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Der Katalysator

Der Katalysator

Titel: Der Katalysator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Harness
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The­ma. „Wie geht’s in Pitts­bur­gh?“
    „Sie be­han­deln mich im­mer noch ziem­lich gut. Ich hät­te As­h­kett­les schon viel frü­her ver­las­sen sol­len. Mei­ne klei­ne Grup­pe ar­bei­tet an leit­fä­hi­gen Po­ly­me­ren. Die Pi­lot­pro­duk­ti­on ist be­reits er­folg­reich ge­lau­fen.
    Die Vor­stands­sit­zung im Sep­tem­ber wird über den Bau ei­ner kom­mer­zi­el­len An­la­ge ent­schei­den.“
    „Das ist ziem­lich gut. Da­für wür­de man hier ein Jahr­zehnt und ei­ne Se­rie von glück­li­chen Zu­fäl­len brau­chen.“
    Sie fuh­ren jetzt auf der Rou­te 1, und bis zum La­bor wa­ren es nur noch we­ni­ge Mi­nu­ten. Er wür­de es John­nie er­zäh­len müs­sen. „Was die Asche be­trifft …“ spru­del­te er her­vor.
    Se­ra­ne warf ihm einen schar­fen Blick zu. „Ja? Die Asche …?“
    „Ich ha­be Ih­nen von dem Am­mo­ni­ten er­zählt. Von der Asche ha­be ich Ih­nen nie er­zählt.“
    „Was ist mit der Asche, Paul?“
    „Mein Bru­der Bil­ly. Er starb, als er sech­zehn war.“
    „Oh. Das tut mir leid. Ich ha­be es nicht ge­wußt.“ Se­ra­ne war ver­wirrt.
    „Er bat dar­um, ver­brannt zu wer­den.“
    „Oh“. Der Che­mi­ker be­griff im­mer noch nicht.
    Und jetzt er­reich­ten sie die Ein­fahrt. Der Pfört­ner lä­chel­te und sag­te et­was zu Se­ra­ne.
    Se­ra­ne wink­te ihm grin­send zu.
    „Hal­lo, Smit­ty.“
    Paul stell­te den Elec­tric ab, und sie stie­gen aus. Se­ra­ne sah ihn ver­wun­dert an. „Ich weiß nicht, was mit der Asche ist. Ich glau­be, Sie wol­len auch nicht, daß ich es weiß, zu­min­dest jetzt noch nicht. Wol­len wir es nicht ein­fach für ei­ne Wei­le zu­rück­stel­len?“
    „Ja. Viel­leicht ist es das bes­te.“
    Sie gin­gen zum Ein­gang hin­auf und Se­ra­ne tät­schel­te die Bron­ze­ta­fel. John­sto­ne Sin­clair Se­ra­ne La­bo­ra­to­ri­um. Bei­de lach­ten.
    Drei­ßig Leu­te er­war­te­ten sie in der Ein­gangs­hal­le. Einen Au­gen­blick lang er­war­te­te Paul, sie wür­den Se­ra­ne auf ih­re Schul­tern he­ben. Er schob Se­ra­ne die Trep­pe hin­auf. „Wir ma­chen un­se­re Aus­sa­gen im Kon­fe­renz­raum im zwei­ten Stock.“ Sehr pas­send, dach­te er. Hier hat es an­ge­fan­gen, und hier muß es auch zu En­de ge­hen.
    In die­sem Au­gen­blick brach­te Eve­lyn Has­lam ihm die Nach­richt, daß Mr. Kern an­ge­kom­men sei. Es ließ Se­ra­ne vor dem Kon­fe­renz­raum im Ge­spräch mit al­ten Freun­den zu­rück und ging nach un­ten, um Kern in der Lob­by zu be­grü­ßen. Kern hat­te einen As­sis­ten­ten mit­ge­bracht. Sie wa­ren am Abend zu­vor mit der U-Bahn aus Wa­shing­ton her­auf­ge­kom­men und hat­ten die Nacht im Ho­li­day Inn ver­bracht. Ed Kern hat­te sich ver­än­dert. Da­mals auf der Hoch­schu­le war er zier­lich, drah­tig und ener­gie­ge­la­den ge­we­sen. Aber seit­her war er auf­ge­gan­gen wie ein He­fe­teig. Sei­ne Hän­de und Wan­gen wa­ren flei­schig. Es ging ihm gut; er war be­reits Ju­nior­part­ner bei Hou­se und Bracket, und Paul hat­te ge­hört, daß er mit ei­ner voll­wer­ti­gen Part­ner­schaft rech­nen konn­te, falls er in die­sem Über­schnei­dungs­ver­fah­ren ei­ne gu­te Fi­gur mach­te.
    Kern ver­ström­te Zu­ver­sicht wie einen fri­schen Kör­per­duft – kräf­tig, aber nicht un­an­ge­nehm. Aber sein zur Schau ge­tra­ge­nes Selbst­be­wußt­sein hat­te einen son­der­ba­ren Un­ter­ton, den Paul so­gleich be­merk­te. Kern fühl­te sich un­be­hag­lich. Er sah, wie sei­ne Se­nior­part­ner­schaft auf einen gren­zen­lo­sen, un­er­forsch­ten Ozean na­mens Bland­ford-Se­ra­ne hin­aus­se­gel­te, auf dem die Kom­paß­na­del sich um sich sel­ber dreh­te und un­an­greif­ba­re Prä­ze­denz­fäl­le wie Blei un­ter­gin­gen. Aber er ließ sich sei­ne Be­sorg­nis nicht an­mer­ken.
    Die Sze­ne­rie für die Zeu­gen­be­fra­gung in ei­nem Über­schnei­dungs­ver­fah­ren hat sich schon vor lan­ger Zeit zu eben­so star­ren For­men kris­tal­li­siert wie die ei­nes ja­pa­ni­schen TV-Dra­mas. Sie be­steht zu­nächst aus ei­nem lang­ge­streck­ten Tisch. An ei­nem En­de die­ses Ti­sches steht der Pro­to­koll­füh­rer. Ne­ben ihm, am En­de der lan­gen Sei­te des Ti­sches, ist der Platz des An­walts und

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