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Der Katalysator

Der Katalysator

Titel: Der Katalysator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Harness
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hier.“
    „Wann war Ihr letz­ter Tag hier?“
    „Am neun­zehn­ten Mai die­ses Jah­res.“
    „Die Idee hat­ten Sie vor dem Da­tum?“
    „Ja­wohl.“
    „Wann ha­ben Sie die­se Idee zum ers­ten Mal ei­ner an­de­ren Per­son of­fen­bart?“
    „An mei­nem letz­ten Tag, am neun­zehn­ten Mai. Ich er­klär­te sie mei­ner al­ten Grup­pe und al­len an­de­ren, die sich da­für in­ter­es­sier­ten.“ Er grins­te Paul an. „Ih­nen auch.“
    „Wür­den Sie für das Pro­to­koll er­läu­tern, Dr. Se­ra­ne, wie es da­zu kam, daß Sie die­sen spe­zi­el­len Ka­ta­ly­sa­tor er­fan­den?“
    „Ja­wohl. Wir hat­ten seit Mo­na­ten mit ei­nem an­ge­rei­cher­ten Kie­sel­säu­re-Ka­ta­ly­sa­tor zur at­mo­sphä­ri­schen Tria­lin­syn­the­se ge­ar­bei­tet. Wir hat­ten da­mit auch Er­folg, er­ziel­ten al­ler­dings ge­rin­ge Er­trä­ge. Nach den ther­mo­dy­na­mi­schen Da­ten, die wir er­hiel­ten, konn­ten wir je­doch auf Hun­dert-Pro­zent-Er­trä­ge hof­fen. Es gab ei­ne gan­ze Rei­he von Din­gen, die wir falsch ma­chen konn­ten. Das Nächst­lie­gen­de war für mich, den Ka­ta­ly­sa­tor zu ver­än­dern. Ich hat­te den Ein­druck, daß zu­min­dest ein Teil des Ka­ta­ly­sa­tors bio­che­mi­schen Cha­rak­ters wür­de sein müs­sen. Und er wür­de sta­bil ge­nug sein müs­sen, um den ho­hen Tem­pe­ra­tu­ren der Py­ro­ly­se wi­der­ste­hen zu kön­nen. Hier bot sich als Trä­ger­sub­stanz ei­ne po­rö­se Kie­sel­säu­re bio­lo­gi­schen Ur­sprungs an, die mit ei­nem pas­sen­den Ge­misch von Me­tal­loxy­den ak­ti­viert wer­den muß­te. Als Trä­ger­sub­stanz wur­de schließ­lich ein zer­sto­ße­ner Am­mo­nit ver­wen­det, und das Oxyd­ge­misch be­stand aus tie­ri­scher Asche. Dies war im we­sent­li­chen der In­halt mei­nes letz­ten Vor­trags vor mei­ner al­ten Grup­pe am Frei­tag­vor­mit­tag.“
    „Dan­ke, Dr. Se­ra­ne.“ Paul nick­te zu Kern hin­über. „Ich ha­be kei­ne wei­te­ren Fra­gen.“
    Kern be­gann mit sei­nem Kreuz­ver­hör.
    „Dr. Se­ra­ne, wel­ches war Ihr letz­ter Tag hier in As­h­kett­les?“
    „Der neun­zehn­te Mai die­ses Jah­res.“
    „Und das war je­ner Frei­tag, von dem sie spre­chen?“
    „Ja­wohl, Sir.“
    „Um wie­viel Uhr ha­ben Sie an je­nem Tag das La­bor ver­las­sen?“
    „Kurz nach sieb­zehn Uhr.“
    „Wo­hin sind Sie ge­gan­gen?“
    „Ins Half­way Hou­se. Zu mei­nem Ab­schieds­din­ner.“
    „Um wel­che Zeit ha­ben Sie das Din­ner ver­las­sen?“
    „Ge­gen neun.“
    „Wo­hin sind sie ge­gan­gen?“
    „Nach Hau­se.“
    „Ha­ben Sie selbst Ih­ren Elec­tric ge­fah­ren?“
    „Nein. Raz­mic Mu­ker­jee spiel­te an die­sem Tag den Chauf­feur für mich. Er lebt nicht weit von mei­nem da­ma­li­gen Haus in Old Green­wich. Er hat­te Angst, daß ich mich beim Es­sen be­trin­ken könn­te.“
    „Ha­ben Sie sich be­trun­ken?“
    „Ein­spruch“, sag­te Paul. „Oh­ne Be­deu­tung.“
    „Statt­ge­ge­ben“, sag­te der Pro­to­koll­füh­rer.
    „Wann wa­ren Sie das nächs­te Mal im La­bor?“
    „Ich war in der Ein­gangs­hal­le, als Dr. Kuss­man mir im ver­gan­gen Som­mer den Preis für den bes­ten Che­mi­ker über­reich­te.“
    „Aber seit Ih­rem Aus­schei­den im Mai ha­ben Sie hier kei­ner­lei prak­ti­sche Ar­beit mehr ge­tan?“
    „Das ist rich­tig.“
    „Und Sie ha­ben kei­nen wei­te­ren La­bor­ver­such mehr ge­se­hen?“
    „Nein.“
    „Das heißt: Seit Ih­rem Aus­schei­den wa­ren Sie nie wie­der im La­bor­be­reich, im Ar­beits­be­reich des Se­ra­ne-La­bo­ra­to­ri­ums?“
    „Ein­spruch“, sag­te Paul. „Fra­ge ist ge­stellt und be­ant­wor­tet.“
    „Statt­ge­ge­ben“, sag­te der Pro­to­koll­füh­rer. „Nach mei­nen Auf­zeich­nun­gen war ei­ne zu­vor ge­stell­te Fra­ge mit die­ser sub­stan­ti­ell iden­tisch.“
    Kern blieb gleich­mü­tig. „Man kann al­so sa­gen, Dr. Se­ra­ne: so­weit es die Tria­l­in­for­schung die­ses La­bo­ra­to­ri­ums, mit der Sie bis zu Ih­rem Aus­schei­den am neun­zehn­ten Mai zu tun hat­ten, be­trifft, wa­ren die bes­ten von Ih­nen bei at­mo­sphä­ri­schem Druck er­ziel­ten Er­trä­ge et­wa sechs Pro­zent.“
    „Ja­wohl.“
    „Da­bei wur­de nicht mit tie­ri­scher

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