Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kater der Braut: Roman (German Edition)

Der Kater der Braut: Roman (German Edition)

Titel: Der Kater der Braut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Thewes
Vom Netzwerk:
kommen.
    »Und wie geht’s dir so? Was macht die Grippe?«, fragte Ludger gestelzt.
    »Och, eigentlich fühl ich mich schon wieder ganz gut.« Was aber nicht hieß, dass sich mein körperliches Wohlbefinden nicht noch erheblich steigern ließe. Ich sah ihm tief in die Augen. »Nur nachts hab ich noch hin und wieder diese fiebrigen Träume. Du spielst darin übrigens die männliche Hauptrolle …«
    »Kalte Wadenwickel.«
    »Wie bitte?«, fragte ich völlig perplex.
    »Na, kalte Wadenwickel. Gegen das Fieber.«
    O. K. Möglicherweise sprach Ludger mehr auf visuelle als auf akustische Reize an. Ich streckte mich und ließ dabei wie zufällig die Bettdecke heruntergleiten. Viel schwarze Spitze und noch mehr nackte Haut kamen zum Vorschein.
    Ludgers Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. »Äh … meinst du nicht, dass du vielleicht ein bisschen zu … wie soll ich sagen …« Nervös befeuchtete er seine Lippen. Ein gutes Zeichen. Der Eisblock begann zu schmelzen. »Denkst du nicht, dass du etwas zu luftig angezogen bist?«
    »Echt? Findest du?« Ich ließ die Bettdecke noch etwas tiefer rutschen und lächelte unschuldig.
    Endlich! Ludger beugte sich leicht zu mir herüber, seine Hände näherten sich im Zeitlupentempo meinen Brüsten. Erwartungsvolle Schauer liefen mir den Rücken rauf und ein paar Sekunden später wieder runter. Ich hätte nie gedacht, dass mir in diesem winzigen Stofffetzen so heiß werden konnte. Doch anstelle meines Busens umschlossen Ludgers Finger die Bettdecke und zogen sie mit einem Ruck nach oben.
    »Du möchtest doch sicher keinen Rückfall bekommen, oder?«
    Der Kerl war echt ’ne verdammt harte Nuss. Hatte er seine Hormone zu Hause gelassen? Oder hielten sie gerade ein kleines Nickerchen? Hallo! Aufwachen, ihr Schlafmützen!!! So wie’s aussah, war wohl etwas mehr Körpereinsatz vonnöten, um die lahme Bande in Schwung zu bringen.
    »Ich hab Durst«, improvisierte ich spontan.
    Sofort sprang Ludger auf. »Soll ich dir einen Tee kochen?«
    »Danke, aber ich glaube, das mach ich lieber selbst. Seit Lili bei mir eingezogen ist, findet man sich kaum noch in der Küche zurecht.«
    Als ich die Decke zurückschlug, zog er scharf die Luft ein. Ich schwang meine Beine über die Bettkante, sorgsam darauf achtend, dass das Nachthemdchen noch ein paar Zentimeter weiter nach oben rutschte.
    Bingo! Ludgers Blick blieb an der Stelle haften, wo schwarze Seide und weiße Haut an meinem Oberschenkel effektvoll aufeinandertrafen. Na bitte, dachte ich, geht doch!
    Beflügelt durch diesen Etappensieg, erhob ich mich von meinem Krankenlager. Brr, war das kalt! Ich hoffte inständig, dass Ludger die Gänsehaut an meinen Armen nicht für einen fiesen ansteckenden Hautausschlag hielt.
    Als ich das Zimmer verließ, spürte ich Ludgers Blicke in meinem Rücken. Ich gab mein Bestes. Doch leider waren meinen Verführungskünsten Grenzen gesetzt. Mir fehlte die Übung – und offen gestanden auch ein wenig das Talent. Ein lasziver Hüftschwung hätte der ganzen Sache bestimmt den letzten Pfiff gegeben. Der Haken an der Sache war nur, dass das leichte Schwingen mir einfach nicht so locker flockig von den Hüften gehen wollte. Alle Versuche, diese verführerische Gangart, die ich bei anderen Frauen schon so oft bewundert hatte, einzustudieren, waren fehlgeschlagen. Mein Hüftschwung wirkte nicht sexy, sondern Mitleid erregend. Wenn bei diesem Gehinke überhaupt ein Mann auf den Gedanken käme, mir die Kleider vom Leib zu reißen, dann war er entweder Orthopäde oder Krankengymnast.
    Also bemühte ich mich einfach nur, einen Fuß vor den anderen zu setzen, ohne mich dabei vor lauter Aufregung und Nervosität auf die Nase zu legen.
    Als ich, mit zwei dampfenden Teetassen bewaffnet, wieder ins Zimmer kam, traute ich meinen Augen kaum. Das hatte ich mir nun wirklich nicht träumen lassen. Mit allem hatte ich gerechnet, etwa dass Ludger Hemmungen und Hose fallen gelassen hatte und nun leidenschaftlich über mich herfallen würde. Ja, Pustekuchen! Anstatt sich auszuziehen, hatte der Mistkerl sich wieder komplett angezogen! Gerade schloss er den letzten Knopf seiner Jacke.
    »Du, Belinda, es tut mir wirklich leid, aber ich fürchte, ich muss jetzt los. Ich bin echt froh, dass du dich schon wieder besser fühlst«, versicherte Ludger, während er unruhig von einem Fuß auf den anderen trat. »Glaub mir, nichts würde ich lieber tun, als dir noch etwas Gesellschaft zu leisten, aber ich hab morgen früh einen furchtbar

Weitere Kostenlose Bücher