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Der Kelch von Anavrin: Das magische Siegel (German Edition)

Der Kelch von Anavrin: Das magische Siegel (German Edition)

Titel: Der Kelch von Anavrin: Das magische Siegel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian schreibt als Tina St. John
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wäre.
    »Kenrick.« Sie schaute auf die verschränkten Hände und schüttelte leicht den Kopf. »Besser nicht. Dies wäre … «
    Er kniete nun vor ihr. Schon die leichteste Bewegung seinerseits brachte sie an die Kante des Stuhls. Ohne darüber nachzudenken, hob er ihre Hand an seine Lippen und hauchte einen Kuss auf die zarten Knöchel. Ein leiser Seufzer entfuhr Havens Lippen.
    »Was wäre dies?«, murmelte er an ihren samtenen Fingern. Himmlisch, dachte er, als er mit der Zungenspitze zart über die weiche Haut zwischen Daumen und Zeigefinger fuhr.
    »Oh, Gott«, wisperte sie. »Es wäre falsch … wenn wir … wenn wir uns … «
    Es war nur ein halbherziger Protest, und sie verstummte, während sich ihre Augen ebenso verdunkelten wie das weiche Gras in der Dämmerung.
    Mit einer geschmeidigen Bewegung zog er sie in seine Arme und verschloss ihren Mund mit einem Kuss.
    Er hatte mit zögernder, jungfräulicher Zurückhaltung gerechnet, spürte nun aber sogleich, dass von Havens Lippen eine sengende Hitze ausging. Mit beiden Händen umschloss er ihr liebliches Antlitz und vergrub die Finger in ihren üppigen Locken. Der Wohlgeruch des mit Kräuteressenzen versetzten Wassers vermischte sich mit dem Duft ihrer milchweißen Haut.
    Kenrick atmete ihren Duft tief ein und berauschte sich an Havens Reizen. Lange hatte er sich einen solchen Genuss versagt. Viel zu lange, wie es schien, wenn allein ein einziger Kuss ihn derart um den Verstand brachte.
    Aber ganz so einfach ließ sich sein Zustand nicht in Worte fassen. Dieses Gefühl war nicht auf jahrelange Entsagung zurückzuführen und entsprang auch nicht einem plötzlichen körperlichen Verlangen.
    Havens ganze Erscheinung versetzte ihn in einen rauschähnlichen Zustand.
    Er brauchte sie nur anzuschauen, und schon war er von ihrer Ausstrahlung gefesselt. Ihre einzigartige Schönheit, ihr kluger Verstand und ihr feuriges Wesen – all diese Vorzüge zusammen verzauberten ihn. Sie forderte ihn auf vielen Ebenen heraus; ihre unvermutete Offenheit war genauso fesselnd wie ihre Geheimnisse oder ihre im Dunkeln liegende Vergangenheit. Ihr Verhalten wirkte rätselhaft und widersprüchlich – schon ihre bloße Anwesenheit unter seinem Dach verführte ihn.
    Und auch jetzt hatte sie all seine Sinne gefangen genommen.
    Dieser einfache Kuss – den ein verliebter Jüngling einem scheuen Mädchen hätte stehlen können – hatte flüssiges Feuer durch seine Adern laufen lassen. In seinem Verlangen hörte er das Blut an seinen Schläfen rauschen. Zuckenden Blitzen gleich schienen ihn Fieberschübe zu durchfahren und versengten ihn mit lodernden Flammen.
    Sie umfasste seinen Nacken mit einer Hand, schmiegte sich in seine Umarmung und glitt auf seinen Schoß. Seine Erregung spannte sich unter seinen Beinkleidern.
    Er unterbrach den Kuss, um ihr mit den Lippen über das Kinn bis zu der anmutigen Vertiefung an ihrem Halsansatz zu fahren. Haven legte den Kopf zurück und gab einen wohligen Seufzer von sich, als er ihre zarte Haut mit Küssen verwöhnte. Sie bebte in seinen Armen.
    »Etwas geschieht mit mir«, keuchte sie an seinem Ohr in atemlosem Flüstern. »Etwas … geschieht.«
    Bei Gott, auch er konnte es spüren.
    Ein wonnevolles Vergnügen hatte sie beide erfasst, wie ein lebendiges Etwas. Die Hitze ihres Leibes entströmte sämtlichen Stellen, an denen sie sich berührten – den Fingerspitzen, den Mündern, der Haut, die sich danach sehnte, sich der lästigen Kleidung entledigen zu können. Fordernd fuhren ihre Hände über seinen Rücken. Wo immer er ihre Haut schmeckte, versengte ein Feuer seine Zungenspitze. Die Härchen auf seinen Armen richteten sich auf.
    Dies war keine bloße Begierde, sondern etwas tiefer Empfundenes. Etwas Unergründliches. Die Empfindungen bestürmten ihn von allen Seiten und stauten sich weiter auf, bis er es kaum noch ertragen konnte.
    Und mit all diesen Gefühlen, die auf ihn einstürmten, kam schließlich das Verlangen. Reines, ungehemmtes Verlangen. Kenrick erschauerte unter einem gewaltigen Ansturm. Er spürte ungezähmte Begierde in sich aufsteigen, ein schier unbeschreibliches Begehren, diese Frau zu besitzen – unmittelbar dort auf dem Boden, wenn sie es zuließe.
    Für einen gedankenverlorenen Moment glaubte er tatsächlich, sie würde sich ihm hingeben.
    Leise stöhnend wand sie sich in seinen Armen, aber dann spürte er, dass sie ihn von sich schob.
    »N… nein, ich bitte Euch.« Sie löste sich aus der Umarmung; Unruhe trübte ihren

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