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Der Katalysator

Der Katalysator

Titel: Der Katalysator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Harness
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Ab­rei­se rief Kuss­man Paul in sein Bü­ro. „Wie­so ver­zö­gert sich das Tria­lin-Über­schnei­dungs­ver­fah­ren?“
    „Die Sa­che ist in Be­we­gung. Der nächs­te Schritt ist die Ein­ver­nah­me der Zeu­gen. Wir war­ten dar­auf, daß das Pa­tent­amt die Ter­mi­ne fest­setzt. Wir sind Zweit­par­tei, des­halb müs­sen wir zu­erst aus­sa­gen. Der Ter­min kann jetzt je­den Tag mit­ge­teilt wer­den.“
    „Aha.“ Kuss­man be­trach­te­te den An­walt und ver­zog das Ge­sicht. Bland­ford hat­te sich nicht ein ein­zi­ges Mal re­spekt­voll vor­ge­beugt. Er hat­te nicht ein ein­zi­ges Mal ge­lä­chelt und da­mit zu ver­ste­hen ge­ge­ben, daß er die Gunst die­ses Ge­sprächs zu schät­zen wuß­te. Da war die­ses Et­was – die­ses Wis­sen –, das ihn be­schütz­te. Wie Achil­les war er in den Styx ge­taucht wor­den. Wie Sieg­fried hat­te er im Blut des Dra­chen ge­ba­det.
    Ver­flucht! Es muß­te einen Aus­weg ge­ben. Es war ihm so vie­le Ma­le durch den Kopf ge­gan­gen. Er dach­te fast je­de Nacht dar­über nach, wäh­rend er ein­sch­lief. Er konn­te die­sen su­per­schlau­en Schwei­ne­hund feu­ern … das war so ein­fach. Oder, was noch bes­ser wä­re, er konn­te ihm das Le­ben zur Höl­le ma­chen, bis er frei­wil­lig ging. Aber wenn er zu früh kün­dig­te, wür­den sie das Über­schnei­dungs­ver­fah­ren viel­leicht ver­lie­ren. Deut­sche wür­de das Pa­tent be­kom­men und die Tria­lin­pro­duk­ti­on in As­h­kett­les stil­le­gen las­sen. Und dann wür­de Hed­ge­wicks Zorn über ihn her­ein­bre­chen – über den loya­len, ge­treu­en Kuss­man. O ver­flucht, ver­flucht! Zur Höl­le mit die­sem dreis­ten Idio­ten, der da sitzt und ge­nau weiß, daß ich nichts tun kann. Wenn er nur an je­nem fa­ta­len Abend nicht ins La­bor zu­rück­ge­kom­men wä­re. Noch an die­sem Nach­mit­tag wür­de er der Pinks­ter ei­ne An­wei­sung dik­tie­ren: Kei­ne La­bor­ar­beit nach acht­zehn Uhr. Wa­chen. Strik­te Durch­set­zung die­ser An­wei­sung. Und der­wei­len wür­de das Über­schnei­dungs­ver­fah­ren sich lang­sam mah­lend auf sein En­de hin­be­we­gen. Ir­gend­wann, ei­nes schö­nen Ta­ges, wür­de das gan­ze aus­ge­stan­den sein. Er hoff­te, ei­nes schö­nen Ta­ges, wür­de es aus­ge­stan­den sein. Er hoff­te, daß Bland­ford es ver­lor.
    „In Ord­nung.“ Er ver­grub sich in die Pa­pie­re, die sei­nen Schreib­tisch be­deck­ten. „Hal­ten Sie mich auf dem lau­fen­den.“

 
22
Der Zeugenstand
     
     
     
    „Das Pa­tent­amt“, dik­tier­te Paul Eve­lyn Has­lam, „hat heu­te die Ter­mi­ne für die Zeu­gen­aus­sa­gen fest­ge­setzt. Als Zweit­par­tei wer­den zu­nächst wir ver­nom­men. Bei ei­nem aus­län­di­schen Er­fin­der be­zweifle ich, daß Deut­sche ei­ne ei­ge­ne Aus­sa­ge da­ge­gen­set­zen kann oder will. Um et­was Re­le­van­tes vor­zu­brin­gen, müß­ten sie nach­wei­sen, daß sie ih­re Er­fin­dung in un­se­rem Lan­de vor ih­rem ei­ge­nen An­trags­da­tum prak­tisch er­probt ha­ben. So­weit uns je­doch be­kannt ist, hat Deut­sche Che­mie sämt­li­che Ar­bei­ten in Deutsch­land durch­ge­führt. In­fol­ge­des­sen kön­nen wir da­von aus­ge­hen, daß es nur von un­se­ren ei­ge­nen Aus­sa­gen ab­hängt, ob wir ge­win­nen oder ver­lie­ren. Als Zeu­gen wer­de ich vor­aus­sicht­lich Dr. Se­ra­ne, Mr. Mou­lin, Mr. Hum­bert und mich selbst an­ge­ge­ben. Ei­ne stark ver­kürz­te Zu­sam­men­fas­sung un­se­rer je­wei­li­gen Aus­sa­gen liegt die­sem Schrei­ben bei. Vor dem Ter­min der Ein­ver­nah­me wer­de ich die­ses Ma­te­ri­al mit den Zeu­gen te­le­pho­nisch oder per­sön­lich noch ein­mal be­spre­chen.“ Er über­leg­te einen Au­gen­blick. „Ko­pi­en an al­le: Kuss­man, Se­ra­ne und so wei­ter. Und wür­den Sie bit­te Dr. Se­ra­ne und Bob Mou­lin an­ru­fen und sie ver­an­las­sen, sich zur Ver­fü­gung zu hal­ten?“
    „Selbst­ver­ständ­lich.“
    Paul hol­te Se­ra­ne am Bahn­hof in As­h­kett­les ab und fuhr mit ihm zum La­bor. Se­ra­ne wirk­te frisch und gut­ge­launt. Er er­kun­dig­te sich nach sei­ner al­ten Grup­pe. „Die meis­ten sind ir­gend­wo ver­streut“, ant­wor­te­te Paul düs­ter. Er wech­sel­te das

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