erst entwachsen war, und eine Träne löste sich aus ihren dunkelblauen Augen, rann über ihre Wange hinweg, um schließlich auf die Tote zu fallen.
    Alvendorah hörte Schritte hinter sich, und unwillkürlich spannte sie sich an. Eine Hand schloss sich fest um den Bogen, die andere wanderte zu den Pfeilen im Köcher auf ihrem Rücken. Doch dann hielt sie inne. Weder diese Erinyen noch einer der Ghule vermochte sich derart leise durch das mehr als kniehohe Gras zu bewegen, stets im Einklang mit dem Wind und ohne auch nur einen einzigen Halm zu knicken. So erhob sie sich schließlich langsam und wandte sich um. Im Glanze des Mondlichts kam er näher, das helle, fast silbrige Haar floss ihm über die Schultern. Selbst für einen Angehörigen seines Volkes waren seine Bewegungen erstaunlich geschmeidig und erhaben, und niemals, nicht einmal im Kampf, verlor er diese Anmut. Stets verschmolz er mit dem Schwert, das er sich für die Reise auf den Rücken gebunden hatte, und seine Feinde fielen zu Boden wie die Blätter im Herbst von den Bäumen.
    Als er schließlich vor ihr stand – trotz ihrer sechs Fuß überragte er sie immer noch um einen halben Kopf –, blickte sie tadelnd zu ihm auf.
    »Sagte ich nicht, dass ich meine Erkundungen alleine anstellen werde? Also, weshalb bist du mir gefolgt?«
    »Ich bin Gwendalon Andoah, oberster Beschützer Eures Hauses, des Hauses Enduriel von Eren-Umdil. Es ist meine Pflicht für Eure wohlbehaltene Rückkehr zu sorgen.«
    »Deine Pflicht ist es, meinem Wort Folge zu leisten, ganz gleich, was dein Ehrgefühl von dir verlangt!«
    Er trat näher, sodass sie sein fein geschnittenes Gesicht gut erkennen konnte.
    »Nicht immer ist es nur Ehre, die zu mir spricht.«
    Selbst in der Dunkelheit konnte sie sehen, wie Gwendalons grüne Augen sie fixierten. Alvendorah konnte seinen Atem an ihren Wangen spüren. Rasch wandte sie sich ab, verbarg ihr plötzlich glühendes Gesicht hinter den nachtschwarzen Haaren.
    »Meine Pfeile sind schnell, und ich weiß sie mit Geschick einzusetzen. Ich bedarf deiner Unterstützung nicht.«
    »Eine Tatsache, die ich nie angezweifelt habe«, entgegnete Gwendalon sanft. »Dennoch bringt Ihr mich in eine schwierige Lage, stellt Ihr mich doch vor die Wahl, zwischen Eurem Wort, das immer auch mein Herz berührt, und meinem Pflichtgefühl zu entscheiden.«
    »Dann hast du offenbar falsch entschieden«, gab sie zurück, schroffer, als sie es beabsichtigt hatte.
    Kurz schwieg er, und sie glaubte schon, ihn beleidigt zu haben. »Wenn es Euer Wunsch ist, ziehe ich mich zurück und verschmelze mit den Schatten, die Euch umgeben«, sagte er schließlich. »Doch werde ich ganz gewiss nicht die Heimreise antreten, denn ich habe geschworen, Euch mit meinem Leben zu schützen.«
    Alvendorah seufzte, ihre Brust hob sich leicht, und sie bemerkte, wie Gwendalon zurücktrat, um erneut in der Dunkelheit zu verschwinden. Sie schloss die Augen und presste die Lippen aufeinander. »Warte. Wenn du schon hier bist, kannst du auch an meiner Seite bleiben.« Sie wandte sich ihm

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