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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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erschrocken nach Luft, andere kicher ten.
    »Cool«, sagte Arnold.
    »Sie haben jemanden da drin?«, fragte der Schnurrbartträger amüsiert und erstaunt.
    »Prächtig!«, verkündete Bixby.
    »Krass«, sagte Dennis.
    »Wahrscheinlich nur ein Tonband. Wie langweilig«, sagte Mo-nica.
    Lynn hob eine Hand. »Ruhe bitte. Dies ist nicht Teil der Führung.«
    »Na klar«, murmelte Monica, wofür sie von mehreren Umstehenden ein »PSSSSSST!« erntete.
    »…iiiiilfe.«
    Es war eine Frauenstimme, die aus dem Loch im Keller zu kommen schien.
    »Heilige Scheiße«, murmelte Lynn.
    »Lassen Sie mich durch«, sagte Dana mit leiser, aber drängender Stimme. »Verzeihung. Verzeihung. Lassen Sie mich durch.«
    Lynn kniete nieder und beugte sich über das Loch. »HALLO?«, rief sie.
    Dana ging neben ihr in die Hocke.
    »Das ist nur Show«, sagte Monica.
    »Pssst.«
    »Ich bin hier unten! Ich kann nicht raus! Meine Hände sind gefesselt!«
    »Scheiße«, murmelte Lynn.
    »EVE? BIST DU DAS?«, rief Dana in das Loch.
    »Dana? Lynn?«
    »WIR SIND’S!«, schrie Lynn. »WAS ZUM TEUFEL IST PASSIERT?« »Wo zum Teufel habt ihr so lange gesteckt?«, fragte die Stimme.
    »ALLES KLAR BEI DIR?«, rief Dana.
    »Mir ging’s schon besser. Könnt ihr mich hier rausholen?«
    »BIST DU ALLEIN?«, fragte Lynn.
    »Im Moment schon. Aber er könnte jeden Augenblick zurückkommen.«
    »Mist«, sagte Lynn.
    Die Gäste tuschelten verwirrt und beunruhigt miteinander.
    »Ist das nun gespielt oder nicht?«, wollte Bixby wissen.
    »Leider nicht«, sagte Lynn. »Bitte seien Sie still.«
    »Wir müssen doch was tun«, sagte Dennis.
    »Wir müssen sie retten«, fügte Arnold hinzu.
    »Jemand muss die Polizei verständigen«, sagte der Mann im braunen Pullover.
    »Wo ist das nächste Telefon?«, fragte Biff.
    »Bin schon unterwegs«, sagte eine gedämpfte Stimme.
    Lynn sprang auf. »Clyde! Wir brauchen die Polizei und einen Krankenwagen! Sofort!«
    »Geht klar.«
    Owen beobachtete, wie die glänzende weiße Bestie die Kellertreppe hinaufrannte.
    »Gib her«, sagte Dana hinter ihm.
    Owen wirbelte herum und sah, wie Dana Lynn die Aluminiumtaschenlampe aus der Hand riss. »Ich gehe rein«, sagte sie.
    »Nein, du bleibst besser …«
    »Bis später.«
    Dana ließ den Strahl der Taschenlampe in das Loch fallen. » ICH KOMME!«, rief sie und stürzte sich kopfüber hinein. Nach weniger als einer Sekunde waren nur noch ihre Knöchel zu sehen.
    Sie strampelte so lange, bis die Sohlen ihrer Stiefel in der Dunkelheit verschwunden waren.

Kapitel siebenundfünfzig
    Die Rettungsmission

    Nach allen Berichten, die Dana über den Tunnel gelesen hatte, erwartete sie, sich gerade so durchzwängen zu können.
    Doch entweder stimmten die Berichte nicht, oder der Tunnel war in den letzten Jahren vergrößert worden.
    Das erste Stück war Dana unkontrolliert in die Tiefe gerutscht, doch dann erkannte sie, dass der Tunnel groß genug war, um auf allen vieren vorwärtskriechen zu können.
    Der Strahl ihrer Taschenlampe fiel auf graue Lehmwände, die sich endlos hinzuziehen schienen.
    Sie fühlte sich, als würde sie durch Eingeweide kriechen.
    Riecht auch nicht besonders gut hier unten.
    Was ist das nur für ein Gestank?, fragte sie sich.
    Irgendwas Totes!
    »Eve?«, rief sie.
    »Ich bin hier.« Es klang ziemlich weit entfernt.
    »Wo?«
    »Kriech einfach weiter. Du kannst mich gar nicht verfehlen.«
    »Liegt hier unten ein Kadaver oder was?«
    »Allerdings.«
    Dana verzog das Gesicht und kroch weiter. Der Boden unter ihren Händen war feucht und kühl. Schon bald keuchte sie vor Anstrengung.
    »Wie bist du hierhergekommen?«
    »Man hat mich k. o. geschlagen.«
    »Mein Gott. Wer denn?«
    »Keine Ahnung. Ich bin gestern Nacht ins Haus gegangen … heute ist doch Samstag, oder?«
    »Ja.«
    »Die Mitternachtsführung?«
    »Genau.«
    »Ich hab doch gesagt, dass ich komme.«
    »Freut mich, dass du’s noch geschafft hast.« Dana blieb stehen und schnappte nach Luft.
    »War knapp«, sagte Eve. »Ich hab Klatschen und Schreien gehört.«
    »Das waren wir. Eine improvisierte Aufführung.«
    »Gott sei Dank. Wenn ich euch nämlich nicht gehört hätte, hätte ich nicht geschrien. Hier unten verhält man sich besser ruhig, verstehst du?«
    »Hast du Angst?«
    »Wer, ich? Aber sicher hab ich Angst.«
    Dana kroch weiter.
    »Weißt du, warum sie mich ›Eve, die Unerbittliche‹ nennen? Weil ich sie fertig mache, bevor sie mich fertig machen können. Diesmal hat’s leider nicht geklappt.«
    »Wie

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