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Der Klang des Herzens

Titel: Der Klang des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jojo Moyes
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Haus?« Asad hatte einen Lappen in seinen langen, schlanken Fingern und polierte damit Äpfel. Kitty saß auf einer Obstkiste neben dem Kühlschrank und nippte an ihrem Tee. »Mr McCarthy scheint ja mittlerweile fast täglich bei euch zu tun zu haben.«
    »Er und sein Sohn. Und Byron, aber der kommt nicht jeden Tag.«
    »Und? Geht es vorwärts? Habt ihr es jetzt schon ein bisschen besser?«
    »Das würde ich nicht unbedingt sagen.« Kitty atmete tief ein – Henry hatte Olivenbrot gebacken, und es roch einfach himmlisch. Sie hoffte halb und halb, etwas davon abzubekommen. »Aber sie haben eine ganze Menge rausgerissen.«
    »Ich hab gehört, dass es dort nicht viel geben soll, das rettenswert wäre.« Henry war aus dem Hinterzimmer aufgetaucht und legte behutsam zwei Laibe Brot in den Brotkorb. »Gibt es irgendwelche alten, erhaltenswerten Baumerkmale? Originale?«
    Kitty verzog das Gesicht. »Glaube nicht. Höchstens vielleicht Spinnen. Hab neulich eine in meiner Sockenschublade gefunden. Die war so riesig; ich dachte schon, sie wollte sich eine Socke klauen.«
    Asad legte den Kopf schief. »Und wie geht es deiner Mutter?« Er sagte es, als ob er erwartete, dass es ihr irgendwie schlecht ging.
    »Ach, ganz gut. Sie macht sich Sorgen wegen der Kosten. Sie sagt, es ist viel teurer, als sie gedacht hätte.«
    »Na, Matt McCarthy ist wohl nicht gerade billig«, bemerkte Henry schnaubend.

    »Ach, Mum sagt, dass er das Meiste fast umsonst macht.«
    Henry und Asad wechselten einen Blick. »Matt McCarthy?«
    »Sie sagt, wir haben Glück, so gute Nachbarn zu haben. Wenn das in London passiert wäre, dann würden wir jetzt schön in der Klemme stecken. Er tut, was er kann, damit es nicht zu teuer wird.«
    Sie stellte sich ein wenig näher zum Brot hin. Es war eine Ewigkeit her, seit sie gefrühstückt hatte.
    »Möchtest du eins davon haben? Du kannst es beim nächsten Mal bezahlen, wenn du willst.« Asad deutete auf ein Brot.
    »Echt? Dann bringe ich das Geld morgen vorbei. Ich hätte wirklich keine Lust gehabt, den ganzen Weg nach Hause zu rennen, um meine Geldbörse zu holen. Mum erlaubt mir nicht mehr, den Wagen zu nehmen.«
    Asad schüttelte ungeduldig den Kopf, als ob das nicht wichtig wäre. »Sag mal, Kitty, hat Matt eigentlich schon was über … die Geschichte des Hauses erwähnt?«
    Kitty war zu sehr damit beschäftigt, ihren Daumen ins Brot zu bohren, um den Blick zu bemerken, den Henry seinem Lebensgefährten zuwarf.
    »Nein«, sagte sie zerstreut. Was hatten die Leute hier bloß immer mit der Geschichte?
    »Natürlich nicht«, sagte Asad. »Warte, ich gebe dir eine Tüte für das Brot.«
     
    Byron war seit einer halben Stunde damit beschäftigt, das Gehölz auf Stock zu setzen, als er plötzlich merkte, wofür Elsie sich so sehr interessierte. Seit Meg, seine Colliehündin, letzte Woche ihren Wurf bekommen hatte, war Elsie seltsam unruhig und winselte ständig. Nun jedoch sah er den eigentlichen Grund für ihre Nervosität. Seine Axt sauste gerade auf einen weiteren Eschenschössling herab, als er aus den Augenwinkeln etwas Blaues aufblitzen sah.

    Der Junge folgte ihm schon seit Tagen. Wenn er die Fasanenküken fütterte, den Elektrozaun installierte oder jetzt, beim Stockausschlag des Waldstücks zwischen dem Spanischen Haus und Matts Wohnhaus. Immer hatte er einen kleinen, blassen Schatten. Der Junge beobachtete ihn gewöhnlich eine Viertelstunde oder länger, aber sobald Byron auch nur die geringsten Anstalten machte, sich in seine Richtung zu bewegen, verschwand er.
    Byron war mittlerweile natürlich klar, um wen es sich dabei handelte. Er warf den abgeschlagenen Eschentrieb zu den anderen auf den Haufen und drehte sich zum Wurzelstrunk um. Mit seinem Akkubohrer begann er, ein paar Löcher hineinzubohren, in die er Gift streuen wollte, damit der Baum nicht mehr nachwachsen konnte. Eschentriebe konnten nämlich zu einer Plage werden.
    »Willst du mir helfen?«, fragte er ruhig, ohne sich umzudrehen.
    Stille.
    Byron bohrte weitere sechs Löcher. Er konnte dabei die Blicke des Jungen auf sich spüren. »Schon gut. Ich rede auch nicht gern.«
    Er drehte sich noch immer nicht um, doch kurz darauf hörte er zögernde Schritte näher kommen.
    »Lass die Finger von der Hündin. Sie kommt von selbst zu dir, wenn sie so weit ist. Und wenn du helfen willst, dann nimm diese kleineren Triebe da. Aber vorsichtig«, mahnte er, während der Junge sich bückte und einen Arm voll hochnahm.
    Byron schleifte drei der jungen

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