Der Keller
gewaltige Pracht in meinem Körper vorhergesehen.
Herr im Himmel, wie er mich zerrüttet hat! Seine Klauen zerrissen mein Fleisch! Seine Zähne bohrten sich in meine Haut! Sein erstaunliches Organ bedrängte meinen sanften Bauch. So brutal er in seiner Wildheit ist, so edel ist er doch in seinem Herzen.
Als wir erschöpft auf dem Kellerboden lagen, wurde mir bewusst, dass kein Mann
PS: Habe ich Ihnen zu viel versprochen?
GORMAN HARDY
Postfach 253
Cambridge, 03138 Massachusetts
3. Juni 1979
Miss Janice Crogan
Welcome Inn
Malcasa Point, CA 95405
Liebe Janice,
zunächst einmal muss ich mich entschuldigen, dass ich Ihren Brief erst jetzt beantworte. Leider hat mir mein Verlagshaus Ihr Schreiben vom 31. März gerade erst zukommen lassen.
Seit der Veröffentlichung von Der Schrecken von Black River Falls wurde ich mit Fanbriefen förmlich überschüttet. Ein nicht unerheblicher Teil davon beinhaltete Vorschläge für einen weiteren Bestseller. Die meisten davon waren wüster Schund, Ihr Anliegen jedoch weckte meine Neugier.
Leider fand ich bei einer ersten Recherche nur wenige Informationen dieses sogenannte »Horrorhaus« betreffend. Durch das Studium mehrerer Reiseführer fand ich heraus, dass ein solcher Ort in Malcasa Point existiert, dass dort angeblich mehrere Morde geschahen und dass auch Führungen durch dieses Haus angeboten werden. Auch wenn diese Informationen dürftig sind, bestätigen sie doch die Behauptungen, die Sie in Ihrem Brief aufstellen.
Die Kopie der Tagebuchseite, die Sie mir freundlicherweise zukommen ließen, erregte mein Interesse aufs Äußerste. Sollte dieses Tagebuch authentisch sein und noch dazu genug Material von jener Qualität beinhalten, die Sie so eindrücklich beschreiben, könnte es durchaus eine Basis für eine eingehendere Untersuchung dieses »Horrorhauses« darstellen.
Natürlich ist es unabdingbar, dass mir das komplette Tagebuch vorliegt, bevor ich eine irgendwie geartete Verpflichtung Ihnen gegenüber eingehen kann. Anbei finden Sie einen Scheck über zwanzig Dollar, der Ihre Ausgaben für Fotokopien und Versand decken sollte.
Mit freundlichen Grüßen,
Gorman Hardy
11. Juni 1979
Gorman Hardy
Postfach 253
Cambridge, Massachusetts 03138
Lieber Mr Hardy,
hiermit schicke ich Ihnen Ihren Scheck zurück. Es freut mich, dass Sie an meiner Geschichte interessiert sind und bin mir auch ziemlich sicher, dass Sie nicht versuchen wollen, mich übers Ohr zu hauen. Trotzdem werde ich Ihnen auf keinen Fall das ganze Tagebuch schicken. Ich bin ja nicht blöd! Das klingt vielleicht ein bisschen paranoid, aber ich will eine schriftliche Vereinbarung, bevor ich Ihnen mehr davon zeige. Ich denke, fifty-fifty wäre fair. Schließlich war es meine Idee, und ohne das Tagebuch haben Sie nichts in der Hand.
Mit freundlichen Grüßen,
Janice Crogan
GORMAN HARDY
Postfach 253
Cambridge, 03138 Massachussets
16. Juni 1979
Miss Janice Crogan
Welcome Inn
Malcasa Point, CA 95405
Liebe Janice,
offen gesagt bin ich von Ihrer Antwort etwas enttäuscht. Natürlich verstehe ich, dass Sie zögern, einem Ihnen völlig Fremden besagtes Tagebuch zu überlassen. Im Laufe meiner fast zwanzig Jahre währenden Karriere als professioneller Autor wurde ich mehr als einmal auf übelste Weise hintergangen - und nicht nur von Fremden, sondern auch von Menschen, die ich für meine Freunde hielt. Man kann nie vorsichtig genug sein.
Obwohl ich nicht davon überzeugt bin, dass jetzt der geeignete Zeitpunkt ist, Vereinbarungen irgendwelcher Art zu treffen, will ich Ihnen trotzdem versichern, dass ich nach wie vor großes Interesse für dieses Projekt hege.
Am letzten Augustwochenende findet ein Kongress der National Library Association in San Francisco statt, an dem ich teilnehmen werde. Wenn Ihnen dieser Termin genehm ist, würde ich vorschlagen, Sie nach dem Kongress in Malcasa Point aufzusuchen, um das weitere Vorgehen zu besprechen, das Tagebuch einzusehen und mit ersten Recherchen zu beginnen.
Mit freundlichen Grüßen,
Gorman Hardy
Kapitel eins
»Was du brauchst«, sagte Nora, »ist ein ordentlicher Fick.«
»Verstehe.«
»Sieh dich um, such dir einen aus. Du bist mit Abstand das schärfste Mädel hier.«
Tyler verzichtete darauf, sich umzusehen. Stattdessen nippte sie an ihrem Baileys.
»Das meine ich ernst«, sagte Nora.
»Du bist doch betrunken.«
»Aber das sehe ich ganz klar. Du brauchst einen ordentlichen Fick. Seit wir in San Francisco sind, jammerst du andauernd nur
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