Der Keller
dir raten, was Warmes zum Anziehen für später mitzunehmen, einen Bademantel oder so. Sonst frierst du, sobald du aus dem Wasser steigst.«
Dana ging in das Gästezimmer, zog ihren Pullover aus und fröstelte sofort.
Das ist doch Irrsinn, dachte sie.
Wird aber bestimmt einen Heidenspaß machen.
Sie zog ihre restlichen Sachen aus, warf Unterwäsche und Socken in den Wäschekorb und wühlte im Kleiderschrank herum. Sie hatte einen knappen Bikini und zwei rote Badeanzüge aus ihrer Zeit als Bademeisterin mitgenommen.
Der Bikini war besonderen Gelegenheiten vorbehalten - zum Beispiel einem Strandspaziergang mit genau dem richtigen Mann.
Womit sie in nächster Zeit wohl sowieso nicht rechnen konnte.
Zitternd schlüpfte sie in einen der roten Badeanzüge. Dann betrachtete sie sich im Spiegel. Der Anzug war dünn und eng und zeigte praktisch alles. Im Dienst hatte sie ihn immer unter einem T-Shirt und Shorts versteckt und war nur in Notfällen damit zu sehen gewesen.
Und besonders warm ist er auch nicht.
Sie bemerkte die Gänsehaut auf ihren Armen und Beinen. Ihre Brustwarzen hatten sich aufgerichtet und zeichneten sich so deutlich unter dem engen Stoff ab, als hätte sie nichts weiter als eine dünne rote Farbschicht am Leib.
Schnell warf sie sich einen Bademantel über.
Im Erdgeschoss bemerkte sie, dass das Schwimmbecken hinter einer Schiebetür aus Glas bereits beleuchtet war. Das Wasser glänzte klar und blau und warf sanfte Wellen.
Der Whirlpool war ebenfalls beleuchtet. Dampf stieg von ihm auf. Tuck war nirgends zu sehen - einige Gartenmöbel verdeckten Danas Sicht. Auf dem Tisch lagen jedoch ein paar Handtücher, und der weiße Bademantel war über einen der Stühle drapiert. Dana nahm an, dass Tuck bereits im Wasser war.
Sie öffnete die Tür und betrat den kalten Zementboden. Die Nachtluft ließ sie frösteln.
Tuck saß bis zu den Schultern in dem heißen, blubbernden Wasser. Eine Weinflasche und zwei Gläser standen hinter ihr am Beckenrand. Sie winkte Dana durch den weißen Dampf zu.
»Es ist eiskalt!«, rief Dana.
»Nicht hier drin. Beeil dich.«
Schnell warf Dana ihren Bademantel über einen Stuhl.
»Badeanzüge sind kein Muss«, sagte Tuck.
»Ist mir aber lieber.«
»Wie du willst.«
Der Whirlpool hatte einen Durchmesser von etwa zweieinhalb Metern und die Fliesen passten farblich zu denen im Schwimmbecken.
Tuck lehnte an der Wand des Pools. Ihr Körper wurde von der Unterwasserbeleuchtung angestrahlt. Durch die Wellen und die Luftblasen sah Dana, dass sie einen Bikini trug, dessen Farbe an Rehleder erinnerte. »Ach ja, kein Muss?«, fragte Dana. »Du trägst doch auch einen Bikini.«
Tuck grinste sie an. »Ich hab ja auch nicht das Gegenteil behauptet. Ich wollte dich nur mit den Hausregeln vertraut machen.«
»Gibt es sonst noch Regeln, von denen ich wissen sollte?«
»Nicht ins Wasser pinkeln.«
»Toll.«
Dana steckte eine Fußspitze ins Wasser und zog sie sofort wieder zurück. »Wie heiß!«
»Natürlich. Was denkst du denn?«
»Willst du uns kochen?«
»Giraffensuppe.«
Sie versuchte es noch einmal. Dieses Mal tat es schon weniger weh.
Langsam ließ sie sich ins Wasser hinunter.
»Siehst du«, sagte Tuck, »ist gar nicht so schlimm. Nur am Anfang.«
Dana ließ sich in den Whirlpool fallen.
Das heiße Wasser umspülte ihre Hüften. »Iiiiii«, keuchte sie.
»Weichei«, lachte Tuck.
»Bist du sicher, dass das so heiß sein muss?«
»Warte ein paar Minuten ab, dann kann es dir nicht heiß genug sein.«
»Das bezweifle ich.« Dana hob die Arme und setzte sich langsam, wobei sie das Gesicht verzog, als das Wasser ihren Bauch, ihren Rücken und ihre Brüste berührte. Dann seufzte sie erleichtert. »Toll, oder?«
»Ich weiß nicht so recht.«
Dana spürte die kitzelnden Luftbläschen und die Strömung des Wassers, die ihren Körper angenehm streichelte. »Ganz nett«, sagte sie schließlich. »Willst du ein Glas Wein?« »Klar.«
Tuck stand auf und holte die Flasche. »Schöner Bikini«, sagte Dana. »Danke.«
»Hast du den Tarzan abgeknöpft?« »Nein. Jane.«
Tuck reichte Dana ein Glas. »Auf einen tollen Sommer«, sagte Tuck. »Darauf trinken wir«, sagte Dana. Sie ließen die Gläser aneinanderklirren. Dana nahm einen Schluck. Der Wein hatte eine fruchtige, herbe Note.
»Lecker«, sagte sie. »Das ist das wahre Leben.« »Nicht schlecht, ja.«
»Jetzt brauchten wir nur noch ein paar Männer.« »Um uns alles zu ruinieren«, fügte Dana hinzu.
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