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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Büros, die er sich natürlich nicht notierte. »Ich werde mich sofort melden, wenn ich etwas Neues erfahre.«
    »Haben Sie vielen Dank.«
    »Kein Problem.«
    Er legte auf, ging zur Couch zurück und begann zu essen. Das Frühstück war noch einigermaßen warm.
    Als er fertig war, suchte er nach dem Telefonbuch. Er fand es in einer Küchenschublade, schenkte sich Kaffee nach und ging ins Wohnzimmer zurück.
    Erst suchte er nach Hayes, Donna. Kein Eintrag außer der Hayes, D., die er letzte Nacht besucht hatte. Er war in der richtigen Wohnung gewesen, das stand fest. Er hatte einige der Möbelstücke wiedererkannt.
    Ob sie immer noch in diesem Reisebüro arbeitete? Wie hieß es noch? Es hatte einen eingängigen Werbespruch, irgendetwas mit Gold - Mit Gould reisen Sie goldrichtig. Gould Reisen. Das war es. Er blätterte das Telefonbuch durch, bis er den Eintrag gefunden hatte, und wählte.
    »Gould Reisen, hier Minnow.«
    »Ich würde gerne mit Mrs Hayes sprechen.«
    »Hayes?«
    »Donna Hayes.«
    »Hier gibt es keine Donna Hayes. Hier ist Gould Reisen.«
    »Sie arbeitet aber bei Ihnen. Oder hat es zumindest mal getan.«
    »Einen Moment bitte.« Er wartete fast eine geschlagene Minute. »Sir, Donna Hayes hat schon vor mehreren Jahren gekündigt.«
    »Wissen Sie, wo sie jetzt zu finden ist?«
    »Leider nicht. Kann ich sonst etwas für Sie tun? Vielleicht kann ich Sie für eine Kreuzfahrt interessieren? Wir hätten da einige unglaubliche Angebote …«
    »Nein, vielen Dank.« Er legte auf.
    Dann suchte er nach Blix, John - Donnas Vater. Ihre Eltern wussten sicher, wo sie war. Er schrieb sich Adresse und Telefonnummer auf.
    Scheiße, er hatte nicht die geringste Lust, ihre Eltern zu treffen. Sie waren die letzten Menschen auf der Welt, die er sehen wollte.
    Doch was war mit Karen? Er grinste. Karen hätte er sehr gerne wieder mal gesehen. Und zwar von oben bis unten. Vielleicht hatte sie eine Ahnung, wo die beiden Schlampen abgeblieben waren.
    Einen Versuch war es wert.
    Und selbst wenn sie es nicht wusste, könnte es doch ein interessanter Besuch werden. Sie hatte ihm schon immer gefallen.
    Wie hieß noch mal der Kerl, mit dem sie verheiratet war?
    Bob soundso. Irgendetwas wie ein Schokoriegel. Milky Way? Nein. Mars? Ja, Mars. Bob Marston.
    Er suchte nach Marston im Telefonbuch, fand einen Robert und notierte sich auch diese Adresse und Nummer.
    Er würde ihnen einen netten Besuch abstatten. Später. Er wollte noch etwas bleiben, seinen Spaß haben.
    Er ging ins Schlafzimmer zurück. »Hallo, Joni. Was machst du gerade so?«
    Sie starrte an die Decke.

Kapitel fünf
    1

    Donna wurde vom hellen Sonnenlicht und den kreischenden Möwen geweckt. Sie wollte wieder einschlafen, doch auf diesem engen, vom Alter schiefen Bett war das ein Ding der Unmöglichkeit. Sie stand auf und streckte ihre steifen Glieder.
    Sandy, die im anderen Bett lag, schlief noch.
    Leise ging Donna über den kalten Holzboden zum Fenster. Sie zog die Jalousien hoch und spähte hinaus. Auf der anderen Seite des Innenhofes verließ ein schwer mit Koffern bepackter Mann einen der kleinen, grüngestrichenen Bungalows. Eine Frau und zwei Kinder warteten bereits in einem Kombi auf ihn. Vor mehr als der Hälfte der Bungalows des Welcome Inn parkte entweder ein Auto oder ein Wohnmobil. Irgendwo in der Nähe bellte ein Hund. Sie schloss die Jalousie wieder.
    Dann suchte sie nach dem Telefon, fand aber keines.
    Sandy wachte auf, als sie sich anzog.
    »Morgen, Goldstück. Gut geschlafen?«
    »Ja. Wo willst du hin?«
    »Ich muss ein Telefon suchen und Tante Karen anrufen.« Sie band sich die Turnschuhe zu. »Nicht dass sie sich noch Sorgen um uns macht.«
    »Okay.«
    Sie knöpfte die karierte Baumwollbluse zu und schnappte sich ihre Handtasche. »Du darfst niemandem aufmachen, verstanden?«
    »Verstanden.«
    Die frische Morgenluft duftete nach Pinien, was sie an die schattigen Wanderpfade in der Sierra erinnerte, auf denen sie mit ihrer Schwester gewandert war, bevor Roy in ihr Leben getreten war. Roy hatte sich in der Wildnis wie die sprichwörtliche Axt im Walde ver-halten und ihr jeglichen Wanderausflug gründlich verleidet. Jetzt, wo sie ihn los war, könnte sie eigentlich mal wieder wandern gehen. Bald…
    Sie betrat die Veranda vor der Rezeption und entdeckte eine Telefonzelle am anderen Ende. Das Holz knarrte unter ihren Füßen, als ob sie über die verwitterten Planken eines alten Piers gehen würde.
    In der Zelle warf sie Münzen in den Apparat und

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