Der Katzenelf (German Edition)
Teil ihrer Amazonen die unter Rubinas und Yarubas Befehl standen, an die südliche Grenze in die Wüste um dort aufständische Steppenvölker zu befrieden.
Schon längst hatte sie misstrauisch das freundschaftliche Verhältnis der beiden Frauen bemerkt. Und so befahl sie Yaruba zusammen mit der Elfe erst zu einem bestimmten Datum wieder ins Rote Land zurück zu kehren, und zwar genau einen Tag nach der vollzogenen Trauung.
Sawa war nun überglücklich.
Auch sie liebte Yul schon seit sie als kleines Mädchen an den Hof gekommen war. Er war seit ihrer Kindheit ihr Held, der König ihres Herzens und sie vertraute und bewunderte ihn grenzenlos. Sie freute sich auf gemeinsame Kinder, sie verehrte und liebte ihre Schwiegermutter und so hoffte sie auf ein Leben voller Glück, Harmonie und Frieden an Yuls Seite.
Im Süden, wo die Amazonen aufständischen Steppenvölkern nachjagten, gab es nur roten Sand und gnadenlose Hitze. Rubina hatte einen Teil dieser Wüste damals mit Yasumi innerhalb weniger Stunden überflogen, doch nun war kein gutmütiger Blauer Drache hier, der sie schützend über dieses unwirtliche Land trug. Vorräte und Wasser waren knapp. Die Frauen konnten weder in Bächen noch in Wasserfällen baden und ihre Schönheitssalbe war längst aufgebraucht. Ihre Haut wurde rau, trocken und ledrig. Ihre langen Haare verfilzten derart, dass ihr Yaruba einen Irokesenschnitt, wie ihn alle anderen Amazonen trugen, verpasste.
Rubina dachte sehnsüchtig an ihren Geburtsstein, der ihren Qualen sofort ein Ende bereitet hätte. Doch hier gab es keinen Zauber, nur endlose Dünen aus rotem Sand, Durst, Entbehrungen und schmutzige Aufständische, die das Land besser als sie kannten und immer im Nirgendwo untertauchten
Ihr Herz schmerzte vor Sehnsucht nach Yul.
In den kalten Wüstennächten, wenn sie schlaflos die Sterne betrachtete, die ihr in greifbarer Nähe schienen, träumte sie von ihm und ihren gemeinsamen Liebesnächten im Schloss auf den rotgoldenen Kissen seines Gemaches. Bang fragte sie sich, ob er jemals an sie dachte. Sie hoffte und erwartete sich, dass er seiner Mutter den Gehorsam verweigerte, ihr endlich in diese unwirtliche Gegend nachfolgte, und sie triumphierend dann als künftige Königin ins Rote Land heimholte.
Aber es kamen keine Nachrichten vom Schloss und die Soldaten, die Nachschub brachten, waren andere, als jene in den Roten Bergen. Diese hier schwiegen, trotz ihrer hartnäckigen Fragen. Auch Yaruba war unglücklich und vermisste ihren Geliebten Satur.
Beide Frauen sonderten sich abends von ihren Kameradinnen ab und schmiedeten zusammen Rache und Zukunftspläne, die die unbarmherzige Sonne am nächsten Tag wieder aus ihren Gehirnen brannte.
Eines Tages erreichten sie ein Gebiet, wo die Sand- in eine Steinwüste überging. Ihre Pferde kämpften sich mühsam durch das Gelände, es gab weder Straßen noch Steige. Bald konnten sie nur mehr frühmorgens und kurz vor Sonnenuntergang reiten, da die grausame Hitze Mensch und Tier erbarmungslos zusetzte. Endlich sahen sie am Horizont eine Oase auftauchen, in der Zelte für Thyras Kriegerinnen bereitstanden und wo sie frisches Wasser erhielten und sich reinigen konnten.
Es war eine kleine Oase, ein winziger grüner Fleck in der endlosen grauen Steinwüste. Sie waren schon so weit vom Land der Dämonischen Drachen entfernt, dass die Farben dieser Landschaft Rubina blass und ausdruckslos erschienen. So langweilig wie ihr früheres Leben zuhause bei den Elfen! Und statt Heimweh nach dem Verborgenen Reich zu empfinden, sehnte sie sich schmerzvoll nach den Roten Bergen, der roten Sonne und dem roten Schloss, dem Land von Yul.
Es war mittags, Rubina und Yaruba sonderten sich wie üblich von ihren Kameradinnen ab. Sie saßen etwas außerhalb ihres Zeltlagers unter einer staubigen Palme und träumten vom Roten Land. Vor ihnen lag die unendliche graue Steinwüste. Unmittelbar vor ihrer Ankunft hatten sich Reisende, die mit ihrer Karawane Richtung Norden wollten, zur Rast in derselben Oase niedergelassen. Sie legten ihre Schlafmatten unweit der Frauen auf den steinigen, mit wenig Steppengras bewachsenen Boden.
Einer stellte eine Zeltplane auf, da am einzigen Schattenplatz unter der Palme schon die zwei Amazonen saßen und sie neugierig betrachteten. Es waren Männer, die Salz und Öl transportierten. Ihre riesigen Lastenkamele ruhten bereits kauend, und auch die Händler ließen sich nieder um zu rasten.
Ein Reisender, stieß gerade unwillig, bereits
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