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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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seinem Clan setzte, während die anderen vor den beiden Thronsesseln stehen blieben.
    Feierlich stiegen Mondiana und Taras, ebenfalls in dunkelblauen Samt gekleidet, über den Teppich zu ihren Plätzen. Die Tiere ließen sich zu Taras Füssen nieder und Kuzo löste sich aus der Menge und trat wie ein Wächter hinter den Sessel des Prinzen.
    Trompeten erklangen und als sie verhallten stand Mondiana auf und breitete ihre Arme aus.
    „Seid willkommen liebe Ehrengäste und Bewohner des Verborgenen Reiches! Ich, Mondiana eure Königin, kröne heute meinen Enkel, Prinz Taras, den Sohn meiner geliebten Tochter Somiris zum Elfenprinz und künftigen König dieses Reiches und seiner angeschlossenen Regionen! Noch bin ich eure Königin, doch eines Tages werdet ihr die Untertanen meines natürlichen Nachfolgers sein, der mit heutigem Tage erklärt, sich für das Leben in unserem Reich entschieden zu haben und trotz seines Anteiles an Menschenblut hiermit alle Eigenschaften unseres Volkes übernehmen wird! Sein Geburtstag soll heute ein Fest des Friedens und der Liebe werden!“
    Die Weise Alte trat vor und Prinz Taras erhob sich, begleitet von Kuzo und kniete vor der alten Elfe nieder. Sie legte ihre Hand auf sein dunkles Haar und segnete ihn mit folgenden Worten: „Prinz Taras von heutigem Tage an wirst du mit der Kraft deines Geburtssteines, der dir schon als Säugling von unserer Königin geschenkt wurde, unserem Volk dienen. Mach dich nun bereit zu deinem Schwur!“
    Mondiana trat nun vor. Sie hielt den Reif mit dem Stern des Schicksals über ihn und rief: „Schwöre deinem Volk nun die Treue bei der Kraft dieses Steines!“ Und sie legte ihm den Goldreif mit dem strahlenden Stern des Schicksals und dem grün schimmernden Smaragd von Somiris auf sein Haupt.
    Taras stand auf und hob die Hand zum Schwur: „Ich, Prinz Taras, schwöre hier vor dem Angesicht meiner Königin, des Elfenrates, den Gästen und Untertanen des Verborgenen Reiches und vor meinen Freunden, dass ich die Natur und alles Lebende das sie hervorbringt schützen werde! Das Gute und Lichte werde ich verteidigen und vor dem Dunklen und Bösen bewahren! Die Gesetze der Natur werde ich achten und befolgen! Ich schwöre, dass ich meine durch die Zauberkraft dieses Steines verliehene Macht nie missbrauchen werde! Zum Wohle unseres Landes und unseres Volkes! Friede und Liebe sei mit euch allen!“
    Tosender Applaus donnerte durch den Saal. Er stand auf um seinem Volk die Arme entgegen zu strecken.
    Doch noch während er sich erhob sah er sie: Sie hatte sich unter die Menge gemischt und jetzt, eiligen Schrittes auf ihn zugehend, streifte sie ihre riesige Kapuze zurück und warf den dunklen Wollmantel ab. Sie trug den rötlich leuchtenden, schuppigen Kampfanzug der Drachenkrieger und in Sekundenschnelle stand sie plötzlich Angesicht zu Angesicht vor ihm und öffnete eine Schatulle aus rotem Marmor. In dieser lag ein Bambuskästchen mit aus Rubinen gefertigten Gittern, das wie ein kleiner Käfig aussah, und aus dem jetzt ein blutroter Strahlenkranz heraus leuchtete.
    In diesem winzigen Augenblick, in jener Sekunde, in der dieser fast schon brennende Glanz des riesigen Rubins Taras Augen traf, wusste der Prinz, dass dies der Geburtsstein der dunklen Elfe war und in der Felsennische nur ein matt leuchtendes Plagiat lag. Die rot glühenden Strahlen, die aus den Gitterstäben hervorbrachen, bildeten einen undurchdringlichen Schutzwall um Rubinas Körper. Die Elfe umklammerte mit ihrer anderen Hand fest ein riesiges Schwert, das sie nun drohend auf ihn richtete und plötzlich stand hinter ihr im Schutze des strahlenden Rubins, eng an ihren Rücken gelehnt, eine weitere Frau im Kampfanzug der Drachenkrieger.
    Sie schüttelte ihr feuerrotes Haar, das wie züngelnde Flammen glühte. Auch sie trug ein großes Schwert, das sie nun drohend gegen die erschrockene und sofort zurückweichende Menge zückte.
    Lähmende Angst kroch in Taras hoch und er spürte brennenden Ekel in seinem Mund. Seine Hand fuhr zu seiner Hüfte und suchte sein Schwert. Doch er trug es nicht. Warum auch, dieses Fest sollte eine Demonstration des Friedens für sein künftiges Volk sein! Und nun war es hier, direkt vor ihm, das wovor er seine Untertanen beschützen sollte, ja das, was er vor wenigen Minuten noch seiner Königin und seinem Volk geschworen hatte, abzuwehren und zu bekämpfen: Das Böse, die finstere Macht, die hier in Gestalt der dunklen Elfe Rubina vor ihm stand.
    Er spürte diese

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