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Der Konvent der Zauberer

Der Konvent der Zauberer

Titel: Der Konvent der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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zurückkomme. Die Bruderschaft ist dabei, die Tür aufzubrechen.«
    Ghurd schnappt sich seine Axt und ist schon auf der Treppe. Ich schleppe mich weiter durch den Garten. Eigentlich sollte ich den Leichnam so weit wegbringen wie nur irgend möglich, aber ich kann es nicht riskieren, dass man mich von der Vorderseite der Kaschemme aus sehen kann. Also werfe ich Darius’ sterbliche Überreste einfach über die Mauer des Nachbarhofs. Es ist eine hohe Mauer, und ich keuche vor Anstrengung. Es schneit unablässig, aber der Schnee dämpft die Geräusche.
    Ich bete, dass mich niemand dabei gesehen hat. In ein oder zwei Tagen spielt das jedoch sowieso keine Rolle mehr. Denn spätestens dann fangen die Zaubererkollegen von Darius an, ihre Sprüche zu wirken und nach ihm zu suchen. Ich habe soeben ein schweres Verbrechen begangen und nicht den geringsten Plan, wie ich den Konsequenzen entkommen soll. Ohne auch nur Luft zu schöpfen, haste ich wieder zurück. In meinem Büro stehen sich Ghurd und Tanrose und Conax und sechs seiner Spießgesellen gegenüber. Sie haben die Tür aufgebrochen und dabei das Schloss kaputtgemacht.
    Ghurd ist wütend über den Schaden an seinem Eigentum. Aber die Brüder der Bruderschaft interessieren sich mehr für Makri, Lisutaris und Prinzessin Direeva, die auf dem Boden liegen. Der Raum ist immer noch vernebelt von Thazis, und es stinkt nach verbranntem Boah.
    »Hast du eine kleine Party gefeiert?«, erkundigt sich Conax rau.
    Ich ziehe mein Schwert und baue mich neben Ghurd auf.
    Der alte Barbar bietet mit einer Axt in der Hand immer noch einen recht beeindruckenden Anblick.
    »Sag: Auf Wiedersehen«, empfehle ich Conax.
    »Wo hast du das Boah her?« Eine sehr intelligente Frage für einen so stumpfsinnigen Kerl wie Conax.
    Ich habe nicht vor, ihn einer Antwort zu würdigen, obwohl ich diese Frage mit Sicherheit an Makri weitergeben werde. Stattdessen informiere ich den Vollstrecker der Bruderschaft ziemlich unverblümt darüber, dass er noch zehn Sekunden Zeit hat, mein Büro zu verlassen. Oder er stellt sich den Konsequenzen. Er beäugt mein Schwert und Ghurds Axt.
    »Warum so aufgebracht, fetter Mann? Wir wollten nur ganz höflich einige Erkundigungen über den Tod eines unserer Leute einholen. Hast du etwas zu verbergen? Oder wolltest du dich nur ungestört an den berauschten Mädels vergnügen?«
    Seine Männer grölen vor Lachen.
    »Du hast mir auch so schon eine Menge zum Berichten gegeben«, sagt Conax. Mit diesen Worten dreht er sich um und verlässt den Raum. Seine Leute folgen ihm. Ich schließe sofort die Tür hinter ihnen und versiegele sie mit meinem Schließbann, auch wenn er offensichtlich nicht allzu viel nützt.
    »Was geht hier vor?«, will Ghurd wissen, aber ich beuge mich schon über Makri. Ich bin sehr wütend auf die Frau, aber ich will auch nicht, dass sie an Boah stirbt. Sie ist vollkommen unerfahren im Umgang damit. Jedenfalls habe ich das bis jetzt immer angenommen.
    Die Lebatranablätter von den Elfeninseln dienen mir hauptsächlich als Mittel gegen Kopfschmerzen nach ausgiebigem Kleeh-und Biergenuss, aber ich habe auch schon miterlebt, wie ein Elfenheiler damit eine Person aus einem Boahrausch geholt hat. Ich zerquetsche zwei Blätter in etwas Wasser und flöße Makri den Saft ein. Sie hustet, setzt sich auf und schaut sich neugierig um.
    »Was ist denn los?«, erkundigt sie sich.
    »Eine gute Frage.«
    Sie schaut sich in dem Zimmer um. Ich frage sie, ob sie etwas vermisst.
    »Was denn?«
    »Einen Zauberer, vielleicht?«
    »Richtig, Darius. Wo ist er?«
    »Er liegt in einer Schneewehe im Nachbarhof. Hast du ihn ermordet?«
    Makri sieht mich verwirrt an. »Natürlich nicht. Warum sollte ich das tun?«
    »Weiß ich das? Als ich hereingekommen bin, lag Darius tot auf dem Boden. Dein Messer steckte in seinem Rücken. Die Bruderschaft stand draußen vor der Tür, und ich musste die Leiche verstecken. Wenn wir uns nicht sehr schnell etwas einfallen lassen, werden wir alle sehr schnell hingerichtet. Also hilf mir, die beiden anderen aufzuwecken, und sag mir, was hier abgelaufen ist.«
    Ghurd und Tanrose wollen auch helfen, aber ich verbanne die beiden aus meinen Gemächern. Je weniger sie damit zu tun haben, desto besser. Ich mache mich daran, Prinzessin Direeva wieder zu beleben, während sich Makri um Lisutaris kümmert.
    »Was hast du dir dabei gedacht, Boah zu nehmen? Hast du schon vergessen, was mit Marzipixa passiert ist?«
    Makri zuckt mit den Schultern. »Ich war

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