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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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trennt.
Und, Mondiana, ich genieße auch die Nacht, ich liebe ihr samtenes Dunkel, ich höre gern die späten Lieder der Nixen, bevor die Morgendämmerung wieder anbricht und die Sonne mit ihrer wärmenden Kraft die letzten dunklen Schatten vertreibt. Wie alle haben wir nachts süße und schreckliche Träume, so wie wir bessere und schlechtere Tage haben. Ich glaube, Gut und Böse findet man überall! Im Licht, in der Sonne, in der Wärme, der Kälte, dem Dunkel, sogar in der Liebe, die wie man sagt, das stärkste Gefühl der Welt sein soll! Nein ich brauche diesen Stein nicht, Großmutter, er weckt nur Begierde bei den Schwachen, die Reichtum und Macht über alles stellen und bringt deshalb Tod und Tränen! Doch wenn dir daran liegt, so setze mir heute vor unserem Volk diesen goldenen Reif mit dem Stern des Schicksals als Krone auf mein Haupt. Ich schwöre dir vor deinen Untertanen den heiligen Schwur, doch zwinge mich bitte nicht, immer diesen Diamanten zu tragen! Ich liebe und vertraue auf mein Tigerauge, das du mir geschenkt hast und das mein Geburtsstein ist! Ja, dieses wärmende goldene Licht das mich anstrahlt und mir Kraft, Mut und Zuversicht schenkt, auf diese Kraft und diese Magie baue ich! Den Diamanten lass nach der Zeremonie wieder in die Schatzkammer bringen und schließe ihn gut ein. Vielleicht kommt einmal der Tag, an dem wir seinen schrecklichen Zauber benötigen, ich jedoch möchte den Stern des Schicksals nicht regelmäßig tragen, sein Strahlen ist mir zu gleißend, sein Licht zu kalt und seine Zauberkraft unheimlich!“
    Stolz lächelte ihn Mondiana an: „Du wirst eines Tages ein wunderbarer, gütiger und kluger König sein mein Lieber!“ Sie umarmte ihn und sah ihm zufrieden nach, als er mit Krahil am Arm und Walid an seiner Seite, leichten Schrittes die Treppe zu seinen Gemächern hinauflief um sich für das Fest zu anzukleiden.
     
    Der Rubin ließ sich leicht aus seiner Nische nehmen und Ugla, der anstatt des Geburtssteines Mahesis Kopie hineinlegte, triumphierte. Als er den Stein berührte fühlte er sich mächtig, großartig und allen überlegen, vor allem stärker als jenes Fußvolk, das ohne ihn zu beachten, die letzten Vorkehrungen für die Geburtsfeier im Thronsaal traf. Kuzo, der ihn sonst immer misstrauisch und aufmerksam beäugte, war gerade bei einem Gespräch mit Adlai im Vorraum und bemerkte Uglas Tat nicht. Zuerst hatte der Troll große Furcht, der Stein könnte ihm aus den Händen und in die Nische Zurückgleiten, denn er kannte seinen Zauber nicht, aber er fürchtete ihn. Doch nun war jede Angst fort, er fühlte sich unverwundbar mit diesem magischen Stein, der sich jetzt in dem seltsamen Kästchen befand, in dem vorher der falsche Rubin lag. Ja er hatte den Stein der Macht seiner Tasche und war daher unbesiegbar! Ugla überlegte einen kleinen Augenblick, ob er das Juwel seiner Geliebten überhaupt geben sollte. Konnte er sich von nun an nicht jede Frau nehmen die ihm gefiel?
    Doch dann sah er sie plötzlich in der Nähe einer Dienerin. Sie trug einen mondfarbenen, schlichten Umhang, die gleiche Kleidung wie Mondianas Schlossbedienstete an diesem Tag. Ihre feuerroten Haare hatte sie unter einer unscheinbaren, biederen Haube versteckt. Sie tat beschäftigt, versuchte jedoch seine Blicke zu erhaschen und als sich ihre Augen trafen, trat er schnell und unauffällig zu ihr und schob das Bambuskästchen in ihre Hände. Sie lächelte ihn an, steckte es schnell in ihren Umhang und verschwand, während die Angst in Uglas Herz wiederkehrte und er sich ausgebrannt, matt und leer fühlte. Schnell mischte er sich unter die fröhlich und zahllos hereinströmenden Wesen.
    Elfen, Hexen, Zwerge, Krafttiere und Trolle, die lärmend sich um die letzten Sitzplätze stritten, während die zu spät gekommenen draußen im Freien, hinter den weit geöffneten Flügeltüren, die in den königlichen Park führten, Platz nahmen.
    Die Löwengarde schloss einen Kreis vor den Toren des Palastes während immer noch mehr und mehr Untertanen in das Innere des Schlosshofes drängten. Anerkennend summte und raunte die Menge als die königlichen Ehrengäste eintrafen und auf ihren reservierten Bänken Platz nahmen.
    Die Garde blies in ihre Hörner und der Elfenrat betrat, feierlich in dunkelblauen Samt gekleidet, den Saal, und stellte sich im Kreis um den Krönungsteppich auf. Lauter Jubel brandete auf, als Mondiana, Taras an den Händen haltend, eintrat, gefolgt von Krahil, Walid und Silas, der sich jedoch zu

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