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Der katholische Bulle: Roman (German Edition)

Der katholische Bulle: Roman (German Edition)

Titel: Der katholische Bulle: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian McKinty
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merkwürdigen Legrand-Bergman-Songs »Windmills of Your Mind«:

    The circle is closing, like a compass on the page,
    A curve that’s always ending, a silver’d metal cage,
    No ending or beginning, like an ever turning wheel.
    No escape or exit from the way that you must feel …
    Ich trank Tee und nickte zustimmend.

18
ENTFÜHRT
    Tage. Wie Philip Larkin sagt: Sie kommen, wecken uns, wo könnten wir sonst leben als in Tagen?
    Dieser spezielle Tag war ein Dienstag. Die Stimmung war tiefschwarz. In Lurgan war ein Polizist von einer Bombe unter seinem Mini Cooper getötet worden. Das passiert, wenn man die Routine vergisst.
    »Der Chef will dich sehen«, sagte Carol, als ich hereinkam.
    Was zum Henker habe ich denn jetzt schon wieder angestellt, dachte ich.
    Ich setzte mich ihm gegenüber. »Was zum Henker habe ich denn jetzt schon wieder angestellt?«, fragte ich.
    Er reichte mir einen Brief. Scavanni hatte seine Drohung wahr gemacht. Dieser Idiot. Ein knallharter Anwaltsbrief. Wörter wie »Einschüchterung« und »Belästigung«.
    Ich las ihn und reichte ihn dem Chef zurück.
    »Sie wissen, dass Sie nicht mehr auf den Fall angesetzt sind, oder, mein Junge?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Sind Sie wirklich sicher? Muss ich Ihnen erklären, wie hier die verdammte Befehlskette funktioniert?«
    »Nein, Sir.«
    »Sagen Sie mir, dass Sie nicht auf eigene Faust handeln, Duffy.«
    »Das tue ich nicht, Sir.«
    »Und warum belästigen Sie dann einen hochrangigen Sinn-Fein-Presseoffizier an einem Samstag bei einer Auktion?«
    »Er ist mir zufällig über den Weg gelaufen. Ganz unabsichtlich. Wird nicht wieder vorkommen, Sir.«
    »Wissen Sie, was Sie haben, Duffy?«
    »Was denn, Sir?«
    »Einen hungrigen Blick.« Er starrte mich wütend an, schüttelte den Kopf, zog eine Schublade auf und nahm eine Schachtel Zigaretten heraus. »Einzelkind, richtig, Duffy?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Meiner Erfahrung nach lernen Einzelkinder nie, wann es an der Zeit ist, die verdammte Klappe zu halten. Ein älterer Bruder hätte Ihnen das schon eingebläut.«
    »Ja, Sir.«
    »Und wie geht es mit dem Bankbetrug voran?«
    »Oh, den haben wir ganz schnell aufgeklärt. Ein Typ jenseits des Irish Channel. Er hat wohl gedacht, wir Kartoffelfresser hätten nicht die Mittel, in Auslandskonten zu schauen.«
    Brennan schniefte und zog an seiner Zigarette. Er schien sich nicht sonderlich über unseren Erfolg zu freuen. »Und woran arbeiten Sie gerade?«
    »An den Fahrraddiebstählen.«
    »Irgendwelche Spuren?«
    »Ein paar, Sir.«
    Er nickte. »Tun Sie mir einen Gefallen, Duffy.«
    »Ja?«
    »Halten Sie sich gefälligst von Freddie Scavanni und auch sonst von allen fern, die Zugriff auf ein Furcht einflößendes Anwaltsteam oder einen Haufen Killer haben, okay?«
    Ich nickte. Er wedelte mit einer Hand. »Seid fruchtbar und mehret euch.«
    »Jawohl, Sir.«
    Und damit war ich entlassen, aber ich rührte mich nicht.
    »Ich habe Ihnen auf witzige Art mitteilen wollen, dass Sie sich verpissen können, Duffy.«
    »Ich weiß, Sir. Ich habe nur noch eine Frage.«
    »Aber schnell.«
    »Hat das Team von DCI Todd irgendwelche Fortschritte bei den Morden gemacht? Ich frage nur, weil ich bisher nichts gehört habe. Man hat mich nach einer Woche von dem Fall abgezogen, weil ich keine Fortschritte erzielt habe, und die haben den Fall nun seit Donnerstag und …«
    »Sie nehmen das zu persönlich, Duffy, das ist Ihr Problem. Das ist wohl so eine katholische Sache. Und jetzt verlassen Sie bitte mein Büro, bevor ich Sie mit einem Tritt in den Hintern hinausbefördere.«
    »Bei allem Respekt, Sir, die haben keinerlei Fortschritte gemacht, weil sie vielleicht an der falschen Stelle suchen. Die Namensliste, die Übergriffe. Warum hat es wohl seit letzten Donnerstag keinen Übergriff mehr gegeben? Weil der Täter keine mehr braucht. Die Duftspur ist gelegt. Wir sind losgestürmt. Ich schätze, es wird keine weiteren Überfälle mehr geben, weil …«
    »Haben Sie nicht gehört? Raus aus meinem Büro, verdammt!«
    Ich verzog mich murrend an meinen Schreibtisch. Wieder brannten mir die Wangen. Ich war immer ein Einser-Schüler gewesen. Gelehrig. Klassensprecher. Stellvertretender Schulsprecher. Ich war noch nie zum Direktor bestellt worden. Das hier war demütigend. Und ich wusste, dass jedes Arschloch hier im Haus mich anstarrte. Der verdammte Constable Price strahlte regelrecht: Der hat dem vorlauten Fenier mal ordentlich die Flügel gestutzt.
    Zu Mittag ging ich ins Krankenhaus und

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