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Der Kater läßt das Mausen nicht

Der Kater läßt das Mausen nicht

Titel: Der Kater läßt das Mausen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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vor Angst, wenn du ein grimmiges Gesicht machst.«
    »Das tut er keineswegs.«
    »Dann sollte er es sich verdammt
schnell angewöhnen. Runter von meiner Aktentasche, Jane. Daddy muß hinaus in
die grausame kalte Welt und genug Geld verdienen, damit du wieder eine neue
Spielzeugmaus bekommst. Großer Gott, sag mal, ist Jane eigentlich mit Edmund
verwandt?«
    »Eine Cousine vierten Grades«,
antwortete Helen prompt und hob die kleine Tigerkatze von Peters
Vorlesungsnotizen. »Mrs. Lomax hat an dem Tag, als wir Jane bekommen haben,
ihren gesamten Stammbaum ausgearbeitet. Ich kann dir eine kurze Zusammenfassung
geben, wenn du magst.«
    »Vielleicht ein anderes Mal. Die
Pflicht ruft, und ich muß gehorchen.«
    »Besser die Pflicht als Thorkjeld,
würde ich sagen. Wann bist du denn deiner Meinung nach heute abend wieder
zurück?«
    »Ich wage es schon gar nicht mehr, eine
Meinung zu haben, ich kann nur noch hoffen.«
    Shandy machte sich auf den vertrauten
Weg zu seinem Seminarraum. Er war allerdings noch keine zwölf Schritte aus dem
Haus, als Mirelle Feldster schon die Tür des Nachbarhauses aufriß.
    »Peter! Peter, warte doch! Stimmt es
wirklich?«
    »Ich kann leider nicht warten. Ich muß
zu meinen Studenten. Wahrscheinlich stimmt es nicht«, rief er ihr noch schnell
über die Schulter zu und ging beherzt weiter.
    Doch so einfach gab sich Mirelle nicht
zufrieden. Sie hoppelte ihm in Pantoffeln und Morgenmantel nach.
    »Ich habe es gerade in den Nachrichten
gehört. Diese Mrs. Smuth, die bei unserer Silokampagne soviel Aufhebens um sich
gemacht hat« — Mirelle holte kurz Luft — , »wer hat sie denn umgebracht,
Peter?«
    »Ich war es jedenfalls nicht. Das ist
alles, was ich dazu sagen kann. Warum gehst du nicht nach Hause und ziehst dich
an? Jim könnte diese Jagd auf mich im Morgenmantel mißverstehen.«
    Jim würde zwar nicht einmal mit der
Wimper zucken, selbst wenn er zusah, doch das tat nichts zur Sache. Shandy
beschleunigte seine Schritte. Mirelle verlor einen Pantoffel, woraufhin es
Shandy gelang, einen gewissen Sicherheitsabstand zwischen sich und seine
Verfolgerin zu legen, während sie auf einem Fuß herumhüpfte und versuchte, sich
den Pantoffel wieder anzuziehen. Sie würde ihm bestimmt nicht bis in den
Seminarraum folgen. Viel eher würde sie zurückgehen und Helen auf die Nerven
gehen, die wahrscheinlich gerade dabei war, ein wenig Ordnung in der Küche zu
schaffen, um sich dann auf den Weg zur Arbeit zu machen.
    Shandy wurde bewußt, daß er seiner Frau
nichts von dem allzu frühzeitigen Ableben von Ruth Smuth erzählt hatte,
wahrscheinlich, weil er einfach zu sehr damit beschäftigt gewesen war, seine
übermüdeten Augen offen zu halten. Möglicherweise würde Helen ein kleines
bißchen verärgert sein, wenn sie jetzt die zweifellos unrichtigen Details von
Mirelle erfuhr und nicht die Fakten aus erster Hand von ihm. Was war wohl in
den Nachrichten darüber berichtet worden, und wie hatte man überhaupt davon erfahren?
Hatte sich einer der Reporter, die gestern mittag wie durch Zauberkraft
plötzlich erschienen waren, auch gestern abend noch auf dem Campus aufgehalten,
weil er eine gute Story witterte? Hatte man der Presse wieder schon vorher
einen Tip gegeben? Und wenn, wer um Gottes willen hatte es getan?
    Gestern hätte Shandy bereitwillig
geschworen, daß Ruth Smuth und ihr korpulenter Begleiter Sill die Presse
informiert und hergeholt hatten. Es war allerdings relativ unwahrscheinlich,
daß sie sie auch zu ihrer eigenen Ermordung eingeladen hatte. Shandy konnte
sich auch nicht vorstellen, daß Sill idiotisch genug war, sich in eine
Mordaffäre verwickeln zu lassen. Konnte das bedeuten, daß Sill und Ruth Smuth
nur Marionetten gewesen waren, die sich jederzeit ersetzen ließen? Und war
dieser Puppenspieler Bertram Claude oder nicht?
    Shandy war klar, warum Bertram Claude
abgestritten hatte, daß Ruth Smuth als seine Wahlkampfleiterin fungierte, auch
wenn sie diese Funktion innehatte. Ob er nun mit ihrem Tod etwas zu tun hatte
oder nicht, sein gutentwickelter politischer Instinkt würde ihn davor bewahren,
sich mit einer derart brisanten Angelegenheit so kurz vor der Wahl in
Verbindung bringen zu lassen, in der er sowieso wenig Chancen hatte. Wenn aber
Claude die Wahrheit sagte und sie tatsächlich nicht seine Wahlkampfleiterin
gewesen war, warum hatte sie das dann Svenson erzählt? Hatte sie versucht,
einen Coup zu landen, um Claude dadurch zu beeindrucken? Hatte sie
unrealistische Hoffnungen auf

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