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Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Titel: Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz von Lech
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die das Mauseloch gefunden hatte. Statt einer Antwort lenkte er sein Pferd dicht an Lucius heran und beugte sich aus dem Sattel herab. Er griff nach dem Saum der ei n fachen Tunika und berührte sie mit seinen Lippen. Lucius blic k te gerührt auf ihn herab und hob ihn aus seiner demüt i gen Haltung auf. Dann nahm er Agnar bei den Schultern und umarmte ihn.
    Bis zum späten Vormittag ritten sie schwe i gend nach Süden, dann schlug Agnar den Weg zur Küste ein, um das Landgut des Tr e batius zu erreichen.
     
    Lucius galoppierte weiter nach Süden. Sein Pferd war bereits in Schweiß, doch er trieb es weiter an, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, dass er es bei diesem Tempo zuschanden reiten würde. Sein Verstand kam nicht über das Gehörte hinweg. Man hatte ihm das Kommando für den Feldzug gegen Mithridates entzogen. Während der drei Tage, die er in der Villa festgesessen hatte, hatte er sich an den Gedanken geklammert, dass er, wenn er erst frei wäre, diese Demütigung mit einen triumphalen Sieg im Osten würde wiedergutmachen kö n nen. Er war gezwungen worden, Pompeius in den Rücken zu fallen. Er hatte den Eingaben di e ses Sulpicius zustimmen müssen. Sein Konsulat war zu einer Schmi e renkomödie geworden. Nur ein militärischer Erfolg ko n nte ihn in den Augen seiner Zeitgenossen und der nac h folgenden Generationen rehabilitieren. Doch genau diese Möglichkeit hatten die be i den ihm genommen. Er würde eine Witzfigur der Geschichte bleiben, während Marius wieder einmal die Gelegenheit hätte, seinen Ruf als genialer Feldherr zu festigen. So hatten beide das b e ko m men, was sie am meisten begehrten. Sulpicius hatte seinen Triumph, Marius sein Kommando. Aber noch war L u cius nicht tot. Solange er am Leben war, würde er kämpfen. Marius sollte sich in einem Punkt verrechnet haben: er hatte zwar die Veter a nen, die ihm treu ergeben waren und mit deren Hilfe er die Stadt kontrollierte, doch hatte er es nicht geschafft, die Truppen des letzten Feldzuges im gleichen Maß für sich einzunehmen, wie ihm das früher gelu n gen war.
    Eine plötzliche Eingebung ließ Lucius lächeln.
    „Geh zu deinen Kriegern...“ natürlich, die L e gionäre verehrten ihn mehr als irgendeinen anderen Oberb e fehlshaber, er war ein Vater, ja, fast ein König für sie. Lucius wusste das nicht erst, seit sie ihm die Ehrenkrone aus Gras verliehen hatten. Er wusste, wie man mit den einfachen Soldaten sprechen mu s ste. So war das Spiel wieder ausgeglichen, Marius mit seinen Schlägerbanden in Rom, er selbst vor den Mauern - aber mit fünf Legi o nen.
     
    Agnar lehnte sich an die Felswand in seinem Rücken. Er ließ den Blick über das lichte Blau des Meeres schweifen und war zum ersten Mal glücklich, seit er sein Gedäch t nis wiedererlangt hatte. Es war alles ganz leicht, er schaf f te es, ohne größere Anstrengung die Gedanken seines Partners zu teilen. Wie schön die ganze Sache nun verlief. L u cius hatte die richtigen Worte gefunden. Seine Krieger waren nicht nur empört über das U n recht, das ihrem Anführer angetan wurde, sondern fü r chteten gleichzeitig um ihre weitere Existenz. Marius würde ja wohl nicht gerade mit den Ker n truppen seines Gegners in den Kampf ziehen. Keiner der Männer, der sich noch nicht seinen A n teil an der Beute im fetten Asien ausgemalt und Pläne geschmiedet hätte, was mit dem Segen a n zustellen wäre. Und nun sollte alles dahin sein? Die Männer dac h ten, was jeder Römer denken würden: Man musste vor den Senat ziehen und um sein Recht kämpfen. Nur dass es ein kleiner Unterschied sein würde, ob ein Mann um sein Recht kämpfte, oder dreißi g tausend gleichzeitig - dreißigtausend bewaffnete Legionäre, um genau zu sein. Die Offiziere hatten sich von diesem Plan sehr schnell distanziert. Lucius hatte einen M o ment lang gezögert, doch nach kurzer Überlegung kam er zu der Überze u gung, dass er besser ohne sie würde ha n deln können. So hatten sich die Offiziere verabschiedet, und fünf Legi o nen zogen zusammen mit ihrem Oberbefeh l shaber in Richtung Rom, um vom Senat ihr Recht zu erstreiten.
    Agnar saß auf seinem Ansitz über der Klippe und weid e te sich an dem Gedanken an dreißigtausend Legionäre, die gegen die eigene Stadt zogen. Er konnte den Angs t schweiß der Städter förmlich bis hierher riechen. Er war lediglich ein wenig en t täuscht, dass es nicht noch mehr Soldaten waren, die hier nach Norden zogen. Er selbst hatte damals den Befehl über hunder t

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