Der Kelim der Prinzessin
reglos rings um den Teppich kauerten. Man hatte ihnen die Kehlen durchgeschnitten. Sie mussten zuvor hinterrücks von einem Pfeilhagel überrascht worden sein, einige waren regelrecht gespickt wie Stachelschweine. Rogs Blick fiel auf Yeza. Sie lag immer noch so, als schliefe sie, doch musste sie spätestens erwacht sein, als man ihn von ihrer Seite wegriss - oder hatten sie ihr ... ?
Siedend aufsteigende Angst schnürte Rog die Kehle zu, schnitt in sein Fleisch, mehr noch als die Stricke. Da sah er, dass Yeza den Kopf hob und zu ihm herübersah.
Yezas Blick fiel auf den einzelnen Reiter, der unbeweglich auf einem Felsen hielt und das Geschehen zu seinen Füßen ungerührt beobachtete. Als seine Leute Rog weggeschafft hatten, ließ er sein Pferd tänzelnden Schritts hinabsteigen und ritt - über die Toten hinweg - quer über den Teppich auf sie zu. Alles an ihm war schwarz, sein Bart, sein Turban, seine libas, selbst seine dunklen Augen, die er fest auf sie gerichtet hielt. Er ließ sich viel Zeit.
Rog sah, man hatte ihn so gesetzt, dass er es sehen musste, wie der Schwarzbärtige - offensichtlich ein mächtiger Emir - abstieg, ohne einen Blick auf Yeza zu verwenden, seinen Rappen mit einem rauen Befehl dazu brachte, sich niederzulegen, dann beugte er sich hinab zu Yeza, griff ihr in das blonde Haar und zwang sie hoch - er musste in die scharfe Klinge ihres unter der Haarpracht verborgenen Wurfdolchs gefasst und sich geschnitten haben, denn er lachte kurz auf, bevor er ihr die Handfläche hinhielt, damit sie das Blut ableckte. Yeza zögerte nicht, seinem Wunsch nachzukommen, was Rog ärgerte. Der Emir drückte Yeza bäuchlings über den Sattel, hob ihr Gewand und streifte gemächlich ihr Beinkleid hinunter bis in die Kniekehlen, dass ihr hochgereckter heller Hintern frei lag. Er ließ sich und allen Zuschauern genügend Weile, sich an
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dem Anblick zu ergötzen, und nestelte ohne jede Hast an seiner bantalon. Yeza rührte sich nicht, leistete nicht die geringste Gegenwehr. Roc konnte, wollte den Anblick nicht ertragen, er senkte seinen Blick, doch schon erhielt er einen Stoß, und sein Kopf wurde unsanft hochgerissen. Der Schwarze stand breitbeinig hinter Yeza und musste sein Glied, dessen Anblick Roc erspart blieb, bereits in ihre Scheide eingeführt haben, denn seine Bewegungen waren in ein sanftes Wiegen übergegangen, das jetzt auch von der Frau angenommen wurde, wie das leichte Beben ihrer Arschbacken den gebannten Blicken der geladenen - und des unfreiwilligen Zeugen verriet. Der Emir war sich bewusst, dass er hier nicht privatim seiner Lust frönen durfte, sondern dass seine Leistung eine öffentliche Handlung war. Er beritt das Weib nach allen Regeln der Kunst, so wie ein Araber ein junges Pferd zuzureiten pflegt, denn er wünschte sich des Beifalls seiner Leute ebenso sicher zu sein, wie er die Hingabe und damit Ergebenheit dieser fränkischen Prinzessin zu erringen trachtete. Langsam steigerte er den Rhythmus seiner Stöße, ihm lag daran, auf seine Burg zurückzukehren, bevor die Glutstrahlen der gerade aufgehenden Sonne den Weg durch die schattenlosen Felsen des Gebirges unnötig erschweren würden. Er musste sein Ziel erreicht haben, das Weib bäumte sich auf, riss ihn mit in den Strudel, in dem er sich ruckartig entlud, fast hätte es ihn auf den sich heftig windenden Leib geworfen, doch er stand seinen Mann, zuckend verebbten die stürmischen Wellen und schlugen immer matter ans Ufer. Er trat zurück und verschloss mit großer Geste die Waffe der Tat wieder in seiner Hose. In einem Anflug von Übermut beugte er sich über Yeza und küsste ihr voller Respekt den Hintern. Ein guter Fang!
Yezas Hirn begann sofort wieder zu arbeiten, den Kuss hatte sie lächelnd quittiert. Der Mann war ihr nicht gewachsen, er war eitel. Ihre einzige Sorge galt Roc. Sie musste nicht nur verhindern, dass ihm weiteres Leid widerfuhr - das Geschehene war unvermeidlich gewesen und würde gewiss noch etliche Fortsetzungen nach sich ziehen, bis es ihr gelingen sollte, diesen Liebhaber wieder loszuwerden. Roc musste lebend aus dieser Falle entkommen, und zwar
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sofort! Sie richtete sich auf, zog ihre Hosen hoch und schaute dem Schwarzbärtigen lachend ins Gesicht, es machte keinen Sinn für sie, die Geschändete zu spielen, die vor Scham und Verzweiflung im Erdboden zu versinken begehrt. Mit erwartungsvollem Erstaunen betrachtete der Eroberer seine gutgelaunte Beute.
»Habt Ihr noch weitere Wünsche« - leicht
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