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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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Gerippe von Fledermäusen, und anderen kleinen Tieren. Auch ein Katzenskelett war darunter. Welf sagte: „Wir sind in der ehemaligen Höhle der bösen Hexe Kalka! Sieh nur hier liegt noch ein altes Buch, wahrscheinlich mit Zauberformeln!“ Und er bückte sich und hob ein verstaubtes und schmutziges, dickes in schwarzen Samt eingebundenes Buch vom Boden, dessen Blätter teilweise schon zerfielen. “Das ist dunkler Zauber! Nimm es und lass uns diese Höhle sofort verlassen. Hier lauert irgendetwas Böses! Wir müssen dieses Buch Mondiana bringen!“ Rief Taras und er sah plötzlich wieder seine sterbenden Eltern vor sich und erinnerte sich an die hohen Flammen, die das Schloss zerstörten und roch das verkohlte Fleisch der Opfer. Ihn überfiel die gleiche Angst wie damals, als er mit Silas auf der Flucht vor den Dämonischen Drachen zum See der Nixen flog.
    „Komm, gehen wir schnell fort von hier, an diesem unheimlichen Ort lauern immer noch dunkle Dämonen!“ „Warte und lass uns alles was wir finden mitnehmen!“ rief Welf und pfiff laut. „Ich hole die Wölfe, sie beschützen uns!“ Er leuchtete mit seinem weißen Topas zum Eingang und wirklich kamen ein Dutzend Wölfe, die wie schwärzliche, aber tröstliche Schatten durch den Eingang krochen und einen schützenden Kreis um die beiden bildend und sich an den kalten, feuchten Felswänden der Höhle entlang ruhig und ohne nervös zu wirken, niederlegten. Und doch merkte Taras, dass jeder Muskel, jeder Knochen und jede Sehne ihres Körpers wachsam gespannt waren.
    Nochmals leuchteten sie jeden Winkel und den Boden ab. Kurz vor dem Eingang der Höhle entdeckte Taras hinter einem großen Stein verborgen einen Würfel aus schwarzem Stein. Überrascht hob er ihn auf und plötzlich hörten sie ein seltsames Grollen, wie wenn sich Geröll vom Fels lösen würde. Einer der Wölfe, der am Eingang stand, wimmerte plötzlich, als hätte ihn etwas Schweres getroffen. „Mit diesem Zauber hat die böse Alte Felsbrocken zu Tal auf die Reisenden geworfen! Schnell raus hier!“ Rief Welf, packte die Tierskelette und das Buch in seinen Mantel, Taras nahm den Steinwürfel mit und sie rannten durch den Eingang ins Freie.
    Als sie die Höhle verließen hörten sie wie es donnerte und grollte. Im Freien atmeten sie wie befreit auf. Die helle, kalte Wintersonne empfing sie draußen mit tröstlichem Licht. Doch von den Felsen brachen noch immer große Steinbrocken ab und donnerten ins Tal. Ein kalter Sturm fegte aus der Höhle und Welf nahm den verletzen Wolf und trug ihn über seine Schulter so schnell er konnte, keuchend den Schneehang aufwärts. Als sie sich heftig atmend und schweißgebadet oberhalb von Kalkas Behausung unter eine Bergkiefer setzten, und Welf die Wunde seines Tieres versorgte, sahen sie, wie ein riesiger Felszacken, seitlich der Höhle, zusammenbrach und seine Gesteinsmassen ins Tal donnerten. Doch Kalkas ehemaliger Behausung blieb wie durch ein Wunder unversehrt und der dunkle Eingang ihrer Höhle starrte wie ein großes, schwarzes Auge böse talwärts.
    Die Zauberformeln und magischen Zeichen in dem geheimnisvollen Buch verstanden sie kaum, doch der Würfel war aus schwarzem Onyx und glänzte rätselhaft im Tageslicht. Taras überkam ein unheimliches Gefühl wenn er ihn betrachtete und schemenhaft erinnerte er sich an eine Kugel in der Schatzhöhle seines Vaters, die aus demselben Material war. Jedes Mal, wenn er den Kubus ansah krochen kleine Angstschauer ihm wie lästige Insekten über seinen Rücken, Welf packte die Fundstücke in einen Lederbeutel und sandte einen seiner stärksten und klügsten Wölfe, samt dessen Rudel mit dem Fund zum Schloss.
     
    Die Zeit schmolz dahin wie Schnee in der Märzsonne und eines Tages kam Yerik angeflogen und mahnte zum Aufbruch. Bevor Taras sich mit Hilfe seines Tigerauges in eine kleine Feder verwandelte, nahm er schweren Herzens von seinem Freund Abschied. Doch Welf sagte: „Warte noch einen Augenblick lieber Freund, sieh, hier kommt mein Geschenk!“ Taras sah jene Wölfin, die erst Junge bekommen hatte. Schwer watete sie durch den Schnee zur Höhle hinauf und legte ihm, ihren Schwanz eingezogen, ein wimmerndes Fellbündel vor die Füße.
    „Sie schenkt dir ihr einziges männliches Junge“, sagte Welf und hob den kleinen Wolf auf um ihn Taras in den Arm zu legen. „Er soll dich lieben und beschützen, er wird dein ganzes restliches Leben dein treuer Begleiter sein mein Freund, nimm ihn als Geschenk von den Wölfen

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