Der Katzenelf (German Edition)
dir das Recht heraus all diese Pläne zu vernichten! Du bist arrogant und Du musst wahnsinnig sein! Denn mit einem Schlag hättest du so viel Geld, dass du überall auf der Welt ein äußerst luxuriöses Leben ohne irgendwelche Sorgen finanzieller Natur führen könntest! Du könntest dir sogar eine Insel in einem Land kaufen wo immer die Sonne scheint und mit einem angenehmen, ausgeglichenen Klima!
Aber nein, du musst unbedingt die Ökozicke spielen und damit alles ruinieren! Ich wusste schon immer, dass bei dir hier oben“ – und damit tippte er sich auf seinen rot angelaufenen Kopf mit dem schütteren Haupthaar – „dass hier oben bei dir ein paar gewaltige Schrauben locker sind! Und glaube mir, irgendjemand wird diese Dinger bald verdammt eng anziehen, so dass es dir sehr, sehr weh tut!“
Wütend griff er nach seinem Trenchcoat, nahm die mitgebrachte Flasche Wein wieder unter seinen Arm und stapfte wutentbrannt und heftig die Haustüre hinter sich zuschlagend in die herbstliche, friedliche Abenddämmerung hinaus.
Während Isa den Tisch abräumte und sich vornahm künftig jeglichen Kontakt mit Benno zu vermeiden, beschloss dieser den Weg ins Schloss einzuschlagen und Rubina aufzusuchen.
Noch immer wütend erzählte er seiner Geliebten von dem Disput mit Isa.
Rubina antwortete ihm sehr verärgert: „Schon einmal sagte ich dir, dass du diese Frau mir überlassen sollst! Ich werde die Dinge auf meine Art mit ihr regeln, von Frau zu Frau und glaube mir, ich erhalte sicher keine Absage! Bitte kümmere dich endlich um diesen sternförmigen Diamanten, du hast mir doch versprochen noch einmal die Mönche in diesem schottischen Kloster zu besuchen! Vielleicht gibt es außer diesem Buch noch andere Hinweise auf alte Schätze, wer weiß das schon. Einen Versuch wäre es doch sicher wert oder Liebster?“
Benno versprach ihr so bald wie möglich zu reisen, öffnete die Flasche Wein die er eigentlich mit Isa trinken wollte und versuchte den Abend bei ihr zu vergessen.
Doch der Alkohol verstärkte seinen Ärger nur und obwohl Rubina ihn bat die Nacht mit ihr zu verbringen, beschloss er mit dem letzten Zug um Mitternacht wieder in die Stadt zurückzukehren. Benno verabschiedete sich von ihr kurz angebunden. Sie war verletzt und sofort wütend.
Nachdem er fort war, starrte sie zornig zum Haus am See hinunter, ballte ihre kleinen zierlichen Hände zu Fäusten und sagte: „Jetzt ist es genug Isa! Von niemandem, schon gar nicht von einer Menschenfrau dulde ich es, dass sie die Gedanken meines Geliebten verwirrt! Niemals mehr gestatte ich es, dass er sich mir gegenüber so benimmt! Fährt einfach nach Hause und lässt mich hier im Schloss allein zurück! Wer mich liebt darf nur an mich denken und kein Gedanke oder irgendein Gefühl für dich sollte ihn je berühren oder sogar verärgern! Das wirst du noch bereuen Isa, warte nur!“
Einige Zeit danach träumte Isa endlich wieder. Es war in einer klaren, kühlen Septembernacht, in der der Mond wie ein riesiger hellgelb leuchtender Ball am Himmel aufstieg.
Wie so oft in ihren Träumen lief sie abermals leichtfüßig und fast schwerelos den Buckligen Berg hinauf. Oben am Joch an Faniris Stamm gelehnt, wartete Taras auf sie. Wie immer nahm er sie wortlos in seine Arme und sie atmete glücklich den Duft seiner Haut ein, die nach Moos und Lavendel roch. Diesmal stiegen sie nicht über das Joch hinunter ins Stille Tal, sondern liefen einen schmalen Steig entlang des baumlosen Bergbuckels zum höchsten Punkt hinauf. Oben angekommen, nahm Taras sie an der Hand und dann flogen sie weiter in den Nachthimmel hinauf und in das Licht des Mondes, das beide wie ein zartgelber, strahlender Schleier umfing.
Plötzlich wich die Nacht hellem Tag und sie schwebten über eine endlos scheinende rote Wüste hinweg, direkt in die Strahlen einer purpurnen Sonne hinein, die die seltsame Landschaft unter ihnen in rotes Licht tauchte. Berge, Flüsse Seen und alle Pflanzen schimmerten rötlich. Durch diese seltsamen Farben erinnerte sie sich an den Traum vor der Suche nach Zafers Citrin, auch damals sah sie diese rote Gegend. Doch noch nie hatte Isa eine so eigenartige Gegend erblickt, die voll einer so gewaltigen und fast schon aggressiven Schönheit war und der jegliche Lieblichkeit fehlte!
„Das ist das Rote Land“, sagte Taras und dann bemerkte Isa, dass sogar das riesige Schloss, das soeben in diesem Moment unter ihnen lag, in ein eigenartig blutrotes Leuchten getaucht war.
Doch
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