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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Horrorhaus schreien. Die Dollars der Touristen sind der Motor dieser Stadt. Wenn jemand die Bestie zur Strecke bringen würde …«
    »Denken Sie an die Touristen, die ein ausgestopftes Ungeheuer anlocken würde«, gab Jud grinsend zu bedenken.
    »Aber das Geheimnis wäre gelüftet. Alles dreht sich nur um die Bestie. Ohne sie würde das Haus der Vergessenheit anheimfallen, und damit auch Malcasa Point. Und das liegt sicher nicht im Interesse der Einwohner.«
    »Sie meinen, es wäre ihnen lieber, wenn das Morden weitergeht?«
    »Aber sicher. Ein gelegentlicher Mord wirkt Wunder für das Geschäft.«
    »Wenn diese Stadt so denkt, hat sie es verdient, unterzugehen.«
    »Ihr Vater hat große Weitsicht bewiesen, als er Ihnen Ihren Namen gegeben hat.«
    »Sie behaupten, Sie würden die Bestie selbst umbringen, wenn Sie könnten.«
    »Sofort, wenn ich nur den Mut aufbringen würde.«
    »Haben Sie jemals daran gedacht, jemanden für diesen Job anzuheuern?«
    »Wen könnte ich dafür wohl anheuern?«
    »Das kommt darauf an, was Sie bereit sind zu bezahlen.«
    »Tja, was ist ein ruhiger Schlaf wert?« Das Grinsen in seinem eingefallenen Gesicht wirkte grotesk.
    »Und dazu wäre es ein Beitrag zum Wohlergehen der Menschheit«, sagte Jud.
    »Ich nehme an, Sie kennen jemand, der dazu imstande wäre, nachts das Haus zu betreten und dieses Vieh zu erledigen?«
    »Könnte sein«, sagte Jud.
    »Was würde das kosten?«
    »Kommt auf das Risiko an. Natürlich müsste der Betreffende weitere Informationen einholen, bevor er eine verbindliche Aussage treffen könnte.«
    »Nur ungefähr?«
    »Mindestens fünftausend.«
    »Und das Maximum?«
    »Es gibt kein Maximum.«
    »Meine Mittel sind nicht unbegrenzt, aber ich bin entschlossen, einen nicht unbeträchtlichen Teil davon in ein derartiges Projekt zu investieren, wenn sich die Gelegenheit ergeben sollte.«
    »Haben Sie morgen schon etwas vor?«
    »Weshalb fragen Sie?«
    »Warum fahren wir nicht in aller Frühe auf eine Spritztour die Küste entlang und besuchen dieses Horrorhaus?«

    5

    Jetzt konnten auch die beiden Tassen Kaffee Jud nicht mehr wach halten. Sobald er in seiner Wohnung war, fiel er in tiefen Schlaf, und als am Montagmorgen um sechs Uhr sein Wecker klingelte, konnte er sich an seine Träume nicht erinnern.

Kapitel vier
    Roy wachte in einem großen Bett auf. Neben ihm lag das kleine Mädchen - Joni - auf dem Bauch. Ihre Hände waren hinter dem Rücken zusammengebunden. Sie war nackt, und ein Stück Wäscheleine führte von ihren Handgelenken zu Roys rechter Hand. Diese befreite er zuerst, dann löste er ihre Fesseln.
    Er rollte Joni auf den Rücken. Ihre Augen standen offen. Sie sah ihn an, sah durch ihn hindurch, an ihm vorbei. Als ob sie blind wäre.
    »Gut geschlafen?«, fragte er.
    Sie schien ihn nicht zu hören.
    Er legte eine Hand auf ihre Brust, spürte das stetige Pochen ihres Herzens und das Heben und Senken des Brustkorbs bei jedem Atemzug.
    »Was ist los, wo ist dein Unternehmungsgeist geblieben?«, fragte er und lachte.
    Sie rührte sich nicht, blinzelte nicht einmal. Nicht, als er sie kniff, ihren Körper streichelte, daran saugte oder hineinbiss. Nicht, als er in sie eindrang. Nicht, als er in ihr kam. Nicht, als er sich von ihr löste und das Bett verließ.
    Er fesselte sie trotzdem wieder.
    Dann zog er die Kleidung ihres Vaters an und kochte Kaffee. Während der Kaffee durchlief, bereitete er sechs Speckstreifen, drei Spiegeleier und zwei Scheiben Toast zu. Er trug alles ins Wohnzimmer und schaltete den Fernseher ein.
    Das Telefon klingelte. Er hob ab.
    »Hallo?«
    »Hallo?« Die Stimme der Frau klang verwirrt. »Kann ich bitte Marv sprechen?« »Er ist gerade nicht da. Kann ich ihm was ausrichten?«
    »Hier ist Esther, seine Sekretärin.«
    »Ach so. Sie fragen sich sicher, warum er nicht zur Arbeit gekommen ist.«
    »Er hat nicht einmal angerufen.«
    »Ach so, nein. Er hatte letzte Nacht einen Herzanfall. Am frühen Morgen, um genau zu sein.«
    »Nein!«
    »Es tut mir leid. Sie haben ihn mit dem Krankenwagen abgeholt.«
    »Ist er … lebt er noch?«
    »Ich denke schon. Ich bin bei Joni, babysitten sozusagen. Seit sie ihn weggebracht haben, habe ich nichts mehr von ihm gehört.«
    »In welches Krankenhaus haben sie ihn gebracht, wissen Sie das?«
    »Lassen Sie mich überlegen. Himmel, ich weiß nicht so genau. Es ging alles so schnell…«
    »Könnten Sie mich anrufen, sobald Sie von ihm hören?«
    »Natürlich.«
    Sie gab ihm die Telefonnummer des

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