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Der Klang Deiner Gedanken

Der Klang Deiner Gedanken

Titel: Der Klang Deiner Gedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Sundin
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mir, ehrlich zu sein.
    „Hey, Preach. Drückst dich wohl vorm Fliegen?“
    Walt sah, wie sich seine ganze Crew in die Krankenstation drängte. „Hey, Leute.“
    „Wir haben gute Nachrichten für dich.“ Abe setzte sich auf das leere Bett links neben Walt. „McKee – einer der Piloten, die über Romilly abgeschossen wurden – hat sich vor den Deutschen versteckt und bis nach England durchgeschlagen.“
    „Das hört man gern.“ Walt rutschte Stück für Stück hoch in eine Sitzposition und legte den kalten Umschlag beiseite.
    „Das ist noch nicht alles.“ J.P. setzte sich neben Abe. „Er sagte, an diesem Tag sei eine Bombe auf eine Kantine gefallen. Zweihundert Nazis weniger.“
    „Nicht übel.“
    „Kilpatricks Rache“, sagte J.P.
    „Ja“, ergänzte Walt leise. Franks Tod konnte durch nichts wiedergutgemacht werden, aber wenigstens waren er und seine Crew nicht umsonst gestorben.
    „Du, Preach, tu mir einen Gefallen, ja?“ Louis stand am Fußende und begutachtete Lieutenant Dohertys Rundungen. „Huste mich kurz an, okay?“
    Cracker pfiff. „Du bist ja ein Glückspilz.“
    Al Worley verrenkte sich den Hals, um über Louis’ Schulter zu sehen. „Mich brauchst du nicht anzuhusten. Ich spüre das Fieber schon.“
    „Schon gut, Leute, lasst die Arme mal in Ruhe“, sagte Walt.
    „Wer hat hier was von Fieber gesagt?“ Lieutenant Doherty kam mit sorgenvollem Gesicht angelaufen. Sie legte Al die Hand auf die Stirn, sodass sein Pony wie Stroh nach oben stand. „Da müssen wir Sie erstmal schön heiß mit dem Schwamm abrubbeln.“
    „J-ja, Ma’am.“
    „Sergeant Giovanni?“, rief sie einem stämmigen Krankenwärter zu. „Sie übernehmen das, ja?“
    „Na klar, Lieutenant.“ Giovanni ließ die Fingergelenke knacken und nickte in Richtung Al. „Ist das der Kerl?“
    „Ach, wissen Sie, ich ... mir geht es schon viel besser“, sagte Al.
    Walt und die ganze Crew brachen in Gelächter aus. Lieutenant Doherty wandte sich wieder ab und zwinkerte Walt über die Schulter noch einmal zu – sie wusste seine Beschützerinstinkte wohl zu schätzen, konnte aber gut auf sich selbst aufpassen.
    „Oh là là, Preach, das habe ich gesehen“, meinte Louis. „Allie wird mächtig eifersüchtig sein.“
    Walt sah in neun grinsende Gesichter. Bitte, Herr, muss das sein? Wie viel Schaden richtet diese kleine Lüge an? Ist das wirklich so schlimm?
    Ein Hustenanfall überkam ihn. Diese kleine Lüge richtete einigen Schaden an: Sie zerfraß ihn von innen wie die Lungenentzündung. Der Mann, den seine Crew respektierte, existierte nicht. Es gab nur den ungehorsamen Walter Novak, der lediglich vorgab, Gott zu folgen.
    „Allie.“ Er kniff die Augen zu. Wieso kamen einem Lügen so viel leichter über die Lippen als die Wahrheit? „Allie wird bald heiraten.“
    „Was?“, sagte Abe. „Sag nicht, sie hat dich abserviert.“
    „Nein. Hat sie nicht.“ Walt legte die Briefe auf sein Nachttischchen. „Allie ist nicht meine Freundin. War sie auch nie. Sie ist nur eine Freundin. Sie liebt mich nicht und wird es auch nie tun. Ich fürchte, ich habe euch nicht die Wahrheit gesagt.“
    „Du hast uns angelogen?“, fragte Louis. „Wieso solltest du uns bei so was anlügen?“
    „Ich hatte es satt.“ Walt rutschte wieder herunter und stieß mit dem Kopf schmerzhaft an die Wand. „Ich hatte noch nie eine richtige Beziehung. Noch nicht einmal den Mut, ein Mädchen anzusprechen. Ich hatte die Sprüche satt und dass mich alle belagerten, ich solle endlich mit um die Häuser ziehen. Wenn ich eine Freundin hätte, würde ich endlich in Ruhe gelassen, dachte ich.“
    „Mit einem Mann, der Angst vor Mädchen hat, stimmt doch was nicht.“ In Crackers Augen schimmerte etwas, was er dort seit Monaten nicht mehr gesehen hatte.
    Walt schluckte. Er hasste übermäßigen Stolz bei anderen – und bei sich selbst. Sein Stolz hatte ihn überhaupt erst lügen lassen. „Das stimmt.“
    Abe stand auf. Sein Gesicht spiegelte Zorn wider. „Nein, mit einem Mann, der seine Freunde anlügt, stimmt was nicht.“
    „Du hast recht.“ Walts Magen zog sich zusammen. Wie viel Schaden seine kleine Lüge anrichtete? Er hatte seine Freunde beleidigt.
    Bill Perkins trat an sein Bett. „Kommt, Leute. Ihr prahlt immer mit euren Eroberungen. Die sind doch auch allesamt erfunden. Wieso macht ihr jetzt bei Walt so einen Elefanten daraus?“
    Al umklammerte das Fußende. „Weil er uns auch keine Mücke durchgehen lässt. Er hält uns Predigten,

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