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Der Knochenbrecher

Der Knochenbrecher

Titel: Der Knochenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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in erster Linie zum Durchleuchten von kleinen bis mittelgroßen Gegenständen eingesetzt – Pakete, Päckchen, Gepäckstücke und so weiter. Das Bild hat nicht dieselbe Qualität wie die Aufnahme eines richtigen Röntgenapparats im Krankenhaus, aber für unsere Zwecke reicht es. Wir sind ziemlich sicher, dass das, was der Täter ihr eingeführt hat – worum auch immer es sich dabei handelt –, seine Aufgabe bereits erfüllt hat und insofern nicht mehr gefährlich ist. Aber wir wissen ja alle, wozu dieser Killer fähig ist.« Sie warf Captain Blake einen Blick zu. »Ich möchte die Leiche nicht wegbringen lassen, ohne mir vorher ein Bild zu machen, womit ich es zu tun habe.«
    Alle sahen Brindle bei den Vorbereitungen zu. »Da wir kein Stativ haben«, sagte er, »müsste bitte jemand die Kamera über die Leiche halten.«
    Â»Ich mache das«, erbot sich Garcia und kehrte zur Leiche zurück, wobei er auch diesmal sorgfältig die Blutlachen mied. Er nahm Brindle die kleine digitale Röntgenkamera ab.
    Â»Richte sie einfach auf ihren Bauch. Sechzig bis neunzig Zentimeter Entfernung sind ideal«, instruierte ihn Brindle, bevor er zu dem Laptop ging, den er auf dem schwarzen Koffer aufgestellt hatte. »Mehr musst du nicht machen. Die Kamera ist drahtlos mit dem Rechner verbunden. Drück jetzt den Auslöser, Carlos.«
    Garcia tat wie geheißen, und die allgemeine Aufmerksamkeit wandte sich dem Bildschirm des Laptops zu, auf dem sich langsam ein Bild materialisierte.
    Brindles und Dr. Hoves Augen weiteten sich vor Staunen und Verwirrung. Beide beugten sich vor, um besser sehen zu können.
    Hunter zog die Brauen zusammen.
    Captain Blake öffnete den Mund. Ihre Kehle war staubtrocken, trotzdem war sie die Einzige, die sich dazu durchringen konnte, die Frage zu stellen, die allen auf der Zunge lag.
    Â»Was … in drei Teufels Namen … ist das?«
    44
    Hunter wusste, dass er keinen Schlaf finden würde. Tausend Dinge gingen ihm im Kopf herum, und vor morgen früh waren keine Antworten zu erwarten. Die Spurensicherung war immer noch im Keller der Vorschule beschäftigt, allerdings hegte er keine große Hoffnung, dass sie etwas Brauchbares finden würden. Dr. Hove hatte angekündigt, die Obduktion der Leiche vorzuziehen, trotzdem würde sie erst am nächsten Tag stattfinden.
    Er hatte sich Akten aus dem Büro mitgenommen, bevor er zuerst nach Hause und dann weiter in Jay’s Rock Bar gefahren war, die nur zwei Blocks von seiner Wohnung entfernt lag. Es war eine seiner Lieblingsbars. Erstklassiger Scotch, großartige Rockmusik und freundliches Personal. Er bestellte einen doppelten 1997er Glenturett mit einem Eiswürfel und zog sich an einen kleinen Tisch in der hintersten Ecke zurück.
    Zunächst nippte er nur verhalten an seinem Drink, bis sich sein Gaumen an den scharfen Geschmack gewöhnt hatte. Vor ihm auf dem Tisch lagen die Fotos von der Vermisstenstelle. Er betrachtete jedes einzelne von ihnen eingehend, und trotz der Stiche, die das Gesicht der Toten im Keller entstellt hatten, wusste er, dass ihr Bild nicht darunter war.
    Er würde ein weiteres Mal in der Vermissten-Datenbank suchen und diesmal vier, vielleicht sogar fünf Wochen zurückgehen müssen. Genau wie beim ersten Opfer würde auch hier aufgrund der Naht und der Schwellungen an den Lippen die Gesichtserkennungs-Software versagen. Sämtliche Einträge erneut manuell durchzugehen würde zu lange dauern. Hunter würde die Obduktion abwarten und die neuen Nahaufnahmen vom Gesicht verwenden, sobald die Fäden gezogen worden waren.
    Er leerte seinen Scotch und überlegte, ob er sich einen zweiten genehmigen sollte. Sein Blick wanderte zur Wand voller Bilder und Dekorationsgegenstände. Er betrachtete sie einen Moment lang, dann kam ihm plötzlich ein Gedanke.
    Â»Nein, völlig unmöglich …«, flüsterte er kopfschüttelnd.
    Er sammelte seine Unterlagen zusammen und fuhr zurück in seine Wohnung.
    Dort saß er am Wohnzimmertisch, fuhr seinen Computer hoch und loggte sich in die Vermissten-Datenbank ein. Er wusste, dass die Kriterien, die er für seine neue Suchan­frage eingeben würde, die Anzahl der Treffer stark begrenzen würden. Er erwartete nicht mehr als drei, maximal fünf Treffer.
    Er irrte sich.
    Sekunden später erschien die Liste der Suchergebnisse auf dem

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