Der Katzenelf (German Edition)
blieb zurück und der Elfenprinz der Mitleid mit dem traurigen Wolf hatte, nahm ihn zu sich, da er gemeinsam mit der Weisen Alten in den Wilden, Verwunschenen Bergen seinen Freund Welf aufsuchte um zusammen in einer Zeremonie die Höhle der Berghexe von der schwarzen Magie zu reinigen und alle bösen Verwünschungen und Flüche für immer daraus zu verbannen.
Im Trubel des allgemeinen Aufbruches bemerkte niemand, dass sich Vailea, die nun Isa für einige Stunden auch nicht betreuen musste, ebenfalls in eine klitzekleine Elfe verwandelte und ihnen folgte. Während Taras mit Welf und der Weisen Alten auf einem Pferd den Verwunschen Bergen entgegen ritt, flog Vailea auf dem Rücken eines arglosen Falken über sie hinweg und blickte auf die Reisenden, die wie kleine dunkle Punkte gegen Norden ritten. Während sie nachdenklich die Welt unter sich betrachtete, schwor sich die Nixe, dass sie ohne Rücksicht auf die Gesetze des Verborgenen Reiches, alles versuchen würde um Taras für sich zu gewinnen. Ja, sie musste dafür sorgen, dass diese Menschenfrau, die sein Herz gefangen hielt, es bald freigab und wieder dorthin zurückkehrte, woher sie gekommen war, zurück in diese andere Welt in der nun Rubina für immer und ewig leben musste. Ja, zurück zu den Menschen mit Isa, sie gehörte nicht in diese Welt! Zurück mit ihr zu Rubina, die diese Menschenfrau hasste und sicher nicht ruhen konnte, bis sie Isa in deren eigenen Welt für immer vernichtet hatte. „Wie schön“, dachte Vailea, während sie den Falken mit einer leichten Handbewegung anwies zu landen, „wie schön, dass Menschen sterblich sind!“
Taras hörte das Geheul der Wölfe, das schaurig schön von den schneebedeckten Gipfeln auf die Reiter herunterschallte und in mannigfachem Echo zwischen den rau zerklüfteten Felszacken widerhallte, als sie den Pass erreichten. An der letzten Kehre, direkt unterhalb von Kalkas Höhle stand Welf in seine schweren Pelze gehüllt und sein Rudel lag ihm wie immer gehorsam zu seinen Füssen. Freudig schwenkte er seinen langen Bergstock und lachte den Reisenden entgegen. Taras schwang sich von seinem kleinen, breithüftigen, blonden Gebirgspferd und lief seinem Freund freudestrahlend entgegen. Sie umarmten sich und die Wölfe standen auf und begrüßten Walid, ihren inzwischen erwachsenen Wolfsbruder mit lautem Gebell und freudigem Fiepen. Was für ein Wiedersehen nach dieser langen Zeit. Ehrfurchtsvoll verneigten sie sich vor der Weisen Alten und sie setzte sich auf den Rücken des stärksten Wolfes, während Welf ihre Zauberutensilien bei sich trug. So stiegen sie den steilen Abhang zu Kalkas Höhle hinauf und obwohl Taras vor kurzer Zeit mit Mondiana und dem Elfenrat über Rubina, Kalka und Satur Gericht hielt und daher die Hexenbehausung ja damals schon gesehen hatte, überkam ihn wieder dieses eigenartige Schaudern, als er sie betrat.
Damals als das Urteil über diese dunklen Geschöpfe gesprochen wurde, war der menschliche Teil seiner Seele so von Rache erfüllt, dass er das lauernde Böse das er jetzt in dieser Höhle empfand, gar nicht wahrgenommen hatte. Diesmal hatten sie Fackeln mitgebracht, und er und Welf zündeten sie an und erhellten den Felsenraum, während die Weise Alte ein kleines Feuer entfachte, unter gemurmelten Beschwörungen scharf riechende Kräuter in die Flammen warf und dann ihren violett schimmernden Amethysten gegen den roten Schein hielt und laut rief: „So wie diese Kräuter jetzt verbrennen und danach das Feuer erlischt, so vergehe auch du dunkle Macht der dunklen Hexe. Du schwarze Magierin, alles Böse, das du hier hinterlassen hast, kehre mit dir zurück in das Schattenreich! Unwiderruflich und für immer und ewig! Diese Felsenkammer soll niemals mehr Heimat für das Böse sein!“
Und dann löschte sie das Feuer mit einer Flüssigkeit, die sie aus einer amethystenen Schale in die Flammen schüttete und alle drei hörten wie es rings um sie herum dumpf grollte, so als wollte der Berg zerbersten und sich auflösen. Schnell verließen sie diesen unheimlichen Ort und brachten sich einige Meter von der Höhle entfernt in Sicherheit. Wie damals bei den Urteilssprüchen brauste ein Sturm über die Felsen und während sie sich hinter einigen Zacken in Sicherheit brachten, stürzte die Höhle der Berghexe in sich zusammen. Geröll und größere Felsbrocken lösten sich und donnerten ins Tal, während der Wind orkanartig darüber hinweg fegte und kurz darauf sein Brüllen plötzlich
Weitere Kostenlose Bücher