Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
mich. Scheiße, sie ist so süß. Ich würde ihr am liebsten die Kleider vom Leib reißen und …«
    »Würdest du bitte den Mund halten?«
    »Du kriegst Dana, ich krieg Lynn.«
    »Wir kriegen erst mal gar nichts außer einem Eis. Und dann fahren wir wieder zum Welcome Inn zurück.«
    »Wir könnten doch wenigstens mal an ihrem Haus vorbeifahren.«

Kapitel vierzig
    Die Fahrt nach Hause

    Warren wartete einen vorbeifahrenden Kleintransporter ab und bog links ab. Die Stadt vor ihm war hell erleuchtet, doch es herrschte nur wenig Verkehr.
    »Weißt du, wie du fahren musst?«, fragte Dana.
    »Ich war schon ein paarmal dort. Janice schmeißt gerne mal eine Party für die Belegschaft. Grillen am Pool und so. Ich glaube, Lynn hat vor, in ein paar Wochen diese Tradition auch in Janices Abwesenheit fortzuführen.«
    »Das wird sicher lustig. Kommst du auch?«
    »Wenn ich eingeladen bin.«
    »Da bin ich mir sicher.«
    Er lächelte Dana in der Dunkelheit an.
    »Nur schwimmen gehen werde ich wohl nicht.«
    »Du könntest doch einen Badeanzug tragen.«
    »Lieber nicht.«
    »Gehst du denn nie schwimmen?«
    »Doch, manchmal schon. Nachts im Meer.«
    »Das müssen wir mal gemeinsam machen.«
    »Okay. Das Wasser ist aber ziemlich kalt.«
    »Wir könnten auch in Lynns Pool springen.«
    »Besser nicht.«
    »Ich könnte sie uns schon ein paar Stunden vom Hals schaffen.«
    Warren schüttelte den Kopf. »Dieses Risiko will ich nicht eingehen.«
    »So schlimm sind deine Narben doch gar nicht. Es ist ja nicht so, dass du völlig entstellt oder … abstoßend wärst.«
    »Na, dich haben sie anscheinend nicht abgestoßen.«
    Dana legte eine Hand auf sein Bein und spürte die Wärme seines
    Körpers durch den Hosenstoff. »Weißt du was?«, sagte sie. »Wieso zeigst du Lynn die Narben nicht einfach?«
    »Kommt nicht in Frage.«
    »Sie sind nicht so …«
    »Sie muss nur einen Blick drauf werfen und weiß sofort, was mit mir passiert ist.«
    »Was hast du ihr gesagt?«
    »Die Wahrheit. Bis zu einem gewissen Grad. Offiziell war ich auf der Suche nach den vermissten Rekordern. Im Keller des Horrorhauses haben mich dann ein paar Jugendliche überfallen und zusammengeschlagen. Dabei hab ich mich an herumliegenden Glasscherben verletzt. Das ist das, was Lynn glaubt.«
    »Und die Polizei?«
    »Die haben wir gar nicht eingeschaltet. Wir haben überhaupt niemandem etwas gesagt. Außer Lynn. Janice hat sich um meine Verletzungen gekümmert, also mussten wir uns eine Geschichte für Lynn und ihren Vater ausdenken.«
    »Wieso nicht die Wahrheit?«
    Er schüttelte den Kopf. »Auf den Rummel kann ich verzichten.«
    »Und Janice hat mitgespielt?«
    »Ja. Sie wollte auch nicht, dass die Sache an die Öffentlichkeit gerät.«
    »Wäre aber gut fürs Geschäft gewesen.«
    »Das ganz bestimmt. Darüber haben wir sogar unsere Witze gemacht. ›Die Bestie ist zurück - und jetzt will sie dich‹, und so ein Zeug. Aber sie hat niemals auch nur angedeutet, die Sache öffentlich machen zu wollen.«
    »Aber vielleicht sollten es die Leute erfahren - sie müssen doch gewarnt werden.«
    »Vielleicht.« Warren hielt an einer blinkenden Ampel, vergewisserte sich, dass die Kreuzung frei war, und fuhr weiter. »Aber wer hätte uns schon geglaubt? Die meisten Leute denken, dass die Bestie nicht existiert, Beweise hin oder her. Es ist wie mit Bigfoot,
    Vampiren oder Werwölfen. Wir würden wie Spinner dastehen, oder wie Betrüger … Man kann nie wissen, wie so eine Sache ausgeht. Am Ende versuchen womöglich noch mehr Leute, sich nachts in das Haus zu schleichen. Und das hätten wir dann von unserer Warnung - weitere Angriffe.«
    Dana sah ihn mit finsterer Miene an. »Aber die Mitternachtsführung findet doch auch nachts statt.«
    »Bis jetzt ist dabei noch niemandem etwas passiert.«
    »Bis jetzt.«
    »Soweit wir wissen«, sagte Warren, »hat sich die Bestie seit jener Nacht, in der sie mich angegriffen hat, nie wieder gezeigt.«
    »Aber sie könnte immer noch dort sein.«
    »Nein. Janice ging auf Nummer sicher. Sie sagte die Mitter-nachtsführung für die nächsten zwei Wochen ab und hielt jede Nacht dort Wache.«
    »Allein?«
    »Ja. Nur mit Jerrys ,44er Magnum bewaffnet. Sie saß im Keller und hat darauf gewartet, dass die Bestie auftaucht.«
    »Meine Güte. Das ist doch Wahnsinn.«
    »Mutig«, sagte Warren.
    »Das auch. Ich könnte das nicht.«
    »Sie fühlte sich irgendwie verpflichtet dazu.«
    »Und wie hat sie Mister Tucker ihre nächtlichen Ausflüge

Weitere Kostenlose Bücher