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Der Klang Deiner Gedanken

Der Klang Deiner Gedanken

Titel: Der Klang Deiner Gedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Sundin
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mittlerweile gefunden und auswendig gelernt hatte: „In 1. Petrus 3 steht: Desgleichen sollt ihr Frauen euch euren Männern unterordnen, damit auch die, die nicht an das Wort glauben, durch das Leben ihrer Frauen ohne Worte gewonnen werden, wenn sie sehen, wie ihr in Reinheit und Gottesfurcht lebt.“
    Cressie schwieg. Allie klemmte sich ihre Handtasche unter den Arm und griff nach dem Türknauf.
    „Das ist aber ein eigenartiger Merkvers“, sagte Cressie.
    „Mir gefällt er. Ist er nicht ...“ Allie drehte sich zu Cressie um und drehte derweil schon den Türknauf. „Ist er nicht ermutigend? Hoffnungsvoll?“
    Cressie kniff ihre blauen Augen zusammen, bis sie in den vollen Wangen fast nicht mehr zu sehen waren. „Sag mal, dein Liebster – ich dachte, er wäre ein Bruder in Christus. Ist er das nicht?“
    Allie zuckte zusammen. Jetzt hatte sie sich verplappert.
    „Diesen Vers solltest du noch einmal gründlich lesen. Petrus richtet sich an verheiratete Frauen, Allie. Frauen, die Christus nach der Ehe kennenlernen, so wie ich. Nicht Unverheiratete.“
    Allie legte den Kopf schief. Wo war da der Unterschied?
    Cressie sah zur Decke und trommelte mit den Fingern auf ihrer Hüfte. „Wo stand noch dieser andere Text? Korinther? Ja. 1. Korinther 6, da bin ich mir ziemlich sicher.“
    „Ich sehe es mir an.“ Allie setzte ihr dankbares Lächeln auf und umarmte Cressie. „Vielen Dank noch mal. Es war eine wunderschöne Feier.“
    „Die hast du auch verdient, Liebes. Die hast du verdient.“ Allie erstickte fast an Cressies weicher Schulter. „Du bist schon ein besonderes Fräulein.“
    Allie lächelte. „Du bist auch etwas Besonderes. Von allen Menschen auf der Welt mag ich dich fast am meisten.“
    „Nur fast?“ Cressie funkelte sie wütend an. „Wer ist denn da mein Rivale?“
    „Betty natürlich“, sagte Allie lachend. Durch Betty hatte sie Jesus, echte Freundschaft und jede Menge Spaß kennengelernt. „Und Walter.“ Walt hatte ihr gezeigt, wie es war, verstanden zu werden und Vergebung und Ermutigung zu erfahren.
    Cressie seufzte. „Das hätte ich mir ja denken können. So, wie du über die beiden sprichst ...“

Kapitel 22
    Thurleigh, 13. November 1942
    Seine Leute daheim würden vielleicht Augen machen. Er würde King George VI. persönlich sehen!
    Walt radelte die Straße hinunter, die in westliche Richtung von den Quartieren wegführte. Um ihn herum drängten sich unzählige Menschen und Fahrräder. Nicht nur der König hatte sich angekündigt, sondern auch die hochrangigsten Militärs der 8. US-Luftflotte: General Carl Spaatz, General Ira Eaker und General Newton Longfellow.
    An die Quartiere schloss sich das technische Gelände mit seinem Komplex aus Werkstätten und Verwaltungsgebäuden an. Dazu gehörten auch vier gewaltige Hangars in Tarnfarbe. Vor dem Hauptquartier wich Walt einem Schlagloch aus. Das Wetter hatte das 306. Geschwader nicht nur einen Monat lang an den Boden gefesselt, sondern auch den ganzen Stützpunkt in eine einzige Schlammgrube verwandelt. Vor dem Besuch musste er zwar ohnehin noch seine Ausgehuniform anziehen, aber je weniger Wäsche er zu waschen hatte, desto besser.
    „Hey, Preach.“
    „Hallo.“ Walt winkte Franks Co-Piloten zu.
    „Du fährst in die falsche Richtung“, rief Petrovich. „Und die Schuhe würde ich lieber noch putzen.“
    „Später. Ich will zuerst noch kurz nach Flossie schauen.“
    „Ach ja? Wenn du schon mal dort bist, wirf auch einen Blick auf Pearl .“
    Walt salutierte, hatte aber nicht vor, der Aufforderung nachzukommen. Auf den Bug der String of Pearls war die Rückansicht einer blonden Frau aufgemalt, die auf der Seite lag und lasziv über die Schulter lächelte. Bis auf ihre Stöckelschuhe und die namensgebende Perlenkette war sie nackt. Walt gefiel das nicht. Zu String of Pearls hatte er mit Allie getanzt. Er mochte das Lied.
    Als er den Kontrollturm erreicht hatte, bog er nach links auf das Rollfeld ab, von dem sechsunddreißig Bomberstellplätze wie die Blätter einer Weinranke abzweigten.
    „Preach?“ Bob Robertson, der Pilot der Pearl , kam auf ihn zugerannt. „Wir müssen reden.“
    Sein Ton verriet Walt, dass es kein freundliches Gespräch werden würde. Er schwang sich vom Fahrrad. „Was ist los?“
    „Steckst du dahinter? Wie konntest du der Pearl das antun?“
    „Was antun?“
    „Spiel hier nicht den Unschuldigen. Da, sieh’s dir an!“ Bob umfasste Walts Arm mit festem Griff.
    Walt wand sich frei und ließ das Fahrrad

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