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Der Katalysator

Der Katalysator

Titel: Der Katalysator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Harness
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Kie­sel­säu­re – SiO 2 .“
    „Der Pa­tent­an­trag spricht von po­rö­ser Kie­sel­säu­re bio­lo­gi­schen Ur­sprungs. Was ist mit der Asche? Was ist an der Asche Be­son­de­res?“
    „Hö­ren Sie schon auf“, sag­te Old­ham schroff. „Falls Dr. Kuss­man je­mals Aus­sa­gen hier­zu ma­chen muß, ha­ben Sie reich­lich Ge­le­gen­heit, ihn über die­se klei­nen De­tails in Kennt­nis zu set­zen.“
    Aber Kuss­man schnitt ihm das Wort ab. Er hob in ei­ner re­si­gnier­ten Mär­ty­rer­ges­te die Hand. „Alec, ich muß sa­gen, ich bin her­ge­kom­men mit ei­ner – wie ich glaub­te – ein­fa­chen Bit­te.“ Er er­hob sich von sei­nem Stuhl. „Al­les, was ich woll­te, war ein we­nig Fle­xi­bi­li­tät, ein we­nig Zu­sam­men­ar­beit. Und was be­kom­me ich? Ein Ver­hör drit­ten Gra­des. Ich glau­be, ich soll­te die Zeit der Pa­ten­t­ab­tei­lung nicht län­ger ver­schwen­den.“ Er lä­chel­te so­gar, als er hin­aus­ging – brüsk und of­fen­bar oh­ne sich da­für zu in­ter­es­sie­ren, ob Old­ham und Schir­mer ihm folg­ten oder nicht.
    Als sie ge­gan­gen wa­ren, tat Marg­gold einen tie­fen Seuf­zer der Er­leich­te­rung.
    Paul lä­chel­te.

 
19
Die Überschneidung
     
     
     
    „Paul? Eve­lyn. Da kommt et­was für Sie über den Te­le­ko­pie­rer vom Pa­tent­amt her­ein. Ha­ben Sie Zeit?“
    „Bin schon da.“ Er warf den Hö­rer auf die Ga­bel und eil­te zur Tür. Er wuß­te, daß es der Tria­lin­fall war. Seit knapp ei­nem Mo­nat beim Pa­tent­amt re­gis­triert. Das konn­te nur ei­nes be­deu­ten: Ei­ne Über­schnei­dung. Je­mand an­ders hat­te einen ähn­li­chen Pa­tent­an­trag über die glei­che Er­fin­dung ge­stellt. Wer war der Ers­te? Das war jetzt die große Fra­ge. Soll­te et­wa al­les um­sonst ge­we­sen sein?
    Einen Au­gen­blick spä­ter war er bei Eve­lyn in der Ko­pie­rer­ka­bi­ne.
    AN PAUL BLAND­FORD, RECHTS­AN­WALT. AN­TRAG VOM 22. MAI 2006, JOHN­STO­NE S. SE­RA­NE, TRIA­LIN­SYN­THE­SE. IHR AN­SPRUCH SCHEINT SICH ZU ÜBER­SCHNEI­DEN MIT AN­SPRUCH WIL­HELM K. SCHEI­DE, HER­STEL­LUNG VON TRIA­LIN BEI AT­MO­SPHÄ­RI­SCHEM DRUCK, EIN­GE­REICHT NA­MENS DEUT­SCHE CHE­MI­SCHE GE­SELL­SCHAFT, 20. MAI 2006, MIT VOR­RANG NACH IN­TER­NA­TIO­NA­LEM PA­TENT­RECHTS­AB­KOM­MEN. WENN SIE DAS ÜBER­SCHNEI­DUNGS­VER­FAH­REN NICHT AK­ZEP­TIE­REN, WIRD SCHEI­DE-AN­TRAG GE­GEN­ÜBER IH­REM AN­TRAG ALS VOR­RAN­GIG BE­HAN­DELT. AK­ZEP­TIE­REN SIE DIE­SES ÜBER­SCHNEI­DUNGS­VER­FAH­REN?
    Paul nick­te Eve­lyn zu.
    Sie schrieb:
    ÜBER­SCHNEI­DUNGS­VER­FAH­REN AK­ZEP­TIERT. BIT­TE ER­ÖFF­NEN. ÜBER­SCHNEI­DUNGS­VER­FAH­REN NR. – – HIER­MIT ER­ÖFF­NET. TEXT SCHEI­DE-AN­TRAG FOLGT.
    Die Ma­schi­ne spie die Sei­ten aus – ssat … ssat … – ssat … ei­ne pro Se­kun­de. Zu schnell, als daß er hät­te mit­le­sen kön­nen. Eve­lyn leg­te sie sorg­fäl­tig zu­sam­men.
    Das ein­zi­ge, wor­an er den­ken konn­te, war das Vor­rang­da­tum des Geg­ners: der 20. Mai 2006. Er er­in­ner­te sich gut an die­sen Tag. Es war der lee­re Sams­tag, der auf Se­ra­nes Ab­schieds­din­ner ge­folgt war. Er hat­te ihn ver­schla­fen. Und dann, in die­ser son­der­ba­ren Nacht zum Sonn­tag, hat­te er den letz­ten Ein­trag in Bil­lys Ta­ge­buch ver­faßt. Und in ir­gend­ei­nem fer­nen La­bor jen­seits des Ozeans, in Ham­burg, hat­te ein Team von deut­schen Wis­sen­schaft­lern ver­mut­lich ei­ne par­al­le­le Se­rie von Ex­pe­ri­men­ten durch­ge­führt, und sie hat­ten ih­ren Pa­tent­an­trag in Mün­chen ein­ge­reicht und da­bei wohl kaum da­mit ge­rech­net, daß die glei­che Er­fin­dung sehr bald da­nach von ei­nem ame­ri­ka­ni­schen Ge­nie kon­zi­piert und durch einen die­sen Wis­sen­schaft­ler ab­göt­tisch ver­eh­ren­den Pa­tent­an­walt in die Pra­xis um­ge­setzt wer­den wür­de und daß die­ser sie als­bald schrift­lich zu­sam­men­fas­sen und beim Pa­tent­amt der Ver­ei­nig­ten Staa­ten ein­rei­chen wür­de. Ja, er er­in­ner­te sich. In je­ner Wo­che hat­ten die Dros­seln in Connec­ti­cut ih­ren me­tal­li­schen Rund­ge­sang be­gon­nen. Er hat­te sei­nen An­trag vol­ler Trau­er, aber des­halb nicht we­ni­ger rasch ein­ge­reicht. Den­noch

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