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Der Kollapsar

Der Kollapsar

Titel: Der Kollapsar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Hur'rikkuwelt.« Als sie aufblickte, flackerte in ihren Augen solch sehnliches Verlangen, daß es Flinx geradezu peinlich war. »Wir werden die ersten Homanx sein, die sie zu sehen bekommen. Glauben Sie... glauben Sie, daß ich dort Gelegenheit zu ein paar Ausgrabungen haben werde?«
    Tse-Mallory lächelte - seine Stimme klang beruhigend. »Hasboga, wir werden alle dort zu tun bekommen. Oder glauben Sie, daß wir einfach im Orbit um die Welt, die die Hur'rikku einst bewohnten, fliegen und dort eine Tafel von der Größe eines Kontinents finden werden, auf der in Symbosprache steht ›Ultimate Waffe - folgen Sie dem Pfeil‹ und dann einfach darauf zugehen?«
    Sie war von der Vorstellung so fasziniert, die erste Archäologin zu sein, die die Chance bekam, die legendäre Welt einer mythischen Rasse zu besuchen, daß sie Tse-Mallorys Spott überhörte.
    Flinx war schon einmal durch den Brand geflogen. Dieser Weltraumsektor sah auch nicht anders aus als andere Stellen der Galaxis, nur daß die Sternpopulation etwas höher war als in dem Arm, der das Commonwealth beherbergte. Trotzdem liefen ihm bei der Erinnerung kalte Schauer über den Rücken. Früher einmal waren diese Myriaden von Welten die Heimat Dutzender intelligenter Rassen gewesen. Jetzt gab es dort nur noch niedrige Lebensformen; alle höheren Arten waren von der Seuche dahingerafft worden, die die Tar-Aiym in ihrer Panik vor einer halben Million Jahren ausgelöst hatten.
    Selbst jene beiden sonst so gelassenen Wesen, Tse- Mallory und Truzenzuzex waren beeindruckt. Sie beschäftigten sich mit Ab und hielten sich dem Cockpit fern und somit dem Panorama der Sterne. Statt dessen diskutierten sie abstrakte Theorien oder spielten so komplizierte Spiele mit dem Schiffscomputer, daß ein Zuschauer nicht einmal erkennen konnte, wer am Ende gewann, geschweige denn, wie das Spiel ablief.
    Drei Wochen verstrichen, bis sie verkündeten, daß Ab ein Vokabular von ungefähr achtundzwanzig Trillionen Wörtern besaß und das in dreimillionenvierhundertsechzigtausend Sprachen, von denen wenigstens zwei Millionen ausgestorben waren und zweihundertviertausend schiere Mathematik waren.
    Diese Zahlen wiesen nicht gerade auf einen Idioten hin.
    Isili Hasboga, die jetzt glücklich und voll Erwartung war, genoß den Luxus der Teacher. Das war das erstemal, daß sie sich auf einer Privatjacht befand; bisher, wenn sie zwischen den Planeten hatte reisen müssen, war sie stets Touristenklasse geflogen.
    Was Hasboga beeindruckend fand, amüsierte September nur. Ihn interessierte die Funktion des Schiffes. Manchmal beunruhigte das Flinx, wenn er September dabei ertappte, wie er voll Interesse die Konstruktion der Teacher bewunderte. Aber am Ende redete er sich ein, daß der Riese, sollte er wirklich etwas Ungewöhnliches an dem Schiff finden, dies vermutlich als Eigentümlichkeit der Firma betrachten würde, die es gebaut hatte. Und dagegen war nichts einzuwenden, solange nur niemand ahnte, wie eigentümlich die Erbauer der Teacher waren.
    Flinx stellte fest, daß er im wesentlichen sich selbst überlassen war. Das Schiff flog ohne Hilfe. Man brauchte sich kaum um seine Maschinen oder den Kurscomputer zu kümmern. Er mußte sich also andere Ausreden ausdenken, um nicht ins All hinauszustarren. Was ihn und die zwei Gelehrten wirklich bedrückte, war nicht die Leere der bewohnbaren Planeten rings um sie, sondern die unentrinnbare tiefgreifende Angst, daß irgendwo auf einer dieser Welten noch Reste der unaufhaltsamen Seuche der Tar- Aiym lauerten und darauf warteten, irgendeinen arglosen Besucher zu infizieren.
     
    Das System von Cannachanna unterschied sich durch nichts von den vielen anderen Systemen, die Flinx in schematischer Darstellung auf dem Bildschirm des Schiffes betrachtet hatte. Es gab nur drei Planeten, die eine heiße Sonne vom K-Typ umkreisten. Und sofern die Hur'rikkus nicht auf ungewöhnliche Extremwerte an Temperatur und Druck eingestellt waren, hätten sie weder auf dem massiven gefrorenen Gasriesen wohnen können, der weit draußen kreiste, noch auf dem von der Sonne aufgeheizten Globus, der in fast greifbarer Nähe zu seinem Zentralgestirn seine Bahn zog. Blieb also nur der mittlere Planet der drei. Zwar war er weiter von seiner Sonne entfernt als die Erde von Sol, aber es dürfte sich dennoch um eine heiße Welt handeln. Aber er besaß zumindest eine Atmosphäre, die Homanx atmen konnten. Er war imstande Leben zu tragen.
    »Wir haben natürlich keine Beweise«,

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