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Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Titel: Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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endlos amüsieren? Ich musste handeln. Pläne mussten ausgearbeitet und gewisse Vorkehrungen – wenn Ihr sie so nennen wollt – getroffen werden.«
    »Was habt Ihr meiner Schwester angetan?«, schnaubte Kenrick. »Wenn Ihr Ariana auch nur ein Haar … «
    »Ich bin an dem jungen Ding nicht interessiert«, unterbrach er ihn, »sondern an dem, was die Kleine bei sich trägt. Ihr müsst wissen, dass Eure teure Ariana mir das mitgebracht hat, was Ihr uns in all den Wochen vorenthalten habt: euer Wissen um den Drachenkelch.«
    Kenrick stieß einen Fluch aus und funkelte de Mortaine wütend an. »Sie weiß nichts darüber. Ich habe meine Familie vor dem Wissen geschützt, das ich mir aneignete.«
    »Und was ist mit all den Aufzeichnungen – mit den Tagebüchern, die Ihr geführt habt, als Ihr dem Orden dientet? Die Unterlagen mussten doch irgendwo sein, wenn Ihr sie schon nicht bei Euch getragen habt. Eure Schwester hat sich in dieser Hinsicht als recht erfinderisch erwiesen.«
    Bei allen Heiligen. Ariana hatte die Tasche mit den Schriften gefunden! Dabei hatte er sie so sorgsam versteckt, ehe er nach Frankreich aufgebrochen war, da es zu gefährlich gewesen wäre, die wertvollen Informationen mitzunehmen. Sobald ihm bewusst geworden war, was er entdeckt hatte, hatte er Maßnahmen ergriffen, um sicherzugehen, dass die Aufzeichnungen an einem sicheren Ort lagerten: Er hatte seine Notizen in einer Tasche in einem Hohlraum hinter einem schweren Regal verborgen. Doch er hätte wissen müssen, dass er vor Ariana nichts geheim halten konnte. Besonders dann, wenn seine hartnäckige kleine Schwester sich einmal in den Kopf gesetzt hatte, etwas zu finden. Gewiss hatte ihr de Mortaine keine andere Wahl gelassen. »Ihr habt meiner Familie also Forderungen gestellt?«
    »Richtig. Euer Leben gegen Eure Erkenntnisse über den Schatz des Drachenkelchs. Ich sagte Euch ja, dass ich auf die eine oder andere Weise an mein Ziel gelangen würde. Es ist unumgänglich; der Drachenkelch gehört mir. Es ist meine Bestimmung, ihn zu besitzen.«
    Ariana, dachte Kenrick düster. Sie hatte keine Vorstellung davon, was sie angerichtet hatte, indem sie eingewilligt hatte, Silas de Mortaine die Unterlagen zu überbringen. Sie schwebte in größter Gefahr, aber wenn sich darüber hinaus auch noch Kenricks Mutmaßungen über den Schatz als wahr erweisen sollten, dann würde Ariana, indem sie de Mortaine die Informationen aushändigte, unwissentlich eine böse Macht entfesseln, wie sie die Welt noch nicht erlebt hatte.
    »Ich nahm an, dass die Nachricht Euch interessieren würde, Clairmont. Und es freut mich zu sehen, dass ich doch noch ein Mittel gefunden habe, um Eurer maßlosen Selbstüberschätzung ein Ende zu bereiten.« Eine gehässige Freude ließ seine Augen eigentümlich leuchten. »Denkt darüber nach, während Ihr wartet, bis ich Euch holen lasse.«
    »Wohin wollt Ihr mich bringen?«
    »Zu Eurer Hinrichtung natürlich. Eure Schwester glaubt, sie habe die Oberhand über mich, aber ich werde sie eines Besseren belehren. Offenbar hat sie den Wert der Tasche erkannt und stellt nun ihrerseits Bedingungen. In diesem Zusammenhang benötigte sie einen Beweis, dass Ihr noch am Leben seid. Es missfiel mir außerordentlich, gestern Abend aus dem Bett geholt zu werden, damit Ihr die mysteriöse Frage Eurer Schwester beantworten konntet. Auch Ihr ward – wie es mir schien – nicht sonderlich erbaut davon, als wir mit Euch fertig waren. Aber vielleicht erinnert Ihr Euch auch gar nicht mehr daran; unsere Schläge haben Euch arg zugesetzt.«
    Oh Gott, dachte Kenrick, als ihm zu dämmern begann, wovon sein Peiniger sprach. Die unerklärlichen Träume von Walfischen und Katzen …
    Jonah.
    Jetzt hatte er begriffen, wovon de Mortaine sprach. Der Name, den er vor langer Zeit einer von Arianas Kätzchen gegeben hatte. Er erinnerte sich, dass man ihn in der Nacht zuvor im Schein einer einsamen Kerze gezwungen hatte, den Namen auf ein Stück Pergament zu kritzeln, dabei hatte er kaum mehr die Kraft besessen, den Federkiel zu halten. Kurz darauf hatte ihn de Mortaine gegen die Steinmauer gestoßen, dann war er immer wieder geschlagen worden, bis sich schließlich alles in seinem Kopf zu drehen begann und er nicht mehr klar denken konnte – bis ihm wieder schwarz vor Augen geworden war.
    De Mortaine begann nun wieder zu sprechen. »Sie hat ein Treffen für heute Nacht vorgeschlagen, an einem Ort außerhalb der Stadt. Ich soll Euch dort hinbringen und im Gegenzug

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