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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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nach Feierabend auf die Pirsch. Er hat noch gegen keine einzige Regel verstoßen - er hält sich einfach nur an die guten, altbewährten Verführungsmethoden. Bis jetzt zumindest. Ich hab schon mit Janice über ihn gesprochen, aber sie will ihn nicht entlassen.«
    »Hat er sie auch gevögelt?«
    »Janice? Pass auf, was du sagst. Sie ist immerhin die Frau meines
    Dads!« Das Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht. »Ich kann es mir nicht vorstellen. Da hat er nicht den Mumm zu. Immerhin ist sie die Eigentümerin des Horrorhauses. Wenn er sie wirklich erst verführen und dann fallen lassen würde wie eine heiße Kartoffel, würde sie ihn in hohem Bogen rauswerfen. Außerdem hätte er bei Janice keine Chance. Sie liebt meinen Dad wirklich und würde niemals einen anderen Kerl ranlassen. Außerdem ist sie ziemlich abgebrüht. Du weißt ja, was sie durchgemacht hat. Ihr kann niemand ans Bein pinkeln.«
    »Und weshalb will sie ihn nicht rausschmeißen?«
    »Er leistet exzellente Arbeit. Wenn sie ihn feuert, könnte er sie verklagen. Man kann ja die Leute nicht einfach so auf die Straße setzen, wenn sie sich nichts zuschulden kommen lassen. Und selbst wenn sie was falsch gemacht haben, ziehen sie noch vor Gericht.«
    »Das ist doch nicht fair.«
    »Früher oder später wird Clyde einen Fehler machen. Und dann werde ich dafür sorgen, dass er dafür bezahlt.« Sie nahm einen Schluck und senkte das Glas, bis es auf der blubbernden Wasseroberfläche zu stehen schien. »Vielleicht solltest du doch mit ihm ausgehen«, sagte sie grinsend. »Wenn wir Glück haben, versucht er, dich zu vergewaltigen.«
    »Das ist ja eine tolle Idee.«
    »Dann kannst du ihn anzeigen und …«
    »Hör auf«, sagte Dana. »Und wenn er noch so ein großes Arschloch ist - ich will damit nichts zu tun haben.«
    »Also gut…« Tuck zuckte mit den Achseln. »Irgendwie habe ich geahnt, dass du nicht auf meinen Plan eingehen würdest. Pfadfinderin.«
    »Allzeit bereit.«
    »Treue Seele.«
    »Jetzt mach aber mal halblang.«
    »Ich hab natürlich nur Spaß gemacht. Am besten, du gehst ihm einfach aus dem Weg. Sprich lieber nicht mal mit ihm, wenn es nicht unbedingt notwendig ist.«
    »Das hätte ich alles vorher wissen sollen. Dann hätte ich mich nicht von ihm anquatschen lassen.«
    »Das war bestimmt nicht sein letzter Versuch.«
    »Der soll nur kommen.«
    Schweigend tranken sie ihren Wein.
    Dana war unglaublich warm. Sie wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht.
    Als sie ausgetrunken hatte, stellte sie das Glas auf den Beckenrand.
    »Willst du noch?«
    »Später vielleicht«, sagte sie und stand auf.
    »Willst du schon rausgehen?«
    »Ich brauche ein bisschen frische Luft.«
    Sie setzte sich auf den Beckenrand und ließ die Beine ins warme Wasser baumeln. Die kalte Nachtluft strich um ihren Körper. Die Wasser- und Schweißtropfen auf ihrer Haut kühlten sich ab. Sie holte tief Luft. »Schon besser«, sagte sie.
    Tuck sah sie an. »Wenn du so richtig masochistisch drauf bist, kannst du ja ins Schwimmbecken springen«, sagte sie mit lauter Stimme, um das Blubbern des Whirlpools zu übertönen.
    Dana sah zum Becken. Dort stieg kein Dampf auf, und das von der Brise leicht gekräuselte Wasser wirkte ziemlich kalt.
    »Im Moment nicht«, sagte Dana. »Erzähl mir was über Warren.«
    »Ah. Okay.« Tuck setzte sich neben sie. »Was willst du wissen?«
    »Was sollte ich denn wissen?«
    »Also …« Tuck leerte ihr Glas. »Ich nehme noch einen. Wie steht’s mit dir?«
    »Ist es so eine lange Geschichte?«
    Tuck zuckte mit den Achseln. »Wir müssen die Flasche wohl oder übel leeren. Rotwein kann man nicht aufheben.«
    »Wenn du das sagst.«
    Tuck füllte ihre Gläser und beide tranken einen Schluck. Sie
    richtete ihren Blick auf den Swimmingpool. »Also«, sagte sie. »Warren ist …«
    Sie verstummte.
    »Was?«
    »Scheiße«, flüsterte sie, dann lächelte sie Dana zu. »Verhalt dich ganz normal. Tu so, als ob nichts wäre.« »Was ist denn los?« »Da drüben ist jemand.« »Was?«
    »Da drüben. Im Gebüsch.«

Kapitel zwanzig
    Der Spanner

    Dana versuchte, ihre Beunruhigung nicht zu zeigen und nickte. »Wo genau?«, fragte sie, ohne sich umzusehen.
    Tuck nippte an ihrem Wein. Dann spähte sie an Dana vorbei. »Was ist?«
    »Ich kann ihn nicht mehr sehen.«
    Dana wandte sich um und ließ ihren Blick über die verfallene Mauer und das Gebüsch hinter dem Schwimmbecken wandern. Das Blattwerk war einigermaßen gut beleuchtet, doch es gab auch viele schattige

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