Der Katzenelf (German Edition)
mit Taras zu Abend essen, er wird bald ankommen!“ Die Nixe antwortete, indem sie ihr ein Glas dunkelroten Weines eingoss: „Es ist nur eine kleine Mahlzeit Menschenfrau, der Prinz wird sicher erst baden und sich umkleiden, bis dahin vergeht noch einige Zeit. Iss und trink etwas. Ich lege inzwischen deine Festschleier heraus!“
Und sie wandte sich Isas Garderobe zu und kehrte ihr so den Rücken. Isa war sehr hungrig und so aß sie genüsslich und trank sogar zwei Gläser von dem wunderbar weichen Wein, der zwar etwas bitterherb, aber blumig-samtig schmeckte. Die Nacht kam und als es draußen dunkelte, zündete Vailea zwei kleine Lampen an und Isa wurde sehr müde. „Ich lege mich ein bisschen aufs Bett, sollte ich einschlafen, so wecke mich bitte, wenn der Prinz kommt!“ sagte sie gähnend zu Vailea und legte sich auf die weichen Kissen.
Die laue, zarte Nachtluft strömte durch die weit offenen Fenster und wieder atmete sie den Geruch der Pfingstrosen ein, ein Duft, der ihrem eigenen Parfum so ähnlich war. Irgendwie fühlte sie sich glücklich, aber unendlich müde. Sie starrte in den Sternenhimmel, doch die funkelnden Lichter der Nacht schoben sich plötzlich weit, weit weg. Erschöpft schloss sie ihre Augen, dachte an Taras und schlief selig lächelnd ein.
Vailea löschte eine der Lampen und verhüllte die andere mit einem orangefarbenen Tuch, das intensiv nach dem Aroma der Passionsblume roch. Sie breitete einen dünnen Schleier über Isa, horchte noch kurz ihren regelmäßigen Atemzügen zu und bemerkte triumphierend, dass die Menschenfrau sehr fest schlief. Leise verließ die Nixe das Zimmer. Als sie mit einem leisen metallisch klingenden Klicken die Türe hinter sich schloss, erschrak sie plötzlich: Taras stand vor ihr, er trug noch seine verschmutzte Reisekleidung und fragte ungeduldig: „Warum verschließt du vor mir Isas Türe, wo ist sie?“ Doch Vailea fasste sich schnell und antwortete flüsternd: „Sie schläft, störe sie nicht, sie fühlte sich schon den ganzen Tag nicht sehr wohl. Lass sie schlafen Prinz, Menschen brauchen ihren Schlaf, man darf ihre Träume nicht stören!“
Doch Taras lächelte nur, schob Vailea zur Seite und trat ein. Die seltsame Duftmischung von Rosen und Passionsblume störte ihn und er nahm das Tuch von der Lampe und warf es aus dem Fenster. Dann schob er sich einen Sessel an das Bett und betrachtete Isa. Sie schlief tief und fest und er wagte es nicht, sie aufzuwecken. Er sah, wie sie im Schlaf lächelte, sie flüsterte seinen Namen und voller Liebe nahm er ihre Hand und legte sie vorsichtig in die Seine. Sehnsuchtsvoll betrachtete er ihren im warmen Schein der Lampe perlmuttfarben-rosa schimmernden Körper, seine vollen Rundungen, die sich verlockend unter dem dünnen, spinnwebartigen Schleier abzeichneten.
Sanft streichelte er ihre weiche Haut, doch sie erwachte nicht, sondern murmelte wieder seinen Namen und schlief weiter, tief und fest. Er seufzte enttäuscht, aber dann küsste er sie innig und ging.
Gereizt betrat er die Badestube und barsch befahl er den Elfen heißes Wasser, Seife und Tücher bereitzustellen und ihn dann alleine zu lassen. Niemand wagte ihm zu widersprechen und er entkleidete sich und ließ sich in das Bassin gleiten. Das kühl schimmernde Blaugrün des gekachelten Raumes beruhigte ihn etwas und er legte sich bäuchlings auf den Rand des Beckens und schlief ein. Eine zarte Hand streichelte ihn sanft hinten am Rücken, kitzelte seinen Nacken und fuhr mit federartigen Fingern sein Rückgrat entlang nach unten. Glücklich flüsterte er schlaftrunken: „Endlich bist du wach und hier bei mir, Isa, ich habe mich so nach dir gesehnt!“ Doch als ihm niemand antwortete, drehte er sich um und starrte überrascht in Vaileas grünbewimperter Augen, die ihn frohlockend anstrahlten.
„Isa schläft Prinz, doch ich bin da, ich bin immer für dich da!“ Und sie schlang ihre weichen Arme um ihn und zog sein Gesicht zärtlich, aber bestimmt zu ihrem Mund. Sie küsste ihn, zuerst verhalten und mit weichen, vollen Lippen, dann als sie sein Begehren spürte, leidenschaftlich und gierig. Er stand auf und nass wie er war, schmiegte er seinen Körper an den ihren. In seinen Gedanken war es Isa in die er nun eindrang und deren Haut er jetzt fühlte und genoss. Kurz vor seinem Höhepunkt rief er: „Isa, ich liebe dich!“ Und da merkte er plötzlich, wie der Körper unter seinem erstarrte und sich versteifte. Abrupt richtete er sich auf. Vailea lag unter ihm
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