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Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Titel: Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz von Lech
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festg e setzt. Immer neue Einzelheiten malten sie sich aus: sie würden ein Gestüt haben. Ein kleines Gestüt mit der feinsten und exquisitesten Zucht an Rennpferden, die Rom je g e sehen hatte. In der Nähe des Meeres sollte das Gut liegen, oder zumindest sollte man das Meer von weitem sehen können.
    Bald waren sie soweit, dass sie sich keine andere Zukunft mehr vorstellen konnten. Da Agnar keine Möglichkeit hatte, sich für ein paar Tage freizumachen ohne neugier i ge Rückfragen zu riskieren, kamen sie überein, dass C y nara unter dem Vo r wand, die Bäder zu besuchen, eine Reise aufs Land u n ternehmen sollte, um ein geeignetes Stück Land oder sogar ein kleines Gehöft ausfindig zu machen. Auf gar keinen Fall wollten sie irgendjemanden in ihre Pläne einweihen, sondern eines Tages einfach still und leise verschwinden. Aus diesem Grund hatten sie vor, zunächst nur die Kunstgege n stände in ihrer Villa und ihren Schmuck zu Geld m a chen. Erst nach ihrer Abreise sollten das Haus und die Sklaven durch einen Treuhänder verkauft werden. Das meiste aus ihrem B e sitz wanderte nach und nach in das Geschäft des Crisp i nus, der nicht nur reell, sondern, noch wichtiger, ve r schwiegen war. Das Geld, das sie so ansamme l ten, würde für eine stattliche Anzahlung reichen. Den Rest des Kau f preises und das Kapital für die Zuchttiere würde der Verkauf des Hauses bringen. Drei Wochen später kam Cynara zurück, nicht nur erholt und glücklich, so n dern auch mit guten Nachrichten. Sie hatte ein geeignetes Anwesen gefunden, das zwar etwas herunte r gekommen war, zu dem aber ausreichend Land gehörte. Einige Fe l der in der Umgebung stünden darüber hinaus zum Ve r kauf, falls man e x pandieren wollte. Doch das Beste war, dass das Meer so nah war, so nah, dass man von Fen s tern des Gutshauses einen blau leuchtenden Streifen d a von sehen konnte.
    Es war bereits hoch im Sommer, die Nächte waren kurz und warm, die Tage lang und vom grellen Licht der So n ne erhitzt. Vor dem Tempel der V e nus hatte sich eine kleine Gruppe eingefunden, die in dem allgemeinen Tr u bel wenig beachtet wurde. Keiner der Passanten machte sich die Mühe, das Häuflein Menschen in schlichten G e wändern ge n auer anzusehen, denn so war es von den Mitglie d ern dieser Gesellschaft auch geplant gewesen. Bevor irgendjemand doch noch auf die Schönheit der Braut oder das ungewöhnlich helle Haar des Brä u tigams hätte aufmerksam werden können, ve r schwanden sie mit ihren Begleitern im Vorhof des Heiligtums. Wie es Sitte war, wollten die beiden Frischvermählten heute zwei Täu b chen als Opfer bringen, um ihren Bund von der Göttin segnen zu lassen. Ursprünglich war ausgemacht gewesen, dass sie beide ganz allen vor den Altar treten würden, doch Cynara waren dann doch einige Freundi n nen eingefallen, die sie unbedingt dabei haben wollte. Agnar hatte schließlich den Nubier dazu gebeten, um nicht allein mit den kichernden Mädchen d a zustehen. Nach der Zeremonie waren alle in die Villa Cynaras ei n geladen, um sich dort ein wenig zu stärken und zu feiern. Die Villa war zwar fast leer geräumt, aber das Triklinium war immer noch mit den drei Liegen und einigen Tischen eingerichtet, so dass der Raum ausreichend festlich dek o riert we r den konnte.
    Rasch traten sie an den Altar und reichten dem Priester die beiden Tauben, die in ihrem Käfig aufgeregt flatte r ten. Neben dem steinernen Opfertisch brannte ein off e nes Feuer, in das der Priester das Blut der Tiere sprengen würde, um den Segen der Göttin herabzuflehen. Rout i niert griff der Priester in den Käfig und fing den ersten Vogel. Er drückte das Tier auf die Steinplatte, um mit einer raschen Bewegung den Hals der Taube zu durc h trennen. Dann ließ das Blut in das Opferfeuer spritzen. Die Gesellschaft sah andächtig zu, doch Agnar verspürte unvermi t telt eine leichte Übelkeit. Der Priester griff nach dem zweiten Täubchen, und ge n auso rasch war auch dieses Opfer vollzogen. Ein Tropfen des Blutes jedoch war auf den Arm des Bräutigams gespritzt, der fast übe r trieben hastig versuchte, den kleinen Fleck zu en t fernen. Der Tropfen verteilte sich unter den wischenden Bew e gungen seiner bloßen Hand, so dass man statt eines kle i nen Tröpfchens eine breite Schliere Blut auf seiner we i ßen Haut sah. Ein Diener des Priesters kam ihm mit e i nem feuchten La p pen zu Hilfe, bis es schließlich gelang, den Fleck vollständig zu entfernen. Zum Abschluss der kurzen Zeremonie

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