Der Katalysator
hier.“
„Wann war Ihr letzter Tag hier?“
„Am neunzehnten Mai dieses Jahres.“
„Die Idee hatten Sie vor dem Datum?“
„Jawohl.“
„Wann haben Sie diese Idee zum ersten Mal einer anderen Person offenbart?“
„An meinem letzten Tag, am neunzehnten Mai. Ich erklärte sie meiner alten Gruppe und allen anderen, die sich dafür interessierten.“ Er grinste Paul an. „Ihnen auch.“
„Würden Sie für das Protokoll erläutern, Dr. Serane, wie es dazu kam, daß Sie diesen speziellen Katalysator erfanden?“
„Jawohl. Wir hatten seit Monaten mit einem angereicherten Kieselsäure-Katalysator zur atmosphärischen Trialinsynthese gearbeitet. Wir hatten damit auch Erfolg, erzielten allerdings geringe Erträge. Nach den thermodynamischen Daten, die wir erhielten, konnten wir jedoch auf Hundert-Prozent-Erträge hoffen. Es gab eine ganze Reihe von Dingen, die wir falsch machen konnten. Das Nächstliegende war für mich, den Katalysator zu verändern. Ich hatte den Eindruck, daß zumindest ein Teil des Katalysators biochemischen Charakters würde sein müssen. Und er würde stabil genug sein müssen, um den hohen Temperaturen der Pyrolyse widerstehen zu können. Hier bot sich als Trägersubstanz eine poröse Kieselsäure biologischen Ursprungs an, die mit einem passenden Gemisch von Metalloxyden aktiviert werden mußte. Als Trägersubstanz wurde schließlich ein zerstoßener Ammonit verwendet, und das Oxydgemisch bestand aus tierischer Asche. Dies war im wesentlichen der Inhalt meines letzten Vortrags vor meiner alten Gruppe am Freitagvormittag.“
„Danke, Dr. Serane.“ Paul nickte zu Kern hinüber. „Ich habe keine weiteren Fragen.“
Kern begann mit seinem Kreuzverhör.
„Dr. Serane, welches war Ihr letzter Tag hier in Ashkettles?“
„Der neunzehnte Mai dieses Jahres.“
„Und das war jener Freitag, von dem sie sprechen?“
„Jawohl, Sir.“
„Um wieviel Uhr haben Sie an jenem Tag das Labor verlassen?“
„Kurz nach siebzehn Uhr.“
„Wohin sind Sie gegangen?“
„Ins Halfway House. Zu meinem Abschiedsdinner.“
„Um welche Zeit haben Sie das Dinner verlassen?“
„Gegen neun.“
„Wohin sind sie gegangen?“
„Nach Hause.“
„Haben Sie selbst Ihren Electric gefahren?“
„Nein. Razmic Mukerjee spielte an diesem Tag den Chauffeur für mich. Er lebt nicht weit von meinem damaligen Haus in Old Greenwich. Er hatte Angst, daß ich mich beim Essen betrinken könnte.“
„Haben Sie sich betrunken?“
„Einspruch“, sagte Paul. „Ohne Bedeutung.“
„Stattgegeben“, sagte der Protokollführer.
„Wann waren Sie das nächste Mal im Labor?“
„Ich war in der Eingangshalle, als Dr. Kussman mir im vergangen Sommer den Preis für den besten Chemiker überreichte.“
„Aber seit Ihrem Ausscheiden im Mai haben Sie hier keinerlei praktische Arbeit mehr getan?“
„Das ist richtig.“
„Und Sie haben keinen weiteren Laborversuch mehr gesehen?“
„Nein.“
„Das heißt: Seit Ihrem Ausscheiden waren Sie nie wieder im Laborbereich, im Arbeitsbereich des Serane-Laboratoriums?“
„Einspruch“, sagte Paul. „Frage ist gestellt und beantwortet.“
„Stattgegeben“, sagte der Protokollführer. „Nach meinen Aufzeichnungen war eine zuvor gestellte Frage mit dieser substantiell identisch.“
Kern blieb gleichmütig. „Man kann also sagen, Dr. Serane: soweit es die Trialinforschung dieses Laboratoriums, mit der Sie bis zu Ihrem Ausscheiden am neunzehnten Mai zu tun hatten, betrifft, waren die besten von Ihnen bei atmosphärischem Druck erzielten Erträge etwa sechs Prozent.“
„Jawohl.“
„Dabei wurde nicht mit tierischer
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