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Der Kater der Braut: Roman (German Edition)

Der Kater der Braut: Roman (German Edition)

Titel: Der Kater der Braut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Thewes
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verhaften … Meine Erleichterung über das plötzliche Auftauchen des Ordnungshüters verflog genauso schnell, wie sie gekommen war.
    Meine Güte, was hatte Lili während meiner Abwesenheit bloß angestellt? Mit Ausnahme von Frau Kötter, dieser alten Zimtziege, war ich mit allen Mietern des Hauses immer gut zurechtgekommen. Lili musste irgendeinen Nachbarn so vergrätzt haben, dass er uns, ohne lange zu fackeln, gleich die Polizei auf den Hals gehetzt hatte.
    Während ich von einem Fuß auf den anderen trat und mit einem flauen Gefühl im Magen an den unbezahlten Bußgeldbescheid in der Schublade dachte, konnte Frau Kötter ihr Glück kaum fassen. Endlich bekam sie beim Kampf um Ruhe und Ordnung in diesem Haus Unterstützung. »Herr Wachtmeister, Sie schickt der Himmel!«
    Der Polizist nahm seine Mütze ab. Er schüttelte bedauernd den Kopf. »Ich enttäusche Sie ja nur ungern, aber mich schickt nicht der Himmel, sondern die Agentur Partytime .« Dann wandte er sich an mich. »Hallo, wenn mich nicht alles täuscht, habt ihr einen Stripper bestellt.«
    Frau Kötters Augen wurden tellergroß. Sodom und Gomorrha! Das war ungeheuerlich!
    Eins stand fest: Selbst wenn Kaiser Franz auf die Schnelle noch ein uneheliches Kind aus dem Hut zauberte oder die Queen sich beim Kiffen erwischen ließe – Lili und ich würden in nächster Zeit im Treppenhaus das Gesprächsthema Nummer eins sein. Auf Frau Kötter konnte man sich verlassen. Sie würde nicht eher ruhen, bis alle Mieter wussten, dass die schamlosen Frauenzimmer aus dem zweiten Stock in ihrer Wohnung wilde Orgien feierten. Sex, Drugs and Rock ’n’ Roll …
    Ach, scheiß doch der Hund drauf, was die anderen Leute von uns denken!, fuhr mir durch den Kopf, in ein paar Tagen ziehe ich ohnehin aus. Und wie ich Lili kannte, würde sie sich sogar geschmeichelt fühlen, dass ihr ein solch zweifelhafter Ruf vorauseilte. Was hatten wir also großartig zu verlieren?
    Der Stripper schüttelte mir die Hand. »Hallo, ich bin Alex.«
    Das hatte ich an diesem Tag schon mal gehört. Langsam begann ich zu begreifen, warum eine halb nackte Frau in meiner Küche stand.
    »Alexander, um genau zu sein. Meine Kollegin Alexandra kennst du ja schon. Es hat da wohl eine kleine Verwechslung gegeben. Tut mir furchtbar leid. Irgendjemand in der Agentur hat Mist gebaut.«
    »Schon gut, komm rein.« Ich zerrte den als Polizisten verkleideten Stripper am Ärmel seiner Uniform in die Wohnung. »Dann lass mal sehen, was du so draufhast.«
    Frau Kötter schnaubte vor Empörung. »Das ist doch … also, das ist doch wirklich …«
    »… ein richtig heißer Typ. Wollten Sie das sagen?«, kam ich ihr freundlich zu Hilfe. »Sorry, Frau Kötter, aber heute Abend haben wir leider geschlossene Gesellschaft. Auf Wiederschauen.« Mit diesen Worten knallte ich dem verdutzten Rudi nebst seinem völlig aus der Fassung geratenen Frauchen die Tür vor der Nase zu. Ich fühlte mich bombig. Es war wirklich an der Zeit, ein paar neue Seiten an mir zu entdecken. Ich war viel zu lange immer nur nett und brav gewesen! Und mit den Hundeknöchelchen war auch ein für alle Mal Schluss. Rudi war ohnehin schon viel zu fett.
    Zur allgemeinen Erheiterung fand nun ein fliegender Wechsel statt. Das Personal und die CD in der Stereoanlage wurden ausgewechselt.
    Bevor sich Alex (weiblich) von uns verabschiedete, gab Alex (männlich) seiner Kollegin noch einen gut gemeinten Ratschlag mit auf den Weg: »Heiz den Jungs richtig ein. Sie können etwas Aufmunterung vertragen.« Alexander smilte. »Als ich die Party verlassen habe, war die Stimmung etwas angespannt.«
    Wie sich herausstellte, hatten die Herren auf den Buchungsfehler der Agentur nicht ganz so verständnisvoll reagiert wie wir. Der Bräutigam, der sich veralbert und um die Hauptattraktion seines Junggesellenabschieds betrogen fühlte, hatte vor Wut geschäumt. Aufgewiegelt durch den Alkohol und die anzüglichen Witze seiner Freunde, hatte er Alexander sogar mit Prügel gedroht, wenn er und seine Jungs nicht innerhalb der nächsten halben Stunde »ein paar Titten« zu sehen bekämen. Bitte schön, an uns sollte es nicht scheitern.
    »Wer von euch ist denn die Glückliche?«, ergriff der smarte Stripper nun die Initiative.
    Ein Dutzend Zeigefinger wurden gleichzeitig ausgefahren und richteten sich auf mich. Elende Verräterinnen! Schöne Freundinnen waren das! Genau wie sie ahnte ich bereits, was jetzt auf mich zukam.
    Alex griff nach meiner Hand. O nein, bitte nicht!,

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