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Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. West
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den eisigen Höhen tobten.
    Elgo blieb stehen und zeigte auf einen Punkt zwischen den beiden östlichsten Ausläufern. »Dort müssen wir hinein, um uns dem Lager zu nähern.«
    »Dann sollten wir das restliche Licht des Tages nutzen«, meinte Elvor.
    »Worauf warten wir also noch!«, entgegnete Jorim und marschierte weiter. Es dauerte allerdings nicht lange, da ließ Nespur sie wieder anhalten. Fährtenauge hob die Hand und wanderte im Gras umher, wobei er den Blick auf den Boden gerichtet hielt.
    »Erinyen-Spuren, nicht wahr?« Elgo beobachtete Nespur beim Spurenlesen, woraufhin dieser nickte. »Und nicht gerade wenige.«
    »Wir werden nicht einfach am helllichten Tag hineinmarschieren und die Halblinge befreien können«, sagte Enna und blickte nachdenklich nach Süden, dorthin wo sich zwischen den beiden Ausläufern der Zugang zu den Stollen befand. »Es wäre klüger, uns in der Dämmerung anzuschleichen.« Dies war ein Plan, dem niemand widersprechen konnte.
    Sie suchten nach einem geeigneten Versteck und wurden in einem angrenzenden Dickicht fündig. Als sie näher kamen, hörten sie allerdings das immer lauter werdende Summen von Insekten. In dem Gehölz musste es von wilden Bienen, die sich in totem Holz niedergelassen hatten, nur so wimmeln.
    Hastig zogen sie sich zurück und fanden schließlich ein Haselnussdickicht, in dem sie auf den Einbruch der Nacht warten wollten. Derweil vertrieben sie sich die Zeit auf Halblingsart: mit essen und trinken. Jul und Jorim ließen es sich nicht nehmen, die Büsche um ihre noch grünen Haselnüsse zu erleichtern. Elgo hingegen hatte wieder ein bauchiges Fläschchen unter seinem Umhang hervorgezaubert und tat sich daran gütlich, sehr zum Missfallen von Nespur.
    »Du solltest nüchtern bleiben, es hilft uns wenig, wenn du betrunken vor die Füße der Erinyen torkelst!«
    »Nespur hat recht«, stimmte Enna zu und blickte in die Runde. »Ich denke, wir alle sehen das so, oder?«
    Jorim, Jul und Elvor nickten.
    Daraufhin zuckte Elgo betont gelassen mit den Schultern und steckte die Flasche weg. Dann machte auch er sich an den Nüssen zu schaffen.
    Auf diese Weise verbrachten sie die Zeit, bis schließlich die Dämmerung hereinbrach, begleitet vom Funkeln der ersten Sterne. Ein leiser Wind strich durch die Gräser, und durch das Blätterwerk hindurch erkannte Jorim einige Wildenten, die in Pfeilformation über den dunkelblauen Abendhimmel zogen.
    »Es ist so weit«, sagte Elvor leise. »Wir sollten aufbrechen.«
    »Lasst uns die Deckung der Büsche und das hohe Gras nutzen«, schlug Nespur vor. »Um uns zu verbergen, brauchen wir nur die Köpfe einzuziehen und geduckt zu gehen.«
    »Ja, klein zu sein, kann auch seine Vorteile haben«, meinte Jorim und schlich zusammen mit den anderen hinter den Sträuchern entlang, bis sie die Bergausläufer erreicht hatten. Es war Elgo, der sie führte und irgendwann die Hand hob. Er deutete auf einige Hügel links von sich. »Lasst uns dort weitergehen. Das ebene Land zwischen den Ausläufern wird immer enger.«
    »Und umso wahrscheinlicher wird eine Begegnung mit dem Feind, nicht wahr?«, schloss Enna.
    »Kluges Mädchen«, flüsterte Elgo, wobei er sie von oben bis unten betrachtete. »Und hübsch dazu.«
    »Schon gut. Weiter jetzt!« Elvor schob Elgo energisch vorwärts, und der trinkfreudige Halbling kraxelte den Hügel empor. Es dauerte nicht lange, und die Gefährten konnten von dort oben einige Lichtpunkte sehen, die sie nur allzu gut kannten: die Fackeln der Erinyen.
    »Wie ich erwartet habe«, meinte Elgo und schlich weiter, während ihm die anderen folgten. Wenig später kauerten sie sich auf einen flachen Felsvorsprung hinter einige Steine und blickten hinab. Direkt unter ihnen in der Wand des Bergmassivs lag die Mine. Was man sah, war eigentlich nur der große Stolleneingang: so breit, dass ihn wohl hundert Halblinge nebeneinander hätten durchschreiten können – wären da nicht die Wächter gewesen.
    Regungslos standen sie da, vier Erinyen mit ihren Fackeln und Geißeln in den Händen. Der Abendwind strich durch ihre löchrigen Umhänge, das Leuchten ihrer Fackeln erhellte die bleiche, welke Haut. Ihre Gesichter waren unter den Kapuzen verborgen.
    »Seid vorsichtig, wenn ihr ihnen in die Augen seht«, mahnte Elgo. »Auf den ersten Blick hält man sie für außergewöhnlich schön, doch wenn euch ihre dunklen Augen erst einmal fixiert haben, dann offenbart sich ihr grausames Wesen in einem unsagbar hässlichen

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