Der Katzenelf (German Edition)
kleinen Dämonischen Drachen, der stumm und wie erstarrt vor einer toten Ziege hockte, die Wunden von riesigen Fangzähnen aufwies. Das getötete Tier hatte das Brandzeichen von einem Grenzbauern auf einem seiner Schenkel und Yul befahl den kleinen und plötzlich schrill in seiner unverständlichen Sprache schreienden Drachen sofort zu töten. Auch er zerfiel nicht zu schwarzem Kohlestaub und so ließen die Soldaten den kleinen Körper einfach liegen und bemerkten daher nicht, dass er sich später in blauroten Staub auflöste. Yul und Selek beschlossen noch nicht in das Schloss zurückzukehren, sondern sicherheitshalber noch eine Nacht in diesem Gebiet zu verbringen, um mögliche weitere Viehdiebe zu stellen.
Einige hundert Meter über ihrem Lager, in einer der Drachenhöhlen, deren Eingang mit Eisenstreben fest verschlossen war, hockte eine Anzahl Drachen um ein Feuer und ihr Anführer namens Sabir, ein alter Drache mit rotblauen Schuppen, sagte traurig: „Sie haben unseren kleinen Sajan ermordet, Satur hatte ihm wie damals bei Senji diesen Trank gegeben, der unsere Jungen so benommen macht und dann eine von ihm selbst getötete Ziege vor ihn hingelegt. Natürlich hielt der Drachenkönig den Kleinen für den Schuldigen! Satur wird immer noch grausamer! Er sagte vor zwei Tagen zu mir, wenn wir ihn nicht in dem Krieg gegen die Drachenmenschen unterstützen und den dunklen Eid leisten, und uns wie bisher immer aus allen Scharmützeln heraushalten, wird er uns einsperren oder sogar töten, da wir uns nicht wie Dämonische Drachen verhalten und daher in seinem Land nichts verloren hätten!. Er hat durchschaut, dass unser Stamm und damit auch ein Teil seines Volkes der dunklen Seite der Macht abgeschworen hat. Nun tötet er unsere Kinder! Und unsere Kinder sind doch die einzige Hoffnung, dass wir einmal auch so friedlich wie die Blauen Drachen leben können. Seid also auf der Hut! Lasst die Kleinen nicht unbeaufsichtigt und gebt ihm keinen Anlass sie einzusperren oder gar zu töten. Sajan muss das letzte Opfer von ihm sein. Ich werde, sobald sich alles wieder beruhigt hat, zu Yasumi fliegen und ihn bitten, mit Mondiana zu sprechen. Wir müssen unbedingt mit der Elfenkönigin Kontakt aufnehmen. Wir sollten ihr auch von den zwei Frauen erzählen, die mit dieser seltsamen Karawane in das Land einreisten und dann am Hofe des Drachenkönigs als Haremsdamen blieben! Ich ahne, dass das gesamte Verborgene Reich in großer Gefahr ist!“
In der nächsten Höhle, deren Tor das Drachenwappen aus Rubinen zierte, saß Satur, Yaruba eng umschlingend vor dem Feuer und hielt prüfend einen Becher mit dunkelrotem Wein gegen das Licht. Er lachte höhnisch: „Der Trank der Rothaarigen wirkt Wunder! Wir können uns glücklich schätzen, dass sie zu uns gestoßen ist. Wir werden sie noch öfters brauchen! Nichts ist zu Zeiten des Krieges wichtiger als eine so kunstfertige Giftmischerin!“
Yaruba lächelte: „Ja mein Geliebter, meine Schwester Kalka ist eine der raffiniertesten Hexen in unserem Reich. Sie hatte sogar Sonnas Fluch überstanden und ist aus dem mörderischen Jahrhundert, in das sie geschickt wurde, entkommen. Ein Magier muss ihr geholfen haben! Sie floh zum richtigen Zeitpunkt, als den Vollmond gerade ein zarter dunkler Nebelschleier überzog und das Feuer des Scheiterhaufens auf dem sie brennen sollte, ihre Füße noch nicht erreicht hatte. Die Menschen aus jener Zeit dort fragen sich immer noch angstvoll, wann diese rothaarige Hexe wiederkommt, von der auf dem aufgerichteten Scheiterhaufen nur die Kleiderhüllen zu Asche zerfielen. Sie fürchten ihren Zorn und ihre Rache und können sich das Geschehen nur mit schwarzer Magie erklären und die Leute haben damit ja auch Recht!“ Höhnisch kichernd, hob sie ihren Weinbecher und rief fröhlich: „Auf die Macht unseres schwarzen Zaubers, möge er weiterhin unseren Feinden Tod und Verderben bringen!“
Als Quarzo Sawa Yuls Brief und die Onyx Kugel zeigte, sagte sie traurig: „Vielleicht sollte ich doch gleich in das Rote Land reisen, wahrscheinlich ist Yul so böse auf mich, weil ich nicht nach dem vereinbarten Monat zurückkehrte! Nun schmollt er und bringt alle diese seltsamen Entschuldigungen vor!“
Doch Quarzo nahm sie sanft in die Arme und Somiris strich ihr zärtlich übers Haar. „Nein“, sagte er bestimmt: „wenn er uns sehen möchte, wäre er gekommen. Du kennst doch meinen Vater, er hat ein so schlechtes Gewissen wegen seiner zahllosen Konkubinen dir
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